Ministerin Berg: Diskussion über «Containern» wichtig

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die saarländische Justizministerin Petra Berg (SPD) unterstützt die Diskussion über den strafrechtlichen Umgang mit dem «Containern». «Ob das sogenannte Containern in allen Fällen strafrechtlich verfolgt werden muss, sollte kritisch hinterfragt werden», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Das Strafrecht sei «immer nur Ultima Ratio». Es sei daher wichtig, «dass wir die nunmehr angestoßene Diskussion in den zuständigen Gremien führen, um eine einheitliche Verfahrensweise im Hinblick auf die Verfolgung oder Nichtverfolgung» des «Containerns» zu erreichen.

Beim sogenannten Containern holen Menschen noch genießbare Lebensmittel aus Abfallcontainern. Das hohe Aufkommen von Lebensmittelabfällen stelle «eine sehr große gesellschaftliche Herausforderung» dar, sagte Berg. «Lebensmittel gehören nicht in den Müll, sondern auf die Teller.» Weiterlesen

Kinder von Balkon geworfen – Mutter sagt vor Gericht aus

Saarbrücken (dpa) – Im Prozess gegen eine Frau, die im Saarland ihre kleinen Töchter von einem Balkon geworfen haben soll, hat sich die Beschuldigte zum Auftakt geäußert. Sie sagte am Mittwoch vor dem Landgericht in Saarbrücken, es habe sich bei der Tat, an die sie sich nicht mehr erinnern könne, um eine Kurzschlussreaktion gehandelt. Diese könne sie heute nicht mehr nachvollziehen, berichtete die promovierte Mathematikerin, die als Unternehmensberaterin in Frankfurt gearbeitet hatte. Nach eigenen Angaben litt sie an einer «Mischung aus Depression und Psychose».

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 39-Jährige die Tat wegen einer psychischen Erkrankung im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen hat. In dem Sicherungsverfahren in Saarbrücken geht es um ihre Unterbringung in einer speziellen psychiatrischen Einrichtung.

Die dreijährige Tochter der Frau war Ende Juli 2022 bei dem Sturz aus etwa fünf Metern Höhe an einem Schädel-Hirn-Trauma gestorben. Deren einjährige Schwester und die Mutter, die selbst in die Tiefe sprang, überlebten. Die Familie wohnte im hessischen Main-Taunus-Kreis und war zu Besuch bei den Großeltern im Saarland. Der Lebensgefährte und Vater der Mädchen sowie weitere Angehörige befanden sich während der Tat in der Wohnung.

Spontane Suizidgedanken

Die Frau berichtete am Mittwoch vor Gericht, sie habe sich von Mitpatienten einer psychiatrischen Tagesklinik gemobbt gefühlt und spontan Suizidgedanken gehabt. Ihre Kinder habe sie nicht alleine lassen wollen. Dass sie nicht auf den Rat von Ärzten aus der Tagesklinik gehört und entsprechende Medikamente genommen habe, halte sie im Nachhinein für einen großen Fehler, weil «diese fürchterliche Tat» vielleicht hätte verhindert werden können.

«Es tut mir unheimlich leid, wieviel Leid und Kummer ich damit verursacht habe», sagte die 39-Jährige, die wegen ihrer psychischen Erkrankung zuvor bereits stationär untergebracht war. In dem Prozess sind zwei weitere Verhandlungstermine angesetzt. Beim nächsten Termin am 26. Januar sollen unter anderem der Vater der Kinder und die Eltern der Beschuldigten gehört werden.

Meyer hört nach 21 Jahren als Nationalmannschaftsarzt auf

Saarbrücken (dpa) – Hansi Flick braucht als Nationaltrainer Richtung Fußball-Europameisterschaft 2024 einen neuen Mannschaftsarzt. Tim Meyer (55) beendet nach der Weltmeisterschaft in Katar seine Tätigkeit beim DFB-Team nach 21 Jahren. «Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem man sich vorstellen kann, andere Sachen zu machen als an den Spielfeldrand zu sprinten und Fußballern die Wasserflasche zu reichen», begründet der 55-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur seinen Entschluss. Diesen hatte er Bundestrainer Flick gleich nach dem WM-Aus der Nationalmannschaft auf dem Rückweg aus Katar mitgeteilt.

Als «belastendste» und zugleich «nervigste Zeit» bezeichnet Meyer, Ärztlicher Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin der Universität Saarland in Saarbrücken, rückblickend die Corona-Pandemie. «Da entstand schon ein großer Druck. Plötzlich tauchten Spieler auf, die bei Anreise oder wenige Tage später positiv getestet wurden. Und schon ist man als Arzt mittendrin in einem riesigen Trubel von Abstrichen und Kontaktvermeidungen. Da bekommt man schon gelegentlich ein ohnmächtiges Gefühl», erzählt er: «Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dachte ich im Teamhotel dann: Hoffentlich wacht morgen früh keiner auf und fängt an zu husten.» Weiterlesen

Spezialeinheit bringt mutmaßlichen «Reichsbürger» zur Haft

Saarbrücken/Völklingen (dpa/lrs) – Spezialkräfte der Polizei haben im saarländischen Völklingen einen Mann festgenommen, der eine Haftstrafe nicht antreten wollte und als sogenannter Reichsbürger bekannt ist. Es sei nicht auszuschließen gewesen, dass der Mann eine Waffe hatte, teilte das Landespolizeipräsidium am Dienstag mit. Der 64-Jährige habe sich zuvor geweigert, eine Gefängnisstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein anzutreten. Er war der Polizei bekannt und soll schon frühere aggressiv aufgetreten sein und Beamte bedroht haben. Die Festnahme sei ohne Zwischenfall verlaufen, der 64-Jä hrige sitzt seine Strafe nun in einem Gefängnis ab. «Reichsbürger» sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen.

Mordprozess um Anschlag auf Asylbewerberheim unterbrochen

Koblenz (dpa/lrs) – Der Prozess um einen tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim 1991 in Saarlouis ist am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Koblenz wegen gesundheitlicher Probleme des Angeklagten unterbrochen worden. Der 51-Jährige sei mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Gerichts. Der Prozess solle am 16. Januar fortgesetzt werden, wenn es der Gesundheitszustand des Angeklagten zulasse. Zuvor hatte die «Saarbrücker Zeitung» darüber berichtet. Weiterlesen

Saarland macht Deutschland-Ticket für junge Leute günstiger

Saarbrücken (dpa/lrs) – Das Saarland macht das geplante Deutschland-Ticket zum Preis von 49 Euro für jüngere Menschen noch etwas günstiger. Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende sollen künftig für 365 Euro im Jahr rund um die Uhr alle Busse und Bahnen des Nahverkehrs nutzen können – dank des Deutschland-Tickets sogar bundesweit, wie Saar-Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) am Dienstag ankündigte. Das «Junge-Leute-Ticket» werde eingeführt, wenn auch das Deutschland-Ticket offiziell starte, denkbar sei zum 1. Mai. Weiterlesen

Saarland: Weiter Maskenpflicht in Bahnen und Bussen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Saarland bleibt es weiter bei der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Das hat der Ministerrat am Dienstag in Saarbrücken entschieden und es in der nächsten Corona-Verordnung bis einschließlich 10. Februar festgeschrieben. Vor allem an Orten, wo viele Menschen auf engstem Raum zusammenkämen, trage eine Mund-Nasen-Bedeckung dazu bei, Infektionen zu verhindern, teilte die Staatskanzlei nach der Sitzung mit. Weiterlesen

Lotto-Fee Miriam Hannah tippt mit ihrer Omi

Saarbrücken (dpa/lrs) – Lotto-Fee Miriam Hannah (40) spielt selbst gerne Lotto. «Ich habe eine Tippgemeinschaft mit meiner Omi», sagt die Moderatorin, die die Ziehung der Lotto-Zahlen im Internet präsentiert, in Saarbrücken. «Wir wählen immer neue Zahlen aus.» Große Gewinne hätten sie bisher noch nicht gehabt. Das höchste sei eine dreistellige Summe gewesen. «Ich tippe gerne Zahlen, bei denen man erstmal das Gefühl hat: Das kommt niemals. Dabei fühle ich mich am wohlsten», sagt Hannah der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Regen und milde Temperaturen in Rheinland-Pfalz und Saarland

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Das Wetter in Rheinland-Pfalz und im Saarland bleibt weiterhin mild und verregnet. Besonders im Bergland werden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Dienstag und den darauffolgenden Tagen aber stürmische Böen erwartet. Die Temperaturen bewegen sich in diesem Zeitraum demnach zwischen sechs und elf Grad Celsius. Weiterlesen

Frau in Hotel ermordet: Lebenslange Haft für 35-Jährigen

Trier (dpa/lrs) – Wegen Mordes an seiner Freundin in einem Trierer Hotel ist ein 35-Jähriger am Montag zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann habe die Frau Ende März 2022 aus Eifersucht heimtückisch von hinten auf dem Bett erwürgt, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz am Montag am Landgericht Trier. Anlass sei gewesen, dass die 38-Jährige Nachrichten in ihr Handy tippte: «Er mutmaßte, dass sie sich mit anderen Männern austauschte», sagte sie. «Das empfand er als Verrat.»

Der Ukrainer habe die Arg- und Wehrlosigkeit der Frau, die bäuchlings auf dem Bett lag, ausgenutzt. «Das Opfer war völlig überrascht.» Er habe die Dusche laufen gelassen, sodass sie ihn im Bad wähnte. Dann habe er zunächst ihren Kopf gegen die Matratze gedrückt, sie gewürgt und anschließend noch mit einem Bettlaken gedrosselt, «um sicherzustellen, dass sie auch tot ist», sagte Schmitz. Weiterlesen

Rehlinger: Lambrecht nicht an «unglücklichem Video» messen

Saarbrücken (dpa) – Die Arbeit von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sollte nach Ansicht der stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden Anke Rehlinger nicht «an dem einen oder anderen unglücklichen Video» gemessen werden. Lambrecht habe «eine unfassbar schwierige Aufgabe», sagte Rehlinger am Montag im Deutschlandfunk. Sie habe «in diesem einen Jahr schon im Grunde genommen in der Sache viel mehr erreicht als in den letzten Jahren sämtliche CDU-Verteidigungsminister zusammen».

Mit einem zum Jahreswechsel über Instagram verbreiteten Video hatte Lambrecht zum wiederholten Male große Kritik auf sich gezogen. In dem Video hatte sie unter anderem gesagt, der Krieg in der Ukraine sei für sie auch mit vielen «Begegnungen mit interessanten, mit tollen Menschen» verbunden. Weiterlesen

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