„Wirtschaftsförderung“ der ganz besonderen Art

oxi_28_15Kaisersesch. Was man davon halten soll, was Sie hier im Folgenden lesen können, das kann sich Jedermann denken. Das Ganze entpuppt sich zu einem echten Skandal. Mit Wettbewerb und  Wirtschaftsförderung hat dieses Verhalten sicherlich nichts mehr zu tun.

Zum 1. Gewerbeparkfest am Römerturm in Kaisersesch hatte die Kaisersescher Gewerbeverein, der Jungunternehmerkreis der ARGE mit Unterstützung durch die Abteilung Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeinde Kaisersesch und die Stadt Kaisersesch  über Anzeigenwerbung in einem Wochenblatt auch Aussteller aus dem Kreis Vulkaneifel eingeladen mitzumachen.   

Überschrieben mit: „Liebe Kolleginnen und Kollegen…, wir laden Sie ein, bei diesem Fest Ihren Betrieb und Ihr Angebot einem breiten Publikum vorzustellen… Bitte teilen Sie uns Ihre Wünsche bzgl. des Ausstellungsplatzes bis zum 20.06.2015 mit“

wurden Anfang Juni 2015 Gewerbebetriebe gesucht, die beim Gewerbeparkfest in Kaisersesch als Aussteller mitmachen sollten. Um so mehr überrascht war ein interessierter Unternehmer aus dem Kreis Vulkaneifel, als er vom Vorsitzenden des Kaisersescher Gewerbeverein bereits am 09.06.2015 eine schriftliche Absage in seinem E-Mail Postfach fand, in der zu lesen stand:

„Leider können wir Ihnen keinen Standplatz mehr anbieten, da bereits mehrere Aussteller und Anbieter aus der Region mit dem gleichen Produktangebot teilnehmen“. 

Der „ausgeschlossene“ Unternehmer staunte bei seinem Besuch am 04.07.2015 in Kaisersesch nicht schlecht, als er nur einen Branchen-Anbieter beim 1. Gewerbeparkfest vorfand.

Die Eifel-Zeitung hat beim Vorsitzenden des Gewerbeverein und der Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeinde in Kaisersesch nachgefragt. Geantwortet hat nur der Gewerbeverein. Von einer Anzeigenwerbung in der Vulkaneifel will der Vorsitzende nichts gewusst haben. Er verstrickt sich in Wortklauberei. Die Zulassung zur Teilnahme an dieser Veranstaltung bliebe zudem dem Veranstalter überlassen. Zudem hätte die Veranstaltung nicht im öffentlichen Bereich stattgefunden. Ob es im Vorfeld Absprachen über Wettbewerbsausschluss gegeben hat, darauf ist der Vorsitzende des Kaisersescher Gewerberverein nicht eingegangen.  Die Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeinde hat auf unsere Anfrage geschwiegen.

EAZ-Kommentar:
W
enn man nur Vereinsmitglieder zu seinem Gewerbeparkfest einladen will, sollte man dies nicht unbedingt über eine ganzseitige Zeitungsanzeige tun. Die Vorgehensweise der Verantwortlichen in Kaisersesch wiederspricht dem freien Wettbewerb. Die Gewerbefreiheit ist ein Grundprinzip der Marktwirtschaft. Mitbewerber auszuschließen, ist unlauter! Der Vorsitzende des Gewerbevereins müsste es als Selbstständiger eigentlich wissen. Die Vorgehensweise aller Beteiligten ist skandalös!

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