Fünf Zehn-Zentner-Bomben in Göttingen erfolgreich gesprengt

10 000 Menschen mussten am Samstag in Göttingen ihre Wohnungen verlassen. Im Westen der Stadt wurden fünf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt. In der Nacht auf Sonntag konnten die Bürger aufatmen.

Göttingen (dpa/lni) – Bei der kontrollierten Sprengung von fünf Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg hat es am Samstag in Göttingen keine Probleme gegeben. «Alle sind sehr zufrieden mit dem Ablauf», sagte Stadtsprecher Dominik Kimyon. Samstagmorgen um 6.00 Uhr mussten wegen der Bombenräumung 10 000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.

Auch Göttingens Bürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) zeigte sich zufrieden. «Alle haben ihren Job exzellent gemacht. Das gilt auch für die Menschen hinter den Kulissen», sagte sie auf einer Pressekonferenz am Sonntag. Sprengmeister Marcus Rausch berichtete, dass fünf Zehn-Zentner-Bomben im Westen der Stadt, in der Nähe des Bahnhofes, beseitigt wurden.

In einem Radius von einem Kilometer um die Fundstellen wurde eine Evakuierungszone eingerichtet. Die Bomben wurden mit gestapelten Containern abgeschirmt. Während der Sprengungen sollten Menschen in einem 1250-Meter-Radius ihre Fenster geschlossen halten und sich von ihnen fern halten. Auf Bildern war zu sehen, dass die Container durch die Sprengungen teilweise beschädigt wurden.

Die Evakuierungszone wurde am Samstagabend kurz vor Mitternacht aufgehoben. Die Menschen konnten zurück in ihre Wohnungen. Wenig später wurde das Evakuierungszentrum in einem Gymnasium geschlossen. Von 6.00 Uhr am Sonntag an nahmen die Göttinger Verkehrsbetriebe wieder ihren Regelbetrieb auf. Auch der Fernverkehr der Deutschen Bahn hielt am Sonntag wieder regulär am Göttinger Bahnhof. Regionalzüge waren am Sonntag noch nicht wieder unterwegs und wurden durch Busse ersetzt.

Am Samstag gab es bei Bussen und Bahnen im Nah- und Fernverkehr viele Umleitungen und Ausfälle wegen der Bombenräumung. Nach Polizeiangaben sollen etwa 1800 Einsatzkräfte, unter anderem der Feuerwehr, Polizei und des Technischen Hilfswerkes, im Einsatz gewesen sein.

Bereits seit Monaten werden in Göttingen rund 80 Verdachtspunkte für Blindgänger von Weltkriegsbomben geprüft. Mit Bohrungen und spezieller Messtechnik werden die Verdachtspunkte genauer untersucht. In fünf Fällen in der Göttinger Weststadt hatte sich der Blindgängerverdacht erhärtet, so dass die Evakuierung notwendig wurde. In einem sechsten Fall gab die Stadt wenige Tage vor der Evakuierung Entwarnung. Die Untersuchungen werden laut der Stadt noch Jahre dauern. «Es ist massiv, was wir in Göttingen noch aufzuarbeiten haben», sagte Göttingens erster Stadtrat Christian Schmetz.

 

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