Kartellamt mit härterer Wettbewerbskontrolle auch bei Amazon

Bonn (dpa) – Das Bundeskartellamt will nach Google und dem Facebook-Konzern Meta auch bei Amazon eine schärfere Wettbewerbskontrolle durchsetzen. Die Behörde stufte den Online-Riesen am Mittwoch als ein Unternehmen mit «überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb» ein.

Anders als Google und Meta akzeptiert Amazon die Entscheidung nicht. «Wir stimmen den Feststellungen des Bundeskartellamts nicht zu und werden die Entscheidung sowie unsere Optionen, auch Rechtsmittel, sorgfältig prüfen», hieß es in einer ersten Reaktion.

Das Kartellamt kann seit 2021 Unternehmen mit marktübergreifendem Einfluss zum Beispiel Praktiken untersagen, die aus seiner Sicht den Wettbewerb gefährden. Die Google-Mutter Alphabet wurde im Januar als ein solches Unternehmen eingestuft, Meta folgte im Mai. Zu Apple laufen noch Untersuchungen. Weiterlesen

Nach Berg- und Talfahrt überwiegen Gewinne an den US-Börsen

New York (dpa) – Die US-Börsen sind nach einem langen Wochenende am Dienstag zeitweise steil auf Talfahrt gegangen. Im Handelsverlauf gelang den Nasdaq-Indizes dank ihrer starken Ausrichtung auf Technologiewerte jedoch eine deutliche Kehrtwende in die Gewinnzone.

Auch der S&P 500 fand den Weg ins Plus, während der Dow Jones Industrial sich zwar ebenfalls spürbar erholte, aber mit Verlusten schloss. Die Stimmung blieb insgesamt weiter trüb. Rezessionssorgen dominieren zunehmend das Geschehen in den Handelssälen. Weiterlesen

Blinken kommt mit Amtskollegin Wang Yi zusammen

Washington (dpa) – US-Außenminister Anthony Blinken kommt beim Außenministertreffen der G20-Staaten in Bali diese Woche mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi zusammen.

Das Außenministerium in Washington teilte am Dienstag mit, Blinken werde bei dem Spitzentreffen am Donnerstag und Freitag auf der indonesischen Insel das US-Engagement bekräftigen, «mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um globale Herausforderungen zu bewältigen». Als Beispiele nannte das Ministerium die Nahrungs- und Energiekrise «und die Bedrohung der internationalen Ordnung durch Russlands andauernden Krieg gegen die Ukraine». Das Treffen mit Wang Yi sei einer von mehreren bilateralen Terminen Blinkens in Bali. Weiterlesen

Siebenfache Mordanklage nach Bluttat bei US-Parade

Washington (dpa) – Nach der Bluttat bei einer Straßenparade zum US-Nationalfeiertag in einem Vorort von Chicago ist der mutmaßliche Todesschütze wegen Mordes in sieben Fällen angeklagt worden.

«Dies sind nur die ersten von vielen Anklagen», sagte der Staatsanwalt des Bezirks Lake County, Eric Rinehart, am Dienstagabend (Ortszeit) in der Kleinstadt Highland Park. Er erwarte, dass der 21 Jahre alte Tatverdächtige noch in Dutzenden weiteren Punkten zur Rechenschaft gezogen werde. Im Falle einer Verurteilung würden aber bereits die Anklagen wegen Mordes ersten Grades zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Chance auf vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis führen.

Rinehart kündigte an, die Staatsanwaltschaft werde an diesem Mittwoch bei Gericht beantragen, dass der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen wird – ohne die Möglichkeit, gegen Kaution bis zu einem Urteil auf freien Fuß zu kommen. Der Ankläger betonte, für die Sicherheit der Menschen müsse mehr getan werden. Er forderte ein landesweites Verbot von Sturmgewehren, wie sie bei zahlreichen Massakern in den USA benutzt wurden – so auch im Falle der jüngsten Tat in Highland Park. US-Präsident Joe Biden war kürzlich mit der gleichen Forderung am Widerstand im Kongress gescheitert. Weiterlesen

Nach Blutbad bei US-Feiertags-Parade: Verdächtiger gefasst

Washington (dpa) – Nach dem Blutbad mit mindestens sechs Toten bei einer Parade zum Nationalfeiertag der USA nahe Chicago hat die Polizei den mutmaßlichen Schützen festgenommen.

US-Sender berichteten am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die örtliche Polizei, der 22-Jährige sei gefasst worden. Die US-Bundespolizei FBI hatte zuvor mitgeteilt, sie fahnde nach dem Beschuldigten wegen «mehrerer Tötungsdelikte» bei der Parade zum Unabhängigkeitstag der USA in Highland Park – einem Vorort Chicagos im Bundesstaat Illinois.

Der Mann wird verdächtigt, am Montagvormittag während der Parade das Feuer eröffnet und mindestens sechs Menschen getötet zu haben. Rund zwei Dutzend Verletzte wurden nach Polizeiangaben in Krankenhäuser gebracht. Ein Sprecher des Sheriff-Büros von Lake County sagte, der Täter habe vermutlich vom Dach eines Geschäftsgebäudes aus wahllos auf die Menge geschossen. Am Tatort sei ein «leistungsstarkes Gewehr» gefunden worden. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Weiterlesen

US-Beamte feuern Dutzende Male auf unbewaffneten Schwarzen

Akron (dpa) – Dutzende Schüsse und Schusswunden: Der Tod eines Schwarzen bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Ohio hat in den Vereinigten Staaten neue Bestürzung ausgelöst. Die Polizei in Akron im Bundesstaat Ohio veröffentlichte mehrere Videos des Einsatzes am 27. Juni.

Auf den Körperkamera-Aufnahmen ist zu sehen, wie der 25 Jahre alte Jayland Walker nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei mit Dutzenden Schüssen getötet wird. Zu diesem Zeitpunkt war er nicht bewaffnet. In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Polizeieinsätzen ähnlicher Art.

Nach Angaben der Polizei wollten die Beamten den 25-jährigen Walker wegen eines Verkehrsdelikts anhalten. Dieser sei aber mit seinem Wagen geflüchtet. Der Polizei zufolge soll er währenddessen auch einen Schuss abgefeuert haben. Als er schließlich die Flucht zu Fuß fortsetzte, trug er eine Skimaske, wie es weiter hieß. Weiterlesen

Rezession in den USA? Schwächstes Halbjahr seit Jahrzehnten

New York (dpa) – Aktienanleger mussten die vergangenen Monate einiges durchmachen: Inflations- und Konjunktursorgen ließen die US-Börsen im ersten Halbjahr einbrechen wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Am Donnerstag ging es weiter nach unten, auch wenn die deutlichen Kursverluste aus dem frühen Handel später erkennbar eingedämmt wurden. An der erschreckend schwachen Halbjahresbilanz konnte dies nicht mehr viel ändern – der marktbreite S&P 500 verbuchte die schwächste Entwicklung seit 1970. Beim Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 war es das schlechteste Abschneiden seit 2002.

Zum Handelsende verzeichnete der Leitindex Dow Jones Industrial am Donnerstag ein Tagesminus von 0,82 Prozent auf 30.775,43 Punkte. Der S&P 500 verringerte seinen Verlust bei 3785,38 Zählern auf 0,88 Prozent, während der Nasdaq 100 letztlich um 1,33 Prozent auf 11 503,72 Punkte nachgab. Für die erste Jahreshälfte standen bei den drei Börsenbarometern satte Abschläge von 15, 21 und 30 Prozent zu Buche. Weiterlesen

Migranten-Tragödie in Texas: 39 der 51 Toten waren Frauen

San Antonio/Mexiko-Stadt (dpa) – Bei den meisten der tot in einem abgestellten Lkw-Anhänger in den USA aufgefundenen Migranten handelt es sich neuen Angaben zufolge um Frauen. Nur 12 der 51 Toten seien Männer, teilte der Chef der mexikanischen Migrationsbehörde, Francisco Garduño, am Mittwoch in Mexiko-Stadt mit. Eine Leiche sei noch nicht identifiziert. Ob auch Kinder unter den Toten sind, blieb unklar. Allein 27 der Opfer seien Mexikaner, 14 stammten aus Honduras, sieben aus Guatemala und zwei aus El Salvador, sagte Garduño. Weiterlesen

Missbrauchsprozess: Wie lange muss R. Kelly hinter Gitter?

New York (dpa) – Im Missbrauchsprozess gegen den einstigen Pop-Superstar R. Kelly (55) soll heute an einem Gericht in New York das Strafmaß verkündet werden.

Eine Jury hatte den Musiker im vergangenen Jahr in allen neun Anklagepunkten – darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung – für schuldig befunden. Kelly wies die Vorwürfe stets zurück. Er hatte nicht selbst ausgesagt, den Prozess aber im Gerichtssaal verfolgt.

Die Staatsanwaltschaft fordert mehr als 25 Jahre Haft für den Sänger von «I Believe I Can Fly», der seit seiner Festnahme im Sommer 2019 im Gefängnis sitzt. Unter anderem angesichts «der Schwere der Vergehen, dem Bedarf für Prävention und Schutz der Bevölkerung vor weiterer Verbrechen des Angeklagten» sei eine solche Strafe angemessen, hieß es. Zusätzlich werde noch eine Geldstrafe zwischen 50.000 und 250.000 Dollar gefordert. Weiterlesen

20 Jahre Haft für Maxwell: Schlusspunkt hinter Fall Epstein?

Sexualverbrechen
Von Benno Schwinghammer und Christina Horsten, dpa

New York (dpa) – Die langjährige Haftstrafe für Ghislaine Maxwell setzt einen vorläufigen Schlusspunkt hinter den Missbrauchsskandal um ihren Ex-Vertrauten und bestens vernetzten US-Multimillionär Jeffrey Epstein.

Richterin Alison Nathan verurteilte die 60-Jährige in New York unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken zu 20 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 750.000 Dollar (713.000 Euro) – sie nannte die Verbrechen von Maxwell und Epstein «entsetzlich» und «abscheulich». Weiterlesen

Zeugin belastet Trump: Hat von Waffen am 6. Januar gewusst

Washington (dpa) – Der damalige US-Präsident Donald Trump soll sich nach Angaben einer ehemaligen Mitarbeiterin des Weißen Hauses vorab über mögliche Gewalt am 6. Januar 2021 bewusst gewesen sein.

Trump habe an diesem Tag außerdem trotz massiver Sicherheitsbedenken selbst zum Kapitol fahren wollen, wo der Kongress die Wahl seines Nachfolgers Joe Biden beglaubigen sollte, schilderte Cassidy Hutchinson, die damalige Assistentin von Trumps Stabschef Mark Meadows, am Dienstag. Hutchinson sagte in einer einen Tag zuvor überraschend angesetzten öffentlichen Anhörung des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Attacke aus. In den vergangenen Wochen hatten immer wieder ehemalige Mitarbeiter und Regierungsmitglieder ausgesagt und Trump schwer belastet. Weiterlesen

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