Vorwärts – es geht zurück!

Nach vielen Jahren haben wir uns selbst diszipliniert und sind zu 1a Mülltrenner geworden – was mal lobend erwähnt werden muss.

Nun kommt eine Firma A.R.T. daher und zerstört wunderbar funktionierende Strukturen indem sie sich die Bequemlichkeit oder den Frust von Bürgern zunutze macht, denn in Zukunft wird wohl die Masse des Biomülls in den Restmülltonnen entsorgt werden. Das wiederum dient der Firma A.R.T. gleich auf zwei Arten: Zum einen bezahlen die Bürger das Bereitstellen eines Biomüll-Sammelcontainer, den sie aber nicht nutzen, was A.R.T Leerungen und Reinigung erspart und zum anderen kassiert A.R.T. für größere Volumen und/oder häufigere Leerungen der Restmülltonnen, in denen ja dann die zusätzliche Müllmenge landet. Weiterlesen

Die (Ent-)Versorgung im ländlichen Raum – ein Alptraum!

Demographischer Wandel. Immer mehr ältere Menschen leben auf dem Land. Immer mehr junge Menschen zieht es in die Städte. Und wer hilft?? Der ÖPNV wird auf ein Stunden-Takt- Niveau hochgeschraubt und keiner fährt mit!

Die bewährte Biomülltonne wird abgeschafft und die älteren Generationen vor den Kopf gestoßen. Eine Klinik nach der anderen wird geschlossen, weil die Macher der Privatwirtschaft den Rahm abgeschöpft haben und nun andere wirtschaftlichere Geschäftsfelder suchen. So funktioniert freie Marktwirtschaft, aber nicht die Versorgungspflicht des Staates!! Wenn schon die Versorgung mit Ärzten im ländlichen Raum viel zu spät erkannt wurde und jetzt auch noch die mit ortsnahen Kliniken, dann will ich gar nicht wissen, welche Versorgungslücken unsere Politiker in Bund und Land uns in den nächsten Jahren noch zumuten, abverlangen werden. Weiterlesen

ES ist da! – die vorweihnachtliche Überraschung aus Trier

ES, das vom A.R.T. aufgezwungene, äußerst unbeliebte Bio Eimerchen ist nun endlich da. Des Doktors Speerspitze im Kampf gegen scheinbar wirtschaftlich nicht verwertbaren Biomülls, wurde diese Woche bei den Verbrauchern vor der heimischen Haustüre abgesetzt, noch streng behütet, wie ein Erlkönig verpackt, in der ebenfalls neuen 80 Liter Mini Restmülltonne. Wer dachte schlimmer gehts nimmer, der sah sich doch schnell eines Besseren belehrt. Dieser Mickerling, gings nicht noch kleiner, hat flux noch die Farbe gewechselt, vom bisherigem braun, zum schicken, genderneutralen blau/türkis, als könnte ES dadurch im besseren Licht erscheinen. War das braune Basismodell noch outdoorfähig, die Biotüte vor Regen schützend, ist diese Version da weniger innovativ, leider auch Indoor nur bedingt einsatzfähig, da zu viele Schlupflöcher Fruchtfliegen, Wespen und Krabbler aller Art anlocken, wird die Biotüte dann gar schnell zum Biotop, zur Madenhochburg. Weiterlesen

Silvio Gesell

Wirtschaftstheoretiker und Sozialutopist aus St. Vith

Silvio Gesell kam 1862 im damals preußischen St. Vith als siebtes Kind des Rentmeisters Ernst Gesell und dessen Ehefrau Mathilde Talbot zur Welt. Während seine väterliche Gesell-Linie nach Sachsen-Anhalt zurückführt, waren die Vorfahren mütterlicherseits im Raum Malmedy und St. Vith verwurzelt. Silvio Gesell erhielt keine akademische Ausbildung. Sein später beträchtliches nationalökonomisches Wissen erarbeitete er sich im Selbststudium. Er hatte zunächst eine dreijährige Postausbildung absolviert, erlernte dann aber bei seinen Brüdern Paul und Roman, die in Berlin ein Geschäft für Dentalartikel betrieben, den Kaufmannsberuf. Von 1882 – 1884 machte er sich in Malaga mit der spanischsprachigen Welt vertraut; nach preußischem Militärdienst und Stationen als kaufmännischer Angestellter emigrierte er 25-jährig nach Argentinien. In Buenos Aires eröffnete er eine Filiale des Unternehmens seines Bruders und wurde dort in den frühen 1890ern Zeuge einer schweren Wirtschaftskrise. Sie trieb ihn zur selbständigen Suche nach den ökonomischen Ursachen, die er schnell in grundlegend falscher Geldtheorie und Geldpolitik gefunden zu haben glaubte. Weiterlesen

Eine Steilvorlage zum Kirchenaustritt

Mit Empörung und Zornesröte im Gesicht habe ich die Verlautbarung unseres Bischofs Dr. Stephan Ackermann „Zahlung von Entschädigungsleistungen für Missbrauchsopfer aus der Kirchensteuer“ zur Kenntnis genommen. Diese Aussage wurde am 11.11.2019 von der Pressesprecherin des Bistums Trier relativiert. Wie dem auch sei, ob als Fakt oder in relativierter Form, Kirchensteuer für Entschädigungsleistungen heranzuziehen hat, so die Leserbriefe in den Medien, die Gemüter der Kirchensteuerzahler/innen emotional hochgekocht.

Als Ehrenbürger meiner Heimatgemeinde Bausendorf stelle ich mit meiner Erfahrung, mit meinem Engagement im kommunalen und im kirchlichen Bereich und auch im örtlichen Vereinsleben fest, dass ein solches Vorgehen in der Öffentlichkeit die Wellen der Entrüstung und Empörung hochschlagen lässt, für mich eine Steilvorlage zum Austritt aus der Kirche. Weiterlesen

Gastbeitrag: Zustellung von Zeitungen für die Zukunft sichern

von Dietmar Wolff

Mehr als 100.000 Zeitungsboten sind tagsüber und nachts in Deutschland unterwegs. Von der Hallig bis zur Alm verteilen sie 2,8 Milliarden gedruckte Exemplare pro Jahr. Die deutschen Zeitungsverlage investieren mittlerweile jährlich über 1,3 Milliarden Euro in dieses riesige Vertriebsnetz. Jetzt sind sie erstmals seit Jahrzehnten an ihre Grenzen gelangt. Die Logistikkosten sind extrem gestiegen, die Abo-Zahlen der Tageszeitungen sinken – auch aufgrund des demografischen Wandels, die Werbe-erlöse schrumpfen, neue Zusteller sind schwer zu finden – aber die Wegstrecken, vor allem im ländlichen Raum, bleiben gleich lang und müssen bewältigt werden.

Aus verlagswirtschaftlicher Sicht rechnet sich längst nicht mehr jede Entfernung. Das gilt für Zeitungen wie für Anzeigenblätter. Bei den kostenlosen Anzeigenblättern sind ganze Titel bereits eingestellt worden. Weitere Schließungen drohen. Auch bei den Tageszeitungen ist die flächendeckende Zustellung ernsthaft gefährdet. Weiterlesen

Offener Brief an die SWR Landessenderdirektorin Frau Dr. Simone Schelberg in Mainz

Berichterstattung steht in keinem Verhältnis zur ernsten Lage der Landwirtschaft

Sehr geehrte Frau Dr. Schelberg,

der Südwestrundfunk als öffentlich-rechtlicher Sender berichtet über Land und Leute, das ist sein Auftrag. Große und kleine Veranstaltungen werden journalistisch begleitet und zur besten Sendezeit einem breiten Publikum nähergebracht. Sportliche Ereignisse, selbst in regionalen Nischen, erhalten wertvolle Sendeminuten.

Aber wenn über 1000 Landwirte mit über 900 Traktoren durch Neustadt an der Weinstraße fahren und eindrucksvoll auf ihre missliche Lage aufmerksam machen, steht die geleistete Berichterstattung Ihres Hauses, Frau Dr. Schelberg, in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nachrichtenwert dieses Themas. Weiterlesen

Johannes Thiel

Maler, Illustrator, Graphiker und Dichter aus Speicher

Johannes Thiel kam 11. September 1889 als fünftes Kind des Kaufmanns Wilhelm Thiel und dessen Ehefrau Elisabeth Müller in Speicher zur Welt. Die frühen Kinderjahre verbrachte er in seinem Geburtsort, aber noch vor seiner Volksschulzeit zog die Familie nach Koblenz. Nach seiner schulischen Ausbildung, die den Besuch von Privatschulen einschloss, bereitete er sich intensiv auf den ersehnten Künstlerberuf vor. Er durfte an der angesehenen Akademie der Bildenden Künste München studieren, wo Peter Halm (1854 – 1923), Professor für Radierkunst, zu seinem wichtigsten Lehrer wurde. Weitere Station seiner Künstler-Ausbildung war die Kunstakademie Stuttgart, hier zählte er zu den Schülern des Landschaftsmalers Professor Christian Landenberger (1862 – 1927). Weiterlesen

Erwin Wolff

Anglist aus Gemünd

Die ehemals selbständige Gemeinde Gemünd, inzwischen ein Teil Schleidens, ist der Geburtsort eines der führenden deutschen Anglisten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Erwin Wolff, geboren am 30. Januar 1924, war ein Sohn des dort allseits bekannten Volksschulrektors Bernhard Wolff und dessen Ehefrau Ruth Herbrand. Vater Wolf war 1913 als Lehrer nach Gemünd gekommen; als er Ostern 1954 in den Ruhestand ging, hatte er Generationen von Gemündener Kindern durch höchst unterschiedliche politische Systeme begleitet. Sein Sohn Erwin besuchte von 1934 bis 1942 das Gymnasium in Schleiden. Auf das Abitur folgten Kriegseinsatz und sowjetische Gefangenschaft. Weiterlesen

Leserbrief: A.R.T. vom Fehlgriff zum Fehlwurf – Restmüllentsorgung nun teils kostenlos?

Nach einem klassischen Fehlgriff beim Systemwechsel hat der A.R.T. sich nun einen neuerlichen Fauxpas geleistet, den von ihm so benannten „Fehlwurf“. Das könnte ganz schnell zu einem Boomerang werden. Nach A.R.T. Definition ist damit eine fehlerhafte Befüllung der Restmülltonne mit Biomüll gemeint. Bis dahin sind diese Fehlwürfe für das System Monzel noch nicht gravierend, wahrscheinlich sogar gewollt, da für die Verbrennungsanlage sowieso mindestens 30 Prozent Biomüll benötigt werden. Zum Problem könnte es jedoch werden, sollte es in die andere Richtung gehen, von den kleinen überfüllten 80 Liter Restmülltonnen in die dann bereit gestellten Bio- Sammelcontainer. Der Verbraucher bräuchte dabei noch nicht einmal ein schlechtes Umweltgewissen haben, kommt doch eh alles zusammen in die Verbrennung. Dazu spart man sich noch 10 Euro für eine zusätzliche Leerung von vielleicht nur wenigen Kilo Restmüll. Weiterlesen

Eduard Profittlich

Erzbischof und Märtyrer aus Birresdorf

Der am 11.09.1890 geborene Eduard Profittlich, Sohn des Landwirts Markus Profittlich und dessen aus Andernach gebürtiger Ehefrau Dorothea Seiwert, war das achte von zehn Kindern einer seit dem 17. Jahrhundert in Birresdorf (heute Grafschaft/LK Ahrweiler) nachweisbaren Familie. Eduards Schulbildung begann in der Volksschule in Leimersdorf. Auf Rat seines Lehrers sowie des Pfarrers wurde der intelligente Bauernsohn auf das Progymnasium in Ahrweiler vorbereitet, in das er als Quartaner eintrat. Ab der Oberstufe besuchte er das Gymnasium in Linz, wo er mit 21 Jahren Abitur machte. Dass Eduard Profittlich Geistlicher werden wollte, war nach Ansicht des Grafschafter Heimatforschers Ottmar Prothmann nicht verwunderlich; er verwies darauf, dass es in dessen Verwandtschaft viele Geistliche gab, an denen sich Eduard orientieren konnte – darunter sein Bruder Peter (1878 – 1915), der Jesuitenmissionar in Brasilien war. Weiterlesen

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