Micron will nach Verlusten Stellen streichen

Boise (dpa) – Nach hohen Verlusten zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres tritt der Halbleiterkonzern Micron Technology auf die Kostenbremse. So sollen Investitionen massiv zurückgefahren werden, wie der größte Speicherchiphersteller der USA am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Zudem will Micron zehn Prozent der zuletzt bestehenden 48.000 Stellen abbauen. Auch sollen Boni konzernweit gestrichen werden und die Gehälter im Management sinken. Ein Aktienrückkaufprogramm wurde ausgesetzt. Bereits im vergangenen Monat hatte der Konzern angekündigt, die Produktion um rund 20 Prozent zurückzufahren.

Insbesondere Speicherchipkonzerne sehen sich gerade großen Problemen ausgesetzt. So halten sich Konsumenten wegen der hohen Inflation und den unsicheren Aussichten mit dem Kauf neuer Smartphones, Laptops und PCs, in denen diese Chips vorzugsweise verbaut werden, zurück. Die Hersteller der Geräte sitzen selbst auf hohen Lagerbeständen und bauen diese zunächst ab, bevor sie neue Aufträge an die Chiphersteller vergeben. Weiterlesen

Daniel Craig: «Die meisten Drehbücher sind Mist»

London (dpa) – Der frühere James-Bond-Darsteller Daniel Craig («Keine Zeit zu sterben») bekommt nach eigener Aussage nur selten ein Drehbuch in die Hände, das ihm sofort gefällt. «Die meisten Drehbücher, die man zugeschickt bekommt, sind Mist», sagte Craig (54) im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. «Sie sind okay, aber sie brauchen viel Arbeit. Man muss sich zusammensetzen und gucken, ob man da mühsam etwas rausarbeiten kann.»

Bei der Krimikomödie <<Knives Out>>, die am Freitag bei Netflix anläuft und in der Craig den schrulligen US-Detektiv Benoit Blanc spielt, sei das anders gewesen. «Ich habe es gesehen und gelesen und wusste sofort, wer dieser Typ ist», so Krimifan Craig über das Drehbuch. «Dass man etwas bekommt, was so ausgefeilt ist, so aufregend und witzig, das ist etwas, was nur sehr, sehr selten passiert.» Weiterlesen

Butterkekse und Heimatgefühl

Von Barbara Munker, dpa

San Francisco (dpa) – Für Hannah Seyfert aus Hannover war es «eine volle Schnapsidee» und auch ein bisschen Eigennutz: Sie hat einen alt eingesessenen deutschen Lebensmittelladen in San Francisco, der vor der Schließung stand, übernommen. «Wo würde ich denn sonst meine Butterkekse, Früchtetee und Tempo-Taschentücher herbekommen», erzählt die 37 Jahre alte neue Besitzerin von <<Lehr`s German Specialties>> mit einem Augenzwinkern.

Vor kurzem arbeitete Seyfert noch im Business Development, 2016 war sie ihrem deutschen Mann nach San Francisco gefolgt. Jetzt räumt sie Regale ein, stapelt Stollen, Wurst und Schokolade, steht an der Kasse und erfüllt Kundenwünsche – auf Englisch und Deutsch. «Do you have dumpling mix?», fragt eine Anruferin. Na klar gibt es bei «Lehr’s» Knödelmischungen jeglicher Art.

Eine urig-deutsche Institution

Der Laden in San Franciscos Stadtteil Noe Valley ist seit den 1970er Jahren eine urig-deutsche Institution. Fast 50 Jahre lang stand Brigitte Lehr aus Bad Kreuznach hinter der Ladentheke. Die alten Holzregale waren gefüllt mit allen erdenklichen Importen «Made in Germany»: von Marzipan über Sauerkraut bis Vanillezucker, Bierkrüge und Dirndl. «Ich bin steinalt», scherzte die immer noch rüstige Geschäftsfrau kürzlich beim Weihnachtseinkauf in ihrem früheren Laden.

Wegen eines Augenleidens hatte die 87-Jährige im August die Schließung von «Lehr’s» verkündet. Für die in der Nachbarschaft lebende Kundin Seyfert war das Geschäft da schon «ein bisschen Heimat so viele Meilen von Zuhause weg». «Ich dachte, es wäre wirklich schade, wenn der letzte deutsche Laden in San Francisco weggeht.» Nach einem spontanen Anruf bei Brigitte Lehr ging es Schlag auf Schlag. Ihr sei das Herz in die Hose gerutscht, als sie im September den Mietvertrag unterschrieb, räumt Seyfert ein.

«Heimat Since 1974»

Mit Unterstützung ihres Mannes, der in der Tech-Industrie arbeitet, packte sie das Abenteuer an – zunächst als Selfmade-Handwerkerin. Mit blaugrauer Farbe, neuen Holzböden und modernen Regalen verpasste sie dem Laden einen gänzlich neuen Anstrich, doch Seyfert hielt auch an alter Tradition fest. Der Name blieb, versehen mit dem neuen Logo «Heimat Since 1974». Zwei verwitterte Holzfiguren mit grüner Dirndl-Bemalung zieren weiterhin die Geschäftsfassade, drinnen erinnern gerahmte Fotos an den alten Look von «Lehr’s».

«Was für ein Segen, dass Hannah übernommen hat», freut sich Brigitte Lehr. Und die Kunden stimmen ihr zu. «Es ist einfach fantastisch, dass der Laden wieder auf hat», sagt William Hall, seit den 1990er Jahren ist der Amerikaner hier Kunde. In seinem Einkaufskorb: deutscher Kaffee, Kekse, Spätzle, Weingummis und Rübenkraut.

Seyfert mischt das Sortiment von Importware aus Deutschland mit Produkten aus der Region auf. Jeden Freitag liefert eine Konditorei in San Francisco Schwarzwälder Kirschtorte, Bienenstich, Berliner und Franzbrötchen. Samstags gibt es Brezeln von «Squabisch», einer kleinen Bäckerei in Berkeley, die auf schwäbisch-kalifornische Kost setzt. «Die Brezeln werden uns wirklich aus den Händen gerissen», meint Seyfert. Und der deutsche Metzger «Wurstmeister Benz», ein Familienbetrieb in der zwei Autostunden entfernten Sierra Nevada, liefert Leberkäse, Landjäger, Brat- und Blutwurst.

«Die Nachricht, auf die viele Kunden gewartet haben: Jetzt verkaufen wir Quark», gab Seyfert Mitte Dezember stolz auf der Instagram-Seite des Ladens bekannt. Quark ist in den USA kaum zu finden, doch auf einem Bauernmarkt spürte die Jungunternehmerin einen Käsehersteller auf.

Bis zu 20 verschiedene Sorten Stollen

Auch handgemachte Schokolade von einer Manufaktur in Erfurt will Seyfert in ihr Sortiment aufnehmen – und damit dem Hersteller Goldhelm den Markteintritt in den USA verschaffen. Waren müssen die Auflagen der US-Lebensmittelbehörde FDA erfüllen, was Importe mitunter erschwert.

In wenigen Wochen, mitten in dem turbulenten Weihnachtsgeschäft, hat die Newcomerin schnell dazugelernt. Sie habe schon viele Sachen nachbestellen müssen, um die Regale zu füllen. «Wir haben bis zu 20 verschiedene Sorten Stollen, die Kunden sind da sehr speziell», erzählt Seyfert.

Nur montags ist Ruhetag, an allen anderen Tagen ist die 37-Jährige von morgens bis abends im Einsatz. Vor allem der Ansturm am Wochenende sei «der absolute Wahnsinn». «Das fühlt sich aber nicht wie Arbeit an, das ist mein Baby», strahlt Seyfert. Sie hat schon weitere Pläne. «Wir wollen das größer aufziehen» – mit mehr Läden an anderen Standorten und Online-Verkauf.

Seyfert schwört auf Qualitätsware «Made in Germany». Viele Lebensmittel enthielten beispielsweise weniger Zucker als vergleichbare US-Produkte. Zudem würde sie gerne «ein bisschen deutsche Kultur vermitteln» – derzeit mit vielen Sorten Butterkeksen, Marzipan und Weihnachtsstollen.

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Heldenempfang in Washington für den Kriegspräsidenten Wolodymyr Selenskyj

Washington (dpa) – Es ist nicht weniger als ein Heldenempfang im US-Kongress – für das Oberhaupt eines anderen Landes. Zwei Minuten und 19 Sekunden feiern Abgeordnete beider Parlamentskammern den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gestern Abend (Ortszeit) mit Applaus vor einer Rede, die Geschichte schreiben dürfte. Es geht um Widerstand, Freiheit und den militärischen Sieg über Russland.

«Trotz aller Widrigkeiten und Untergangsszenarien ist die Ukraine nicht gefallen», ruft Selenskyj den Abgeordneten bei seiner ersten Auslandsreise in Kriegszeiten unter immer wieder aufbrandendem Jubel entgegen. «Die russische Tyrannei hat die Kontrolle über uns verloren». Auch heute tritt er – ganz Kriegspräsident – in einem olivgrünen Militärpullover mit dem Emblem des Oberbefehlshabers auf. Er macht klar, dass er mehr Waffen braucht, während sich eine neue Phase im bald einjährigen Ukraine-Krieg abzeichnet. Weiterlesen

Deutscher Film «Im Westen nichts Neues» in Oscar-Vorrunde

Von Barbara Munker, dpa

Los Angeles (dpa) – Der deutsche Film «Im Westen nichts Neues» ist einer möglichen Oscar-Trophäe ein ganzes Stück näher gekommen. Das bildstarke Kriegsdrama von Regisseur Edward Berger schaffte den Sprung auf eine Shortlist von fünfzehn Kandidaten für den sogenannten Auslands-Oscar. 92 Länder hatten sich für 2023 um den Oscar in der Sparte «International Feature Film» beworben. Die mit Spannung erwartete Vorauswahl gab die Oscar-Akademie im kalifornischen Beverly Hills am Mittwoch (Ortszeit) bekannt.

Beim «Trophäen-Buzz», dem Getuschel und Rätselraten über die Favoriten, hatten Branchenkenner dem deutschen Film gute Chancen eingeräumt. Doch «Im Westen nichts Neues» überraschte am Mittwoch mit gleich fünf Shortlist-Treffern: auch in den Sparten Make Up & Hairstyling, Filmmusik, Sound und visuelle Effekte rückte der Film im ersten Auswahlverfahren vor. Spannend wird es nun wieder am 24. Januar, wenn in Hollywood die je fünf nominierten Finalisten in allen Wettbewerbs-Sparten verkündet werden. Die Verleihung der Oscars soll dann am 12. März 2023 über die Bühne gehen.

«Im Westen nichts Neues» nach der Buchvorlage von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1929 zeigt das Grauen des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten. Die Hauptrolle spielt der Österreicher Felix Kammerer. Neben dem deutschen Beitrag kamen unter anderem Filme wie «Corsage» (Österreich), «Saint Omer» (Frankreich), «Close» (Belgien) und «Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten» (Mexiko) in die Vorauswahl für den «International Feature Film».

Vor einem Jahr hatte es Maria Schraders «Ich bin dein Mensch» auf die Shortlist, aber nicht in die Endrunde geschafft. Deutschlands letzter Erfolg in dieser Oscar-Sparte liegt 15 Jahre zurück: 2007 gewann Florian Henckel von Donnersmarcks Stasi-Drama «Das Leben der Anderen» die Trophäe.

Der deutsche Komponist Volker Bertelmann, auch unter dem Künstlernamen Hauschka bekannt, hat das Kriegsgrauen in «Im Westen nichts Neues» eindringlich untermalt. Oft greift der Experimentalmusiker auf peitschende, abgehackte Töne zurück. Mit Soundtrack-Größen wie John Williams («The Fabelmans»), Nicholas Britell («She Said») und Justin Hurwitz («Babylon») ist Bertelmann nun einer von 15 Kandidaten, von denen fünf in die Endrunde kommen. Bereits 2017 war er zusammen mit dem US-Kollegen Dustin O’Halloran für den Soundtrack zu dem Film «Lion» für einen Oscar nominiert. Bei der Verleihung gingen sie damals aber leer aus.

Auch der Münchner Regisseur Nils Keller darf hoffen

In den Kategorien Make Up & Hairstyling, Sound und visuelle Effekte sind die Oscar-Chancen für die Netflix-Produktion noch besser. Hier wurden vorab jeweils zehn Kandidaten aus einer Vielzahl von Anwärtern ausgewählt – und in diesen drei Nebensparten ist «Im Westen nichts Neues» neben großen Hollywood-Produktionen dabei. Um den Effekte-Oscar konkurrieren etwa Blockbuster wie «Avatar: The Way of Water», «The Batman», «Black Panther: Wakanda Forever», «Jurassic World Dominion» oder «Top Gun: Maverick».

Auch deutlich kleinere Produktionen «Made in Germany» sind dem Oscar ein Stück näher gerückt. Der Münchner Regisseur Nils Keller, Absolvent der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), kann mit seinem Film «Almost Home» auf eine Trophäe in der Kategorie «Live-Action-Kurzfilm» hoffen. Andreas Kessler von der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg schaffte es mit seinem Kurzfilm «Nakam» ebenfalls in die Vorauswahl.

Insgesamt hatten sich in dieser Sparte 200 Filmemacher für Hollywoods höchsten Preis beworben. Die beiden Deutschen zählen nun zu 15 Anwärtern, von denen ein Drittel im Januar weiterkommt. Für Nils Keller, der in «Almost Home» einen Mutter-Sohn-Konflikt im Weltall inszenierte, gab es im vorigen Oktober bereits einen Vorgeschmack: bei der Vergabe der Studenten-Oscars holte er den Student Academy Award in Gold.

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FTX-Gründer soll an USA ausgeliefert werden

Nassau (dpa) – Der Gründer der insolventen Kryptobörse FTX soll an die USA ausgeliefert werden. Sam Bankman-Fried werde von den Bahamas in die Vereinigten Staaten gebracht, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Karibikstaats mit. Der 30-Jährige habe auf sein Recht verzichtet, die Auslieferung anzufechten. Bankman-Fried war am 12. Dezember auf Bitten der US-Behörden auf den Bahamas festgenommen worden. In den Vereinigten Staaten droht ihm eine lange Haftstrafe. Weiterlesen

Starkes Biopic: Whitney Houstons Leben als Film

Von Gregor Tholl, dpa

Newark/Beverly Hills (dpa) – Whitney Houston war Gänsehaut. Wenn sie sang – vom Gospel geschult -, konnten ganze Stadien in Stille erstarren, eine Nation gerührt sein wie beim Super Bowl 1991. America’s Sweetheart? Queen of Pop?

Für manche war sie eine Göttin – also zumindest beherrschte «die größte Stimme ihrer Generation» (wie es oft heißt) eine göttlich klingende Koloratur. Jetzt kommt ein biografischer Film (Biopic) über das märchenhafte und schließlich tragische Leben von Houston ins Kino – benannt nach einem ihrer größten Hits: «I Wanna Dance with Somebody».

Wenn Whitney Houston mit Pop- oder Rhythm-‘n’-Blues-Songs loslegte, kochten ganze Hallen. Wenn sie von der Leinwand blickte wie im Schmachtfilm «Bodyguard», dann gerieten Millionen ins Träumen.

Der frühe Tod mit nur 48 Jahren

Auch wenn Houston nach den mega-erfolgreichen 80ern und 90ern in ihren letzten Jahren mehr mit Drogenproblemen als mit Musik Schlagzeilen gemacht hatte, war im Februar 2012 die Nachricht vom Tod der Künstlerin ein Schock. Sie ertrank unter Drogeneinfluss in einer Hotel-Badewanne in Beverly Hills – mit nur 48 Jahren.

Dieser Tod am Vorabend der Grammys wird in «I Wanna Dance with Somebody» nicht auserzählt, doch gibt es am Ende des Films Szenen im Original-Foyer des legendären «Beverly Hilton», in dem Whitney starb.

Wahrhaftig wirkt der Film jede Sekunde, auch wenn er am Ende den «All persons fictitious»-Disclaimer hat, also den Hinweis, dass alles fiktiv sei – für einen Haftungsausschluss. Klammer des Films ist Whitneys Auftritt bei den American Music Awards 1994 mit dem angeblich unmöglichen Medley von «I Loves You, Porgy», «And I Am Telling You I’m Not Going» und «I Have Nothing».

Naomi Ackie als Whitney spielt fabelhaft

Wer sich auf die mehr als zwei Stunden einlässt, vergisst sofort, hier in der Hauptrolle nicht die tatsächliche Whitney zu sehen. Die Britin Naomi Ackie spielt oscar-reif. Bei den (durchaus gewagt-langen) Musikszenen ist die echte Houston-Stimme zu hören. Stanley Tucci verkörpert grandios den Musikproduzenten Clive Davis, der auch – inzwischen 90-jährig – den Film mitproduzierte.

«Da wir sowohl mit Clive als auch mit Gary und Pat Houston, Whitneys Bruder und Schwägerin, zusammengearbeitet haben, konnten wir ihre Geschichte authentisch erzählen», sagt Filmproduzent Matt Jackson. Man wisse dadurch Details, die man sonst nicht kennen würde, wenn man den Film ohne diese Mitarbeit gemacht hätte.

Herausgekommen ist dabei trotzdem kein liebedienerisches Werk, sondern ein berührendes Biopic, das sich traut, Schwerpunkte zu setzen (und nicht bloß Ereignisse und wiedererkennbare Szenerien abhakt). Auch Tabus werden thematisiert, wie etwa die Freundschaft mit ihrer langjährigen Assistentin Robyn Crawford, die als Liebesbeziehung begann. Ihre bisexuelle Seite schob die von christlichem Schamgefühl geprägte Whitney später selbst beiseite.

Reißerisch wird dieses Kapitel aber ebenso wenig inszeniert wie die toxische Ehe mit Bobby Brown, der im Film auch nicht unnötig drastisch zum monokausalen Bad Boy stilisiert wird.

Whitney wird nicht zum Opfer verklärt

Regisseur Kasi Lemmons gelingt es mit Hilfe des «Bohemian Rhapsody»-Drehbuchautoren Anthony McCarten, Houstons Aufstieg und Fall zu zeigen. Von der Chorsängerin aus New Jersey, mit der ambitionierten Mutter und Sängerin Cissy, wird sie zur amerikanischen Heldin und zum globalen Superstar. Oben angekommen, geht es bergab in die Drogensucht samt Stimmverlust. Die kaputte Ehe, das komplizierte Verhältnis zur Familie, zumindest zum Vater, und die schwierigen Bedingungen für die Tochter werden nicht verschwiegen (Bobbi Kristina starb nur drei Jahre nach ihrer Mutter mit gerade mal 22 Jahren).

Bei alledem wird Whitney – angenehm anders als es zum Beispiel beim diesjährigen Film «Blond» über Marilyn Monroe geschah – nicht zum willfährigen Opfer verklärt. Sie wird – ganz Tragödie – als schuldlos Schuldige interpretiert, als Frau in widersprüchlichen Rollen, verstrickt in unlösbare Konflikte. Angelehnt an einen Hit von ihr könnte man formulieren: She is «every woman».

An den Kinokassen und bei Preisverleihungen haben in jüngerer Zeit Filme über Musikgrößen gut abgeräumt, darunter «Bohemian Rhapsody» über Freddie Mercury, «Rocketman» über die wilde Phase von Elton John, «Elvis» über Rock-‘n’-Roll-King Presley oder «Respect» über Aretha Franklin. «I Wanna Dance with Somebody» gehört auf jeden Fall zu den besseren Kinobiografien. Kurz gesagt: Houston, wir haben kein Problem (mit diesem Film). Absolut keins.

I Wanna Dance with Somebody, 144 Minuten, FSK ab 12, von Kasi Lemmons, mit Naomi Ackie, Stanley Tucci, Ashton Sanders, Tamara Tunie, Nafessa Williams, Clarke Peters

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Wie funktioniert das Patriot-Flugabwehrsystem?

Washington (dpa) – Die Nato selbst schützt ihren Luftraum vor allem mit Patriot-Raketen, jetzt soll auch die von Russland angegriffene Ukraine diese Flugabwehr von den USA erhalten. Nach Angaben des Center for Strategic and International Studies (CSIS) wäre es damit das 19. Land, das dieses System im Einsatz hat oder dies plant.

Patriot («Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target») zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper werden damit bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen – abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper. Weiterlesen

Sportartikelriese Nike steigert Umsatz kräftig

Beaverton (dpa) – Beim weltgrößten Sportartikelhersteller Nike laufen die Geschäfte trotz weltweiter Inflations- und Rezessionssorgen gut. Die Umsätze stiegen im zweiten Geschäftsquartal deutlich. Die Profitabilität wurde hingegen durch Rabatte belastet, da der Konzern viele Waren in den Lagern hat. Die Erwartungen der Experten übertraf Nike mit den am Dienstagabend vorgelegten Zahlen dennoch. Die Aktie stieg nachbörslich um zwischenzeitlich 13 Prozent. Die Entwicklung gab auch den Aktien der Rivalen Adidas und Puma Auftrieb.

In den drei Monaten bis Ende November legte der Umsatz von Nike im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 13,3 Milliarden Dollar (12,5 Mrd Euro) zu. Dabei übertrafen mit Ausnahme von China die Umsätze in allen Regionen die Erwartungen deutlich. Weiterlesen

Zwei Tote bei Erdbeben in Kalifornien

San Francisco (dpa) – Bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Zwei Personen seien an den Folgen eines «medizinischen Notfalls» während oder gleich im Anschluss an den Erdstoß gestorben, teilte die Katastrophenschutzbehörde im Bezirk Humboldt County am Dienstagnachmittag mit. Mindestens elf Menschen seien verletzt worden. Weiterlesen

Kim Cattrall trauert um ihre Mutter

Berlin (dpa) – «Sex and the City»-Star Kim Cattrall hat auf Instagram ihrer gestorbenen Mutter gedacht. Die 66-Jährige schrieb: «Ruhe in Frieden, Mama.» Dazu setzte sie ein Herz-Emoji und «Shane Cattrall 1929 – 2022». Im März hatte die Schauspielerin ihrer Mutter auf Twitter zum 93. Geburtstag gratuliert. Kim Cattrall wurde mit ihrer Rolle als Samantha Jones in der HBO-Erfolgsserie «Sex and the City» weltberühmt. Geboren wurde die Schauspielerin in Liverpool in Großbritannien. Die Mutter war Sekretärin, der Vater Ingenieur. Noch als Cattrall ein Baby war, wanderte die Familie nach Kanada aus. Mit elf Jahren nahm Cattrall erstmals Schauspielunterricht und bekam früh erste Rollen.

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