Gatterwild zur Jagd ausgesetzt? Staatsanwaltschaft ermittelt

Damwild steht hinter einem Bauzaun.

Trier. Damwild aus einem Gatter soll für eine Jagd betäubt und zum Abschuss in einem Jagdrevier im Kreis Bernkastel-Wittlich ausgesetzt worden sein: Nach einer Anzeige der Kreisverwaltung ermittele die Staatsanwaltschaft Trier gegen einen Jagdpächter wegen des Verdachts eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz, sagte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen am Dienstag. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet.

Damwild steht hinter einem Bauzaun.
Damwild steht hinter einem Bauzaun. Foto: Andreas Arnold/dpa

Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich sei nach Hinweisen aus der Bevölkerung auf den Fall aufmerksam geworden, teilte die Kreissprecherin mit. Im Rahmen einer Gesellschaftsjagd Mitte Dezember 2023 hätten Kontrolleure dann acht Stück erlegtes Damwild sichergestellt. Mitarbeiter des Veterinäramtes hätten Muskelproben entnommen und zur Untersuchung auf Betäubungsmittel an das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) gesendet.

Nach dem Nachweis von Beruhigungsmitteln durch das LUA habe der Kreis dann Mitte Januar Strafanzeige bei der Trierer Staatsanwaltschaft gestellt. Sogenanntes Gatterwild unterliege nicht dem Jagdrecht und somit liege kein vernünftiger Grund vor, der das Töten der Damwildtiere rechtfertigen könnte, teilte der Kreis weiter mit. Laut Fritzen sollen die Ermittlungen nun klären, ob die Tiere dem Jagdrecht unterlagen oder nicht.

Aus welchem Gatter das Damwild stammte, sei nicht bekannt, hieß es von der Kreisverwaltung. Aufgrund der „doch sehr konkreten Zeugenaussagen“ bestehe der dringende Verdacht, dass das Gatterwild für den Transport narkotisiert und „zum Zwecke der Bejagung aus rein kommerziellem Interesse im betreffenden Jagdrevier ausgesetzt wurde“, teilte die Sprecherin mit. Es handelte sich um den bisher einzig bekannten Vorfall dieser Art im Landkreis Bernkastel-Wittlich. (dpa/lrs)

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