ADD-Chef verteidigt sein Handeln in der Nacht der Ahr-Flut

Mainz (dpa/lrs) – Der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat nach eigenen Angaben in der Nacht der Flutkatastrophe an der Ahr korrekt gehandelt. Die ADD habe in der Nacht «nur Kenntnis von Einzelereignissen» und kein umfassendes Lagebild gehabt, sagte ADD-Präsident Thomas Linnertz am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags. Die ADD habe versucht, über die verschiedenen Leitstellen und Technischen Einsatzleitungen (TEL) vor Ort Informationen über die Lage zu bekommen. «Wir müssen uns darauf verlassen, was können uns die Technischen Einsatzleitungen liefern, um eine Lage gut bewerten zu können», sagte der 46-Jährige. Weiterlesen

Lewentz sagt erneut im U-Ausschuss Flutkatastrophe aus

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz muss an diesem Freitag (17.00 Uhr) zum zweiten Mal im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des rheinland-pfälzischen Landtags aussagen. Die Abgeordneten wollen wissen, wann welche Informationen in seinem Haus vorlagen und wie sich der SPD-Politiker dazu verhalten hat. Nach Auffassung der CDU-Opposition hat der Minister bisher verschleiert, was er im vergangenen Sommer wann über die Flut mit mindestens 135 Toten wusste. Zudem hätte er nach Ansicht der CDU in der Katastrophe «das Lagezentrum aufsuchen und Führung zeigen müssen».

Außerdem geht es um die Frage, ob die dem Innenministerium unterstellte Landesbehörde für Katastrophenschutz – die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) – in der Flutnacht die Einsatzleitung hätte übernehmen müssen. Der Leiter des ADD-Referats Brand- und Katastrophenschutz, Heinz Wolschendorf, hatte dazu am Donnerstagabend im Untersuchungsausschuss gesagt: «Wenn ich eine zentrale Einsatzleitung wähle, muss ich irgendwas zentral entscheiden können.» Dies sei aber in einer Flächenlage wie der Flutkatastrophe «Unsinn», auch wenn es juristisch möglich sei. Weiterlesen

ADD-Mitarbeiter: Hatten in Flutnacht kein Lagebild

Mainz (dpa/lrs) – In der Flutnacht versuchten sie vergeblich Hubschrauber für Menschen in größter Not zu organisieren – hatten aber kein Bild vom Ausmaß der Katastrophe im Ahrtal. So schilderten mehrere Beschäftigte der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) die Nacht in der Landesbehörde in Trier. Erst am Abend des nächsten Tages sei ihm klar gewesen, dass es ein «katastrophales Ereignis» im Ahrtal gegeben habe, berichtete der Leiter der ADD-Koordinierungsstelle, Fabian Schicker, am Donnerstag im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe sei ihm erst Stück für Stück über mehrere Tage bewusst geworden.

ADD-Sachbearbeiter Thomas Friedrich aus der am frühen Abend der Flutnacht einberufenen Koordinierungsstelle sagte, ihm sei am Mittag des nächsten Tages – also am Donnerstag (15. Juli) – aus den Nachrichten klar geworden, dass die Lage im Kreis Ahrweiler eskaliert war. Sein Kollege Bernd Dochow antwortete auf die Frage, wann ihm persönlich klar geworden sei, dass die Lage eskalierte und er es mit einer nie da gewesenen Katastrophe zu tun hatte: «Am Freitag.» (16. Juli). Weiterlesen

Nach Flutkatastrophe: ZF verlegt Produktionsstätte

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Der Autozulieferer ZF wird nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr seine Produktionsstätte innerhalb des Landkreises Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz verlegen. Der Umzug vom stark beschädigten Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler in einen Neubau im Industriegebiet Brohltal bei Niederzissen werde im Jahr 2024 erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Betroffen sind rund 280 Beschäftigte. Nach früheren Unternehmensangaben hatte bei der Flut in dem Werk dicht an der Ahr das Wasser zwei bis drei Meter hoch gestanden. Die Überschwemmungslinie einer neuen Risikokarte des Landes Rheinland-Pfalz laufe mitten durch das alte Werk. ZF ist einer der größten Autozulieferer der Republik.

 

Auto gerät in den Gegenverkehr: Acht Verletzte

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Bei einer Kollision von zwei Autos sind auf der L83 im Landkreis Ahrweiler acht Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. Wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte, kam ein 19-Jähriger am Mittag kurz vor dem Ortseingang von Königsfeld mit seinem Fahrzeug in einer Rechtskurve aus bislang ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr. Dort kollidierte er mit einem entgegenkommenden Auto. Durch den Aufprall wurde der Fahrer der Polizei zufolge leicht und seine Beifahrerin schwer verletzt. Die sechs Insassen des anderen Autos, darunter vier Kinder, wurden ebenfalls verletzt, zwei von ihnen schwer. Die drei Schwerverletzten wurden mit Hubschraubern in ein Krankenhaus geflogen, die übrigen mit einem Krankenwagen in eine Klinik gebracht. Die L83 musste für etwa vier Stunden in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.

Die GRÜNE Landtagsabgeordnete Lisett Stuppy besuchte auf ihrer Sommertour wichtige Akteure im Bereich Jugend- und Familienarbeit im Kreis Ahrweiler

Remagen, 14. September 2022. Lisett Stuppy, Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion für Familie, Frauen, ländliche Räume und Verbraucherschutz nahm sich zwei Tage Zeit, um gemeinsam mit den GRÜNEN vor Ort mit verschiedenen Akteuren im Bereich Jugend- und Familienarbeit ins Gespräch zu kommen und sich einen aktuellen Eindruck zur Situation im Kreis Ahrweiler zu verschaffen. Weiterlesen

Scharfe Töne in Landtagsdebatte zum Katastrophenschutz

Mainz (dpa/lrs) – In der Sache weitgehend einig, im Tonfall zerstritten – in einer Landtagsdebatte über die Neuaufstellung im Katastrophenschutz für Rheinland-Pfalz haben sich am Donnerstag Gräben aufgetan. Innenminister Roger Lewentz (SPD) warf dem CDU-Abgeordneten Dennis Junk vor, «sich in der einen oder anderen Wortwahl vergaloppiert» zu haben. Die von Lewentz vorgeschlagene Einrichtung eines zentralen Landesamts für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz stieß aber auch in der Opposition auf Zustimmung.

Junk wandte sich in der Debatte persönlich an Lewentz und hielt ihm vor: «Sie haben lange Jahre einen ordentlichen strukturellen Aufbau des Katastrophenschutzes versäumt.» So sei ein «Riesen-Investitionsstau» entstanden. Am Abend der Flutkatastrophe im Ahrtal sei der Innenminister nicht in einem operativen Lagezentrum mit einem handlungsfähigen Krisen- und Führungsstab gewesen. «Stattdessen haben sich die Verantwortlichen der Landesregierung weggeduckt und die Menschen vor Ort alleine gelassen.» Weiterlesen

Ministerpräsidentin und Innenminister verleihen Fluthilfemedaille

In den Stunden, Tagen und Wochen größter Not waren sie selbstlos für ihre Mitmenschen da. Nun sind haupt- und ehrenamtliche Kräfte, die im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz eingesetzt waren, durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz in der Staatskanzlei mit der rheinland-pfälzischen Fluthilfemedaille 2021 geehrt worden. Weiterlesen

Bad Neuenahr feiert erstmals nach Flut wieder Kirmes

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa) – Erstmals nach der tödlichen Ahrflut 2021 feiert die Kreisstadt des Flusstals wieder die traditionelle Kirmes ihres Stadtteils Bad Neuenahr. «Nach zwei Jahren corona- und flutbedingter Pause» ist das Volksfest mit Ständen und Fahrgeschäften vom 30. September bis 4. Oktober geplant, wie die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler am Montag mitteilte. «Im Jahr 1 nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 ist dies für viele ein wichtiges Signal», betonte Bürgermeister Guido Orthen (CDU). «Mit der Kirmes können wir den Menschen aus dem Ahrtal Abwechslung vom Alltag anbieten.» Immer noch sind viele Häuser in der Kreisstadt des Landkreises Ahrweiler beschädigt. Weiterlesen

Bewohnerinnen und Ersthelfer durch Kellerbrand verletzt

Brohl-Lützing (dpa/lrs) – Drei Menschen sind bei einem Kellerbrand in Brohl-Lützing (Landkreis Ahrweiler) verletzt worden. Ein Helfer, eine Bewohnerin und ihre Tochter seien am Sonntagabend wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gekommen, teilte die Polizei mit. Die Feuerwehr habe den Brand im Keller des Hauses eindämmen können. Sie war mit rund 40 Kräften im Einsatz. Die Brandursache war zunächst unklar.

 

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