EZB-Präsidentin: Hohe Inflation darf sich nicht festsetzen

Tallinn (dpa) – Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihren Kampf gegen die Inflation entschieden fortsetzen und weiterhin konsequent gegen die Teuerung vorgehen. «Wir dürfen und wir werden es nicht zulassen, dass sich eine hohe Inflation festsetzt. Wir sind entschlossen, die Inflation wieder auf unser mittelfristiges Ziel zu senken, und wir sind entschlossen, die dazu erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Freitag in einer Rede in Estlands Hauptstadt Tallinn. «Die Inflation in der Eurozone ist viel zu hoch.» Weiterlesen

Kurswechsel? Fed deutet niedrigere Zinserhöhungen an

US-Notenbank
Von Julia Naue, dpa

Washington (dpa) – Die Fed setzt mit einer weiteren überdurchschnittlichen Zinserhöhung ihren aggressiven Kampf gegen die Inflation fort – stellt aber ein langsameres Tempo in Aussicht. Die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt hob den Leitzins gestern zum vierten Mal in Folge um 0,75 Punkte an.

«Es wird angemessen sein, das Tempo der Erhöhungen zu verlangsamen», kündigte Fed-Chef Jerome Powell an. Doch von einer Abkehr der strikten Geldpolitik der US-Notenbank zu sprechen, dürfte zu voreilig sein.

Nächste Sitzung im Dezember – kleinerer Zinsschritt möglich

Es war die vorletzte Sitzung der Fed in diesem Jahr – im Dezember werden die Zentralbanker noch einmal zusammenkommen. Powell ließ keinen Zweifel daran, dass die Zinsen stärker steigen werden, als die Fed zuvor erwartet hatte.

Es sei «verfrüht», eine Pause bei den Erhöhungen einzulegen. «Wir gehen weiterhin davon aus, dass kontinuierliche Erhöhungen angemessen sein werden», sagte er. Ein kleinerer Zinsschritt sei zwar bereits im Dezember möglich – darauf festlegen wollte sich der Fed-Chef aber nicht. Weiterlesen

Leitzinserhöhung in Großbritannien trifft Verbraucher

London (dpa) – Die erwartete deutliche Leitzinserhöhung der britischen Zentralbank trifft nach Einschätzung eines Konjunkturexperten vor allem Immobilieneigentümer. «Dies wird unweigerlich Hausbesitzern schaden, deren Festzinsverträge auslaufen», sagt der Ökonom Michal Stelmach vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsinstitut KPMG in London der Deutschen Presse-Agentur.

Dabei litten die Menschen in Großbritannien bereits unter steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen. Auch Unternehmen, die zur Finanzierung weitgehend auf variabel verzinsliche Darlehen angewiesen sind, seien betroffen, sagte Stelmach. Weiterlesen

US-Notenbank hebt Leitzins erneut stark an

Washington (dpa) – Die US-Notenbank Fed erhöht im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75 Punkte – deutet aber kleinere Schritte in der Zukunft an. Der Leitzins liegt nun in der Spanne zwischen 3,75 und 4,00 Prozent, wie die Federal Reserve am Mittwoch mitteilte.

«Wir gehen weiterhin davon aus, dass kontinuierliche Erhöhungen angemessen sein werden», sagte Fed-Chef Jerome Powell. Er machte allerdings deutlich: «Es wird angemessen sein, das Tempo der Erhöhungen zu verlangsamen.» Dies könnte schon bei der kommenden Sitzung im Dezember der Fall sein.

Fed-Chef: Erhöhung in historisch hohen Tempo

Powell verteidigte die Geldpolitik der Fed und nannte sie angemessen – sprach aber mit Blick auf die Zinserhöhungen von einem historisch hohen Tempo. «Ich bin froh, dass wir uns so schnell bewegt haben, und ich glaube nicht, dass wir zu stark nachgezogen haben.» Normalerweise zieht es die Zentralbank vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Punkten anzuheben.

Es war die sechste Zinserhöhung in diesem Jahr. Der Druck auf die Notenbank ist groß, denn die Teuerungsrate bleibt hartnäckig auf vergleichsweise hohem Niveau. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken. Mittelfristig strebt die Fed eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 Prozent an. «Wir haben ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage», betonte Powell. Es sei verfrüht, darüber nachzudenken, mit den Zinsanhebungen zu pausieren.

Inflation beschäftigt viele Menschen in den USA

Mit Blick auf die Kongresswahlen am 8. November sind die Verbraucherpreise auch eine Belastung für Präsident Joe Biden und seine Demokraten. Bei den Wahlen könnten die Demokraten ihre ohnehin knappe Mehrheit im Kongress verlieren. Umfragen zeigen, dass das Thema Inflation die Menschen besonders beschäftigt. Demnach sehen viele Wählerinnen und Wähler die Republikaner bei der Wirtschaftskompetenz vorn. Diese prangern im Wahlkampf die Inflation an, für die sie die Demokraten verantwortlich machen, während sie auch eine Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine ist.

Gleichzeitig wächst mit der strafferen Geldpolitik das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. Denn steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben – oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Einige fürchten allerdings, dass es die Fed übertreibt – und die weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession steuert.

Die Notenbank hat den soliden Arbeitsmarkt stets als Argument gegen das Abgleiten der Wirtschaft in eine tiefe Rezession angeführt. Viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Arbeitskräften. Die Wirtschaft wuchs im Sommer außerdem etwas stärker als erwartet. Biden wertete dies als Beleg für die wirtschaftliche Erholung und die Widerstandsfähigkeit der Menschen. Die Wirtschaft war im ersten Halbjahr noch geschrumpft.

Powell sagte, er sehe keine Lohn-Preis-Spirale. «Ich glaube nicht, dass die Löhne die Hauptursache für den Preisanstieg sind.» Er betonte allerdings, sobald eine solche Spirale zu erkennen sei, stecke man in Schwierigkeiten. Mit Blick auf Kritik an der Geldpolitik betonte der Fed-Chef: «Preisstabilität in den Vereinigten Staaten ist auf lange Sicht gut für die Weltwirtschaft.»

 

 

Erneut deutliche Zinserhöhung der US-Notenbank Fed erwartet

Washington (dpa) – Die US-Notenbank Fed steht im Kampf gegen die hohe Inflationsrate vor einer erneuten kräftigen Erhöhung des Leitzinses. Die Entscheidung zum weiteren Kurs der Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) wird heute bekanntgegeben.

Erwartet wird eine erneute Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne von dann 3,75 bis 4,00 Prozent. Es wäre die vierte Anhebung um 0,75 Prozentpunkte in Folge und die sechste Zinserhöhung in diesem Jahr. Gewöhnlich zieht es die Fed vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten anzuheben.

Werte über Markt-Erwartungen

Der Druck auf die Notenbank ist groß: Die US-Inflation ist weiterhin hoch. Daten aus dem Oktober zufolge geht die Teuerungsrate nur leicht zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 8,2 Prozent. Die Kerninflation, die die schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, stieg sogar von 6,3 auf 6,6 Prozent. Beide Werte lagen über den Erwartungen des Marktes und zwingen die Notenbank zum Handeln. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken.

Mit Blick auf die wichtigen US-Zwischenwahlen am 8. November sind die hohen Verbraucherpreise auch eine enorme Belastung für US-Präsident Joe Biden und seine Demokraten. Bei den Wahlen könnten die Demokraten ihre ohnehin schon knappe Mehrheit im US-Kongress verlieren. Umfragen zeigen, dass das Thema Inflation die Menschen im Land besonders beschäftigt. Den Befragungen nach sehen viele Wählerinnen und Wähler die Republikaner bei der Wirtschaftskompetenz vorn. Diese prangern im Wahlkampf die hohe Inflation an, für die sie die Demokraten verantwortlich machen, während sie auch eine Folge des russischen Angriffskrieges ist.

Sorge um Rezession in den USA

Gleichzeitig wächst mit der strengen Geldpolitik das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. Denn steigen die Zinsen, müssen Bürgerinnen, Bürger und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben – oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt folglich ab, Unternehmen können höhere Preise nicht mehr einfach weitergeben und idealerweise sinkt die Inflation. Einige fürchten allerdings, dass es die Fed übertreibt – und die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession steuert.

Die US-Notenbank hat den soliden Arbeitsmarkt stets als Argument gegen das Abgleiten der Wirtschaft in eine tiefe Rezession angeführt. Viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Arbeitskräften. Die US-Wirtschaft ist im Sommer außerdem etwas stärker als erwartet gewachsen. US-Präsident Biden wertete dies als einen Beleg für die fortschreitende wirtschaftliche Erholung der USA und die Widerstandsfähigkeit der Menschen im Land. Die US-Wirtschaft war im ersten Halbjahr noch geschrumpft.

Bleibt die Zinspolitik weiterhin aggressiv?

Es ist nun die vorletzte Sitzung der Fed in diesem Jahr – im Dezember steht ein weiteres Treffen an. Einige Beobachter schließen auch nicht aus, dass die Fed dieses Mal nur eine Zinserhöhung von einem halben Punkt vornehmen wird. Ein solcher Schritt würde wohl eine Abkehr von der aggressiven Zinspolitik der Fed bedeuten. Expertinnen und Expertinnen halten dies aber für eher unwahrscheinlich – ebenso wie eine Anhebung des Leitzinses um einen ganzen Prozentpunkt.

«Die oberste Aufgabe der Fed sollte es sein, die steigenden Preise zu bremsen. Solange es keine zwingenden Beweise für eine Trendwende gibt, sollte die Fed hart bleiben», schreibt die «Washington Post». «Eine Rezession wäre nicht wünschenswert. Aber eine hohe Inflation ist eine größere Bedrohung, und sie ist bereits da.» Sollten die Reallöhne wegen steigender Verbraucherpreise weiter sinken, träfe das Menschen mit niedrigem Einkommen am stärksten. Die Wirtschaft dürfe nicht in eine Inflationsspirale wie in den 1970er Jahren geraten, warnt die Zeitung.

 

Fed erhöht Leitzins – weltweite Schuldenkrise befürchtet

Konjunktur
Von Julia Naue, dpa

Washington (dpa) – Mit ihrem dritten ungewöhnlich kräftigen Zinsschritt nacheinander setzt die US-Notenbank ihren aggressiven Kampf gegen die Inflation fort. Die strenge Geldpolitik soll die Teuerungsrate in den USA endlich spürbar senken.

Die Fed erhöhte am Mittwoch ihren Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte – und Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass mit den großen Zinsschritten noch lange nicht Schluss ist. «Ohne Preisstabilität funktioniert die Wirtschaft für niemanden», sagte er. Doch die Entscheidung der Zentralbanker hat nicht nur Auswirkungen auf die größte Volkswirtschaft der Welt, sondern auch auf wirtschaftsschwächere Staaten. Und auch Deutschland bekommt die Folgen der US-Zinspolitik zu spüren. Weiterlesen

Kampf gegen Inflation: Fed vor erneuter Zinsanhebung

Washington (dpa) – Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate steht die US-Notenbank wieder vor einer kräftigen Erhöhung des Leitzinses.Erwartet wird eine erneute Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne von dann 3 bis 3,25 Prozent. Damit würde der Leitzins den höchsten Stand seit 14 Jahren erreichen und die Fed ihren aggressiven Kampf gegen die grassierende Inflation fortsetzen. Die Entscheidung zum weiteren Kurs der Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) wird heute bekanntgegeben. Bereits im Juni und Juli hatte die Fed den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben.

Es sind ungewöhnlich große Zinsschritte, welche die Zentralbank zuletzt regelmäßig verkündet hat. Gewöhnlich zieht es die Fed vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten anzuheben. Allerdings ist der Druck auf die Notenbank groß: Die US-Inflation ist weiterhin hoch. Zuletzt war die Enttäuschung darüber groß, dass die Dynamik des Preisanstiegs im August weniger als erwartet nachließ. Zwar hatte sich die Jahresinflationsrate von 8,5 Prozent im Vormonat auf 8,3 Prozent abgeschwächt. Analysten hatten jedoch im Schnitt mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Weiterlesen

Bundesbank: Inflation könnte im Dezember Höhepunkt erreichen

Köln (dpa) – Die Europäische Zentralbank will sich bei ihrem Kampf gegen die rekordhohe Inflation nach Worten von Bundesbank-Chef Joachim Nagel nicht von den trüben Wirtschaftsaussichten beirren lassen. Es sei nicht auszuschließen, dass es geringere Wachstumsraten oder eine Rezession geben werde, sagte das EZB-Ratsmitglied im Deutschlandfunk. «Aber im Kern geht es darum, dass stabile Preise am Ende viel wichtiger sind für mittelfristiges, langfristiges Wachstum und [einen] guten Wirtschaftsausblick für den Euroraum.» Möglicherweise müsse man eine Durststrecke überbrücken. Derzeit sehe es aber so aus, als ob der Rückgang der Wirtschaftsleistung nicht so stark ausfallen könnte. Weiterlesen

Fed: US-Wirtschaft stehen schwere Zeiten bevor

Washington (dpa) – Die US-Wirtschaft steuert nach Einschätzung der US-Notenbank wegen der hohen Preise und wegen fehlender Arbeitskräfte in vielen Bereichen auf schwere Zeiten zu. Die Aussichten für die Wirtschaft seien schwach und dürften sich im kommenden Jahr weiter eintrüben, geht aus dem Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed (Beige Book) hervor.

Etwas Hoffnung gibt es aber zumindest beim Blick auf die weiter sehr hohen Inflationsrate. Hier gebe es Anzeichen, dass sich der Anstieg verlangsamt. Die Aussagen des Berichts lieferten alles in allem keine großen Überraschungen, sondern spiegelten die zuletzt veröffentlichten Daten und Aussagen von führenden Währungshütern wider. Weiterlesen

Fed warnt Banken vor Risiken bei Kryptogeschäften

Washington (dpa) – Viele Finanzfirmen wollen bei Kryptoanlagen mitmischen, doch die US-Notenbank Fed ruft zur Vorsicht auf. Das neu entstehende Geschäftsfeld biete zwar Gelegenheiten, könne jedoch Risiken hinsichtlich des Verbraucherschutzes und der Finanzmarktstabilität bergen, warnte die Fed.

Banken müssten unbedingt vorab prüfen, ob etwaige Kryptogeschäfte legal sind und die Finanzaufseher im Voraus über ihre Pläne informieren. Weiterlesen

Schweizer Franken so stark wie seit 2015 nicht mehr

Zürich (dpa) – Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken – abgesehen von einem Chaostag 2015 – so schwach wie nie zuvor. Die europäische Währung sank im Handel auf 0,9617 Franken, ehe sie sich am Abend leicht erholte.

Nur am Tag, als die Schweizerische Nationalbank 2015 überraschend den Euromindestkurs von 1,20 Franken aufhob, fiel die Währung bei einem kurzen Ausschlag noch tiefer. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen