Palästinenser: 15-Jährige bei israelischem Militäreinsatz getötet

Ramallah/Tel Aviv (dpa) – Eine 15-Jährige ist nach palästinensischen Angaben im Westjordanland bei einem israelischen Militäreinsatz erschossen worden. Sie wurde in der Stadt Beitunia bei Ramallah in einem Auto durch einen Kopfschuss getötet, wie das palästinensische Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Der israelischen Armee zufolge wird der Vorfall derzeit untersucht. Nach bisherigen Erkenntnissen sei das Fahrzeug, in der die Jugendliche gesessen habe, auf die Soldaten zugefahren und zum Anhalten aufgefordert worden, teilte die Armee mit. Nachdem das Fahrzeug aber beschleunigt habe, sei das Feuer eröffnet worden. Der Fahrer wurde palästinensischen Berichten zufolge verletzt.

Bei einem weiteren Vorfall am Morgen in der israelischen Stadt Ra’anana wurde ein Israeli von einem Soldaten getötet, nachdem er Medienberichten zufolge fälschlicherweise für einen Terroristen gehalten wurde. Nach Polizeiangaben habe er sich «in verdächtiger Weise» dem Soldaten genähert, der den Mann daraufhin mit einem Schuss lebensgefährlich verletzte. Er starb später im Krankenhaus. Berichten zufolge soll der Mann psychisch krank gewesen sein und ein Messer bei sich getragen haben. Ein terroristischer Hintergrund wurde ausgeschlossen.

Die Spannungen im besetzten Westjordanland hatten in den vergangenen Monaten erneut zugenommen. Immer wieder kommt es zu Anschlägen sowie Auseinandersetzungen zwischen dem israelischen Militär und Palästinensern. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden dieses Jahr bereits mehr als 140 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstößen oder eigenen Anschlägen getötet – die höchste Zahl seit 2006.

 

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