Ahrtal: Neue hochwassersichere Rohre unter Radweg

Marienthal (dpa/lrs) – Nach der flutbedingten Zerstörung vieler Leitungsnetze im Ahrtal soll dort eine lange Trasse mit Rohren für gleich mehrere Zwecke samt einem Radweg gebaut werden. Die Leitungen für Trink- und Abwasser, Gas und Telekommunikation sollen hochwassersicher rund 40 Kilometer entlang der Ahr von Dorsel bis Marienthal verlegt werden – unter dem geplanten Radweg. «So wird die Fläche optimal genutzt und indem die Erde nicht mehrfach aufgerissen werden muss, sparen wir Kosten und schützen die Natur», erklärte die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) laut Mitteilung am Donnerstag bei einem Besuch in dem Flusstal. Die neue Infrastrukturtrasse ist stellenweise bereits in Bau.

Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 mit 134 Todesopfern nach extremem Starkregen waren nach Angaben ihres Ministeriums allein in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr 5000 von 10.800 Haushalten von der Wasserversorgung abgeschnitten worden. Bislang seien diese Flutopfer nur über Provisorien mit Trinkwasser versorgt worden.

Eder überreichte laut Mitteilung zwei Förderbescheide über insgesamt 4,85 Millionen Euro zur Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung. Sie erklärte: «Das Wiederherstellen von tauglicher Infrastruktur ist eine auf Jahre ausgelegte Mammutaufgabe. Unser Ziel ist es, diese nachhaltig und soweit es geht hochwasserbeständig anzulegen, damit auch künftige Generationen hier im Ahrtal eine Heimat mit Perspektive haben» Es gehe somit auch um genug Raum für den Fluss.

Wichtig ist angesichts des Klimawandels laut der Ministerin auch eine «nachhaltige Energieversorgung aus möglichst regenerativen Quellen». Das kleine Dorf Marienthal bekam demnach von Eder einen Förderbescheid über 680.000 Euro für ein neues Nahwärmenetz einer Bürgergenossenschaft mit Pellets und Solarenergie, um künftig nahezu CO2-frei zu heizen. Fünf Menschen hatten hier dem Ministerium zufolge in der Flut ihr Leben verloren. Weiter hieß es: «Alle Häuser waren bis ins erste Stockwerk überflutet und sind mittlerweile bis auf die Wandsteine entkernt» Etliche Ölheizungen seien zerstört worden. Eder betonte: «Der Zusammenhalt im Dorf berührt mich sehr. Der Tatendrang und die Zuversicht der Menschen stecken an»

 

 

 

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