TuS 05 Daun Handball – Tradition und Zukunft

EAZ: Udo, wie schätzt Du die Leistungen der Dauner Seniorenteams nach der letzten Saison ein?
Udo Geißler: Ich bin mit den gezeigten Leistungen der Dauner Teams zufrieden. So konnte die zweite Damenmannschaft mit ihrem Trainer Ralf Nebeler einen fünften Platz in der Kreisliga erreichen, die zweite Herrenmannschaft unter Trainer Michael Thomas mischte in der Landesliga mit einem vierten Platz prima mit. Marion Reufsteck und die erste Damenmannschaft konnten die Zugehörigkeit zur Rheinlandliga wieder halten und setzten einigen Favoriten mächtig zu. In der immer stärker werdenden Verbandsliga West zeigt ein hervorragender dritter Platz, dass die erste Herrenmannschaft mit ihrem Trainer Markus Willems ganz vorn angreifen kann und will.

EAZ: Welche Veränderungen wird es im Seniorenbereich geben?
Udo Geißler: Zunächst einmal danke ich allen Trainern, Spielern und Verantwortlichen des Umfeldes für ihren großartigen Einsatz, den sie für den Dauner Handball an den Tag gelegt haben und weiter legen. Das ist nicht selbstverständlich und gerade an den Wochenenden verbringen die Verantwortlichen und Helfer viele Stunden ihrer Zeit in der Halle. Marion Reufsteck, Markus Willems und Michael Thomas gehen als Trainer in eine weitere Saison, die Damen II werden ab sofort von Gerd Clemens und Christopher Illigen trainiert. Ihnen wünsche ich eine erfolgreiche Arbeit in dieser von Ralf Nebeler hervorragend aufgebauten Mannschaft, die zudem mit ihren 13 Spielerinnen den Unterbau für die erste Damenmannschaft bildet.

EAZ: Was gibt es von der ersten Damenmannschaft zu berichten?
Udo Geißler: Es ist erstaunlich, was Marion Reufsteck und ihre Damen trotz großer Verletzungssorgen, die sich nun schon über Jahre hinweg ziehen, leisten. Das verdient Respekt und man kann nur hoffen, dass das Verletzungspech einmal einen großen Bogen um diese sympathische Mannschaft macht.

Zwei Einheiten in der Halle und eine im Dauner Fitnessstudio „Sanitas-Aktiv“ sollen dafür sorgen, dass die Spielerinnen bis zum Saisonstart in der Form sind, um die Klasse erneut sportlich zu halten. Die nötige Spielpraxis sammelt das Team mit Spielen gegen Alsweiler, Gerolstein und Wittlich II. Außerdem nehmen die Damen am Beachturnier in Andernach teil. Der letzte „Feinschliff“ wird sich im Trainingslager vom 26. bis 28. August in Daun geholt. Die Mannschaft hat sich gegenüber der letzten Saison auf einigen Positionen verändert. So stehen Ann-Katrin Zügner (Laufbahnende), Katja Jendl (Laufbahnende) und Silvia Eisenhut (Babypause) als Spielerinnen nicht mehr zur Verfügung. Aus der eigenen Jugend stoßen Manuela Hennen (Tor) und Lena Bauer (Rückraum) zum Kader. Nach einjähriger Pause wechselt Jessica Kutscheid aus Weibern nach Daun, Stephi Schäfer kehrt nach ihrem Ausbildungsende zum Team zurück und aus Alsweiler kommt Kreisläuferin Anja Schäfer in die Eifel. Erfreulich ist darüber hinaus, dass Freddi Stahl aufgrund eines günstigen Uni-Plans doch wieder häufiger zur Verfügung stehen kann. Nach ihrer äußerst positiven Entwicklung in den letzten Jahren setzt sie trotz der Belastung durch ihr Studium ein Zeichen, das auch eine Symbolwirkung hat.
Der Klassenerhalt ist das erklärte Ziel, es wird allerdings nur durch eine starke mannschaftliche Geschlossenheit und die Zuschauerunterstützung zu erreichen sein.

EAZ: Wie sieht die Situation bei der ersten Herrenmannschaft aus?
Udo Geißler: Ein Hauptanliegen meiner Tätigkeit war und ist es, dass die Zusammenarbeit zwischen der ersten und zweiten Mannschaft funktioniert, so wie das auch bei den Damen selbstverständlich ist. Hier gab es in den letzten Jahren die meisten Fortschritte, insbesondere die beiden Trainer Markus Willems und Michael Thomas haben sich hierbei verdient gemacht. Wer sich also in der Zweiten mit guten Leistungen bewährt und den Willen hat, höherklassig zu spielen, der bekommt seine Chance. Andererseits kann sich die Zweite mit Spielern aus der Ersten verstärken, wenn diese einmal kürzer treten oder sich nach Verletzungen wieder  aufbauen wollen.

Nach Stefan Neis, der im letzten Jahr den Gang in die Erste angetreten hat und mittlerweile zu einem elementar wichtigen Bestandteil geworden ist, kommen in diesem Jahr Daniel Eich, Julius Regnery und Lukas Illigen dazu. Sie fallen durch ihren enormen Trainingsfleiß auf und werden eine gute Rolle einnehmen. Außerdem stoßen Tim Schenk und Chrissi Hilgers dazu. Tim wird uns durch seine große Dynamik bereichern, mit Christian Hilgers haben wir endlich wieder einen abschlussstarken Linkshänder im Team, der die Variabilität im Angriffsspiel erhöht. Als externe Zugänge konnten wir Manfred Schnupp vom TuS Niederpleis und Benedikt Rattay von der MJC Trier gewinnen. Manfred Schnupp hilft der Mannschaft durch seine Sprunggewalt und seiner gut ausgebildeten Technik weiter. Außerdem ist er charakterlich eine Bereicherung, denn seine Zusage in einer schwierigen Zeit hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen bekommen haben. Benedikt Rattay übernimmt von Damian Malmedy, der nach Wittlich gewechselt ist, die Spielmacherposition. Darüber hinaus wird er mit seiner Deckungsstärke dem Abwehrverband noch mehr Sicherheit geben und eine größere Flexibilität schaffen.

EAZ: Was gibt es aus den Mannschaften und dem Umfeld noch zu berichten?
Udo Geißler: Bei allem berechtigten Interesse an den personellen Veränderungen im Verein wird häufig vergessen, dass es in den jeweiligen Mannschaften Spielerinnen und Spieler gibt, die seit vielen Jahren loyal und treu zum Verein gestanden haben und weiter stehen. Ihnen gilt der erste Dank, denn sie haben über einen langen Zeitraum hinweg alle Höhen und Tiefen miterlebt und sind immer dabei geblieben. Über den Rang dieser Wertschätzung gibt es keine Diskussion und sie lässt sich ebenfalls auf die engagierten Leute im Umfeld ausdehnen, ohne die der Dauner Handball in dieser Form nicht möglich wäre. Während nämlich Trainer und Aktive häufig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, so findet leider die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer häufig weniger Beachtung. Sie wird teilweise schon als etwas Selbstverständliches angesehen, was es natürlich nicht ist. Daher sage ich auch hier im Namen der Abteilung einen herzlichen Dank an die Helferinnen und Helfer für ihren großartigen Einsatz!

EAZ: Welche Ziele verfolgst Du in Deiner Aufgabe als sportlicher Leiter?
Udo Geißler: Seit Übernahme des Amtes vor drei Jahren stehe ich für folgende Ziele, für die man allerdings auch einen langen Atem braucht. Die erste und wichtigste Aufgabe sehe ich darin, dass sich die Herren- und Damenbereiche gleichberechtigt weiterentwickeln können und eine Vorbildfunktion für die Jugend haben. Ein nächstes Anliegen besteht darin, dass der gesamte Seniorenbereich nach allen Seiten hin durchlässig ist. Engagement soll sich lohnen, wer also leistungsorientiert trainieren und spielen will, kann dies bei entsprechendem Talent auch ohne Hindernisse umsetzen. Wer ein bisschen kürzer treten will oder wo das Talent für Leistungshandball nicht ausreicht, der findet ebenfalls Möglichkeiten, sich in einer Mannschaft oder im Umfeld einzubringen. Weiterhin steht für mich die wirtschaftliche Vernunft im Vordergrund. Wir gehen im Schulterschluss mit den Dauner Handballfreunden keine finanziellen Risiken ein, auch wenn uns dadurch der „ganz große Schritt nach oben“ verwehrt bleiben sollte. Die Handballabteilung konzentriert sich auf die fundierte Ausbildung von eigenen Talenten und bindet Spieler aus der Region ein, die sich unter unseren Bedingungen positiv weiterentwickeln wollen.

EAZ: Könnten diese Aufgaben nicht auch innerhalb der Abteilung aufgeteilt werden?
Udo Geißler: Der Hauptzweck einer sportlichen  Leitung besteht darin, dass alle Vorgänge in einer Hand liegen und dann weiterkoordiniert werden. Es gibt also verbindliche Entscheidungen in einer gewissen Zeit, vor allem aber geht kein einziger Vorgang im Kompetenzwirrwarr verloren. Die Abteilungsversammlung entscheidet ganz demokratisch über dieses Konzept und auch über den sportlichen Leiter, der es umsetzt. Man kommt nicht daran vorbei, dass die vielfältigen Aufgaben erledigt werden müssen, wenn es kontinuierlich weiter bergauf gehen soll. Insofern bliebe viel Arbeit bei der Abteilungsleitung und den jeweiligen Trainern hängen, die dann hinterfragen würden, ob sie den beträchtlichen Mehraufwand wirklich schultern können und wollen. Allein die Verpflichtung eines Spielers oder Trainers zieht sich manchmal über Monate hinweg, ebenso ist die Gewinnung von Sponsoren für unser Konzept eine zeitaufwändige Sache. Nur die Abteilungsleitung und die Trainer wissen wirklich, was alles in den Bereich der sportlichen Leitung fällt. Und natürlich gibt es manchmal auch unangenehme Entscheidungen, die auf dieser Ebene gefällt werden müssen. Dafür hält der sportliche Leiter ebenfalls den Kopf hin, was sonst ein anderer machen müsste. Insofern ist auch mein räumlicher Abstand zu Daun von Vorteil, denn so ist meine Unabhängigkeit bestimmten Einflüssen gegenüber ganz gut gewährleistet. Insgesamt, und das möchte ich zum Schluss festhalten, haben wir beim Dauner Handball in den letzten Jahren in vielen Bereichen eine sehr positive Entwicklung genommen. Jeder trägt dazu in seinem Verantwortungsbereich einen kleinen Teil bei, damit es auch in Zukunft so weitergeht!

EAZ: Die Eifel-Zeitung bedankt sich für die Ausführungen des sportlichen Leiters Udo Geißler und wünscht allen Verantwortlichen des Dauner Handballs viel Erfolg!
 

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