Klimaschutzministerium legt Social-Media-Konzept vor

Mainz (dpa/lrs) – Nach massiver Kritik an zielgerichteter Facebook-Werbung in den vergangenen Jahren hat das Klimaschutzministerium am Freitag ein Konzept für seine Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien vorgelegt. Dabei bezog sich das Ministerium auf sein Gutachten vom März, wonach «Microtargeting» sinnvoll ist, aber «alle Prinzipien staatlichen Informationshandelns» beachten muss wie allgemeine Zugänglichkeit, das Gebot der Sachlichkeit, Richtigkeit und Neutralität sowie das Verbot von Wahlwerbung.

Als Ziel der Social-Media-Kommunikation nennt das Ministerium in dem Konzept unter anderem, «Informationen möglichst schnell verfügbar zu machen, zielgruppenspezifisch zu kommunizieren und so auch junge Zielgruppen und Multiplikatoren und Multiplikatorinnen zu erreichen». Das Ministerium will das «Microtargeting», also das Schalten von Werbung für bestimmte Zielgruppen, weiter nutzen. Das Konzept nennt die dafür ausgewählten Schlüsselbegriffe – darunter Energie, Naturschutz und Wald sowie Stellenanzeigen.

Nach dem Gutachten wurde im September 2018 das Merkmal «Bündnis 90/Die Grünen» als eines von vielen weiteren Kriterien aufgenommen. Die damalige Spitze des Ministeriums habe davon nichts gewusst, hieß es in dem Gutachten.

Das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium hatte seine Werbepraxis bei Facebook nach einem kritischen Beitrag der ZDF-Sendung «Magazin Royale» mit Jan Böhmermann umgestellt. Eine Zielgruppenauswahl nach einem von Facebook angenommenen Interesse für die Grünen sei «falsch und inakzeptabel», räumte das Ministerium im Oktober vergangenen Jahres ein.

 

 

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