Agent: Salman Rushdie hat Augenlicht wegen Attacke verloren

Madrid/Frankfurt (dpa) – Der Schriftsteller Salman Rushdie (75) hat infolge des Attentats vom 12. August ein Augenlicht verloren. Das verriet der Agent des Autors, Andrew Wylie, der spanischen Zeitung «El País» am Rande der Frankfurter Buchmesse. Der britisch-indische Schriftsteller könne zudem eine Hand nicht mehr bewegen, weil beim Messerangriff die Nerven durchtrennt worden seien.

Auf die Frage des Blattes, wie es Rushdie knapp zweieinhalb Monate nach der Attacke gehe, erklärte Wylie: «Die Wunden sind tief (…) Er erlitt drei schwere Wunden am Hals und weitere 15 am Rücken und Oberkörper. Es war ein brutaler Angriff.» Weiterlesen

Ukrainischer Autor Serhij Zhadan mit Friedenspreis geehrt

Literatur
Von Jenny Tobien, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Serhij Zhadan bringt es in seiner Dankesrede auf den Punkt: «Es ist traurig und bezeichnend, dass wir über den Friedenspreis sprechen, während in Europa wieder Krieg herrscht. Dieser Krieg ist nicht weit von uns entfernt.» Kurz zuvor hat der ukrainische Schriftsteller und Musiker in der Frankfurter Paulskirche unter lautem Applaus die ehrwürdige Auszeichnung entgegengenommen.

Mit bewegenden Worten erzählt Zhadan, der seine Rede auf Deutsch hält, vom Alltag in Zeiten des russischen Angriffskriegs. Da geht es um einen Mann auf der Suche nach einem Kühlwagen, um die seit einem Monat in der Sonne liegenden Leichen abzutransportieren – und das Selfie, das bei der Übergabe für den Social-Media-Post gemacht wird. Oder es geht um die Raketen der Russen, die Zhadan aus seiner Charkiwer Wohnung im 18. Stock beobachtet.

Aber was verändert der Krieg vor allen Dingen, fragt der 48-Jährige, der zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur gehört. «Das Gefühl für Zeit und das Gefühl für Raum. (…) Wer sich im Raum des Krieges befindet, macht keine Zukunftspläne.» Und: «Die Unmöglichkeit frei zu atmen und leicht zu sprechen, das ist es, was die Wirklichkeit des Krieges fundamental von der Wirklichkeit des Frieden unterscheidet. Doch sprechen muss man. Selbst in Zeiten des Krieges. Gerade in Zeiten des Krieges.» Weiterlesen

Rekord bei «Lesesommer»: Über 22.000 Kinder und Jugendliche

Neustadt a.d. Weinstraße (dpa/lrs) – An der 15. Auflage des «Lesesommers» in Rheinland-Pfalz haben so viele Kinder und Jugendliche wie noch nie teilgenommen. Insgesamt seien über 22.000 junge Menschen gezählt worden, teilte die Landesbüchereistelle in Neustadt an der Weinstraße am Donnerstag mit. Die 6- bis 16-Jährigen liehen sich während des Sommers insgesamt 162.000 Bücher aus, wie im Vorjahr waren die Mädchen leicht in der Überzahl. An der Aktion vom 11. Juli bis zum 11. September nahmen 212 Bibliotheken teil. Das waren 16 mehr als im Vorjahr. Das Land förderte den «Lesesommer» mit 100.000 Euro. Weiterlesen

«Treu wie Gold» – Vor zehn Jahren starb Dirk Bach

TV-Star
Von Jonas-Erik Schmidt, dpa

Köln (dpa) – Hella von Sinnen hat gerade an einem sehr dicken Buch mit Erinnerungen an ihren Freund Dirk Bach mitgeschrieben. Über die Gefühle, die die Nachricht von seinem Tod einst bei ihr auslösten, kann sie dennoch noch nicht gut reden. «Ich möchte nicht permanent in eine posttraumatische Belastungsstörung geschubst werden, indem ich gedanklich immer wieder zurück in diese Situation gehe», sagt die Komikerin, normalerweise bekannt für forsche Formulierungskunst. «Ich kann nur so viel sagen: Es war ein Schock.» Ende.

Es gibt nicht viele Menschen, an die man sich im doch eher schnelllebigen deutschen Medien-Geschäft weit über ihren Tod hinaus noch sehr lebhaft erinnert. Dirk Bach ist so einer. Er starb am 1. Oktober 2012 mit 51 Jahren in Berlin. Ein paar Tage später hätte er eigentlich in Dieter Hallervordens Schlosspark-Theater im Stück «Der kleine König Dezember» zu sehen sein sollen. Die Trauer war riesig. Weiterlesen

Wladimir Klitschko schreibt Kinderbuch über Willensstärke

Hamburg (dpa) – Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko (46) hat zusammen mit Tatjana Kiel ein Kinderbuch über Willensstärke geschrieben. In «Wil, der Wolkenstürmer, und der Traum vom Fliegen» gehe es um einen achtjährigen Jungen, der die Wolken von oben sehen möchte, teilte der Hamburger Oetinger Verlag mit.

Auf dem Weg zu seinem Ziel werde er von tierischen Wegbegleitern und seiner Freundin Janne sowie weiteren Figuren unterstützt. Jedes Tier inspiriere ihn dabei mit seiner individuellen Stärke, so dass er Hindernisse und Widerstände überwinden und sein Ziel durch Willensstärke und Mut zu eigenen Entscheidungen erreichen kann. Weiterlesen

Literarischer Spaziergang: Kehlmann zeigt Scholz New York

New York (dpa) – «Ich war noch niemals in New York.» Diese Zeile aus einem Schlager von Udo Jürgens traf bisher auch auf Olaf Scholz zu. Jetzt ist der Kanzler erstmals dort, mit seinen 64 Jahren, und lässt sich die Weltmetropole von einem prominenten Stadtführer

zeigen: dem Schriftsteller Daniel Kehlmann, der mit dem Roman «Die Vermessung der Welt» eins der wichtigsten Werke der deutschen Nachkriegsliteratur geschrieben hat. Weiterlesen

Eskapismus in schönster Form: Verlage hoffen auf Lesewinter

Mainz (dpa) – Inflation, hohe Heizkosten und Zukunftssorgen – da will der Buchhandel mit einem breiten Angebot neuer Romane einen Kontrapunkt im Reich der Phantasie setzen. «Ein gutes belletristisches Buch ist Eskapismus in seiner allerschönsten Form», sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs – als Eskapismus wird das Bedürfnis nach Flucht aus der Realität bezeichnet. Und Sachbücher seien hilfreich, um das aktuelle Geschehen sauber recherchiert einzuordnen, fügte Schmidt-Friderichs im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur hinzu.

Die Hoffnung auf einen Lesewinter in Deutschland hält die Branche am Leben, die zurzeit wie viele andere unter steigendem Kostendruck zu leiden hat. Im vergangenen Jahr konnten Buchhandlungen und Verlage ihren Gesamtumsatz zwar um 3,5 Prozent steigern. In diesem Jahr hat sich die Lage aber eingetrübt. So liegt der Buchmarkt in den zentralen Vertriebswegen einschließlich des Online-Handels in den ersten acht Monaten mit 1,0 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresergebnis, um 2,5 Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Allein bei den Buchhandlungen vor Ort schwächte sich das Geschäft in den ersten acht Monaten im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 um 9,5 Prozent ab. Weiterlesen

Startschuss für Krimifestival «Tatort Eifel» fällt

Daun (dpa/lrs) – Mit einem Konzert der Big Band Moka Efti Orchestra aus der Fernsehserie «Babylon Berlin» beginnt heute (20.00 Uhr) das Krimifestival «Tatort Eifel». Das 14-köpfige Ensemble bringe Musik und Lebensgefühl der 1920er Jahre und ein Stück Berlin nach Daun in die Eifel, teilten die Organisatoren mit.

Rund 20 Veranstaltungen rund um Mord und Totschlag stehen bei dem Krimifestival bis zum 25. September auf dem Programm: Lesungen, interaktive Krimishows und Filmpremieren. Daneben gibt es ein Fachprogramm, in dem sich Film- und Fernsehschaffende rund um aktuelle Themen austauschen. Weiterlesen

Krimifestival „Tatort Eifel“ startet am Freitag mit der original Big Band der Erfolgsserie „Babylon Berlin“

Daun. Verleihung des Filmpreises ROLAND an Nicholas Ofczarek sowie ARD-Mehrteiler „Das Geheimnis des Totenwaldes“ / Filmpremieren für neue Krimireihen von ZDF und SWR / Prominente Gäste: Silke Bodenbender, Elisabeth Herrmann, Hayal Kaya, Annett Renneberg, Andrea Sawatzki, Katharina Wackernagel, Joe Bausch, Tim Bergmann und Ulrich Noethen / Einblicke in die Polizeiarbeit für die Filmbranche und das breite Publikum. Weiterlesen

«Woowoowoowoo!» – Ist Karl May rassistisch?

«Winnetou»-Debatte
Von Christoph Driessen, dpa

Berlin (dpa) – Nach der Documenta gibt es jetzt schon wieder eine Debatte, in der Kulturstaatsministerin Claudia Roth höllisch aufpassen muss, was sie sagt. Und diesmal ist sie auch noch befangen: Ihre erste Liebe sei Winnetou gewesen, gestand die Grünen-Politikerin vor Jahren in einem Interview.

Als sie im dritten Band der «Winnetou»-Trilogie seinen dramatischen Tod nachgelesen habe, sei sie «regelrecht krank» geworden. «Ich habe das ganze Bett nass geweint.»

In der derzeitigen Diskussion hat sich Roth noch nicht zu Wort gemeldet, aber dafür zum Beispiel Sigmar Gabriel. «Als Kind habe ich Karl Mays Bücher geliebt, besonders #Winnetou», twitterte der ehemalige SPD-Chef und Bundesaußenminister. Zum Rassisten habe ihn das nicht gemacht. «Und deshalb bleibt Winnetou im Bücherregal für meine Kinder. Und den Film schauen wir uns auch an.» Weiterlesen

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