Neuer Wolfsmanagementplan: Ausweisen der Präventionsgebiete

Mainz (dpa/lrs). Der überarbeitete Wolfsmanagementplan für Rheinland-Pfalz sieht eine schnellere und einfachere Ausweisung sogenannter Präventionsgebiete vor. Nach dem Nachweis eines Wolfes kann jetzt schon nach drei und nicht erst nach sechs Monaten ein solches Gebiet eingerichtet werden, wie Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) am Mittwoch in Mainz bei der Vorstellung des Wolfsmanagementplans ankündigte. Derzeit gibt es sechs Präventionsgebiete im Bundesland.

Statt wie bisher die Naturraumgrenzen sei jetzt ein Radius von 30 Kilometern um den Wolfsnachweis maßgeblich. Auch die Halter von Rindern, Schafen und Ziegen in vom Land geförderten Naturschutzprojekten fallen künftig unter diese Regelungen und bekommen den vollen Umfang an Förderungen. «Ein Präventionsgebiet entspricht keinem Schutzgebiet für Wölfe, sondern einem erklärten möglichen Vorkommensgebiet, in dem das Land eine freiwillige Förderung von wolfsabweisenden Herdenschutzmaßnahmen für Weidetierhaltende gewährt», heißt es im Wolfsmanagementplan.

Wenn ein Wolf ein Tier gerissen hat, können auch Tierhalter außerhalb dieser Gebiete eine hundertprozentige Förderung für Herdenschutzmaßnahmen bekommen. Dazu gehören sowohl die Anschaffung als auch der Arbeitsaufwand zum Aufstellen und Unterhalten der elektrischen Zäune.

Foto: Christian Charisius

Der Kaufpreis für einen Herdenschutzhund werde nicht mehr erstattet, aber die Unterhaltungskosten mit jährlich rund 1000 Euro.

Für den Schutz seien bisher rund 800 000 Euro im Jahr ausgegeben worden. Jetzt gebe es etwa 900 000 Euro Landesmittel, sagte Eder. Dazu kommen rund 240 000 Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe «Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes».

Derzeit gibt es zwei Rudel mit vier erwachsenen Wölfen in Rheinland-Pfalz. Die Zahl der Welpen sei unklar, diese kämen auch schnell ums Leben oder verließen die Rudel und seien nicht maßgeblich, erläuterte Referent Peter Sound aus dem Ministerium. 2021 waren 101 Tiere von Wölfen gerissen worden, meist Schafe und Ziegen, und so viele wie nie zuvor. In diesem Jahr waren es bisher 16.

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