Raketen-Alarm in Tel Aviv: Kanzler-Flieger geräumt

Von Michael Fischer, dpa

odyguards bringen Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Luftalarm in den Regierungs-Airbus. (Foto: Michael Kappeler/dpa Pool/dpa)

Tel Aviv. Es ist ein dramatisches Ende eines denkwürdigen Kurzbesuchs in Israel. Bundeskanzler Olaf Scholz, die mitreisenden Mitarbeiter, Journalisten und Sicherheitsleute – insgesamt knapp 50 Passagiere – haben den Regierungs-Airbus in Tel Aviv gerade für den Weiterflug nach Kairo bestiegen, da heißt es auf einmal: «Alles liegen lassen, alle raus.» Und zwar schnell. Weiterlesen

Raketeneinschlag in Klinik: Proteste in muslimischer Welt

Menschen versammeln sich aus Solidarität mit den Palästinensern vor dem israelischen Konsulat in Istanbul. (Foto: Emrah Gurel/AP/dpa)

Gaza/Tel Aviv. Nach einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit zahlreichen Opfern ist es in mehreren muslimisch geprägten Ländern zu spontanen Protesten gekommen. In Amman versuchten Demonstranten zur israelischen Botschaft zu gelangen, wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra meldete. Berichte über die Stürmung des Gebäudes wiesen jordanische Sicherheitskreise den Angaben nach zurück. Die Demonstranten seien aus dem Bereich entfernt worden. Videos in den sozialen Medien zeigten, wie sie «zur Botschaft» riefen. Weiterlesen

Auswärtiges Amt kritisiert Israels Rückkehr in Siedlungen

Berlin (dpa) – Das Auswärtige Amt hat die Entscheidung des israelischen Parlaments scharf kritisiert, Siedlern die Rückkehr in vier Siedlungen im Westjordanland zu erlauben. Die nun erfolgte Gesetzesänderung stelle «einen gefährlichen Schritt hin zu möglichen erneuten Siedlungsaktivitäten dar», sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts laut einer Mitteilung. «Dies droht die ohnehin angespannte Sicherheitslage im Westjordanland weiter zu verschärfen.» Das Auswärtige Amt twitterte, man rate aktuell von Reisen in das Westjordanland inklusive Ost-Jerusalem ab. Weiterlesen

«Ausradierung» Huwaras: USA verurteilen Israels Forderung

Washington/Tel Aviv (dpa) – Die USA haben die israelische Forderung nach «Ausradierung» der palästinensischen Kleinstadt Huwara im Westjordanland scharf kritisiert. «Diese Bemerkungen waren unverantwortlich. Sie waren abscheulich, sie waren ekelhaft», sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington.

So wie die USA die palästinensische Aufstachelung zur Gewalt verurteilten, «verurteilen wir auch diese provokativen Äußerungen, die ebenfalls zu einer Aufstachelung zur Gewalt hinauslaufen», fügte er hinzu. Weiterlesen

Israel: Rechtsextremer Abgeordneter begrüßt Siedler-Gewalt

Tel Aviv (dpa) – Ein Abgeordneter der rechtsextremen Koalitionspartei Ozma Jehudit in Israel hat die schweren Ausschreitungen israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland ausdrücklich begrüßt. Solche Taten sorgten nach dem tödlichen Anschlag eines Palästinensers auf zwei junge israelische Siedler für die notwendige Abschreckung, sagte Knessetmitglied Zvika Fogel dem Rundfunksender Galei Israel. Zu seiner Partei gehört auch Polizeiminister Itamar Ben-Gvir.

Als Rache für den Anschlag in der Ortschaft Huwara südlich von Nablus hatten israelische Siedler dort am Sonntagabend Dutzende Häuser, Läden und Autos in Brand gesetzt. Bei den Ausschreitungen in Huwara und benachbarten Orten wurden ein Palästinenser getötet und Hunderte verletzt. Die israelische Armee erklärte, die Schussverletzungen des getöteten Palästinensers stammten nicht von Soldaten. Weiterlesen

Israel greift nach Raketenangriff Ziele im Gazastreifen an

Tel Aviv (dpa) – Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat die israelische Luftwaffe mehrere Ziele in dem Palästinensergebiet beschossen. Darunter seien eine Waffenfabrik sowie ein Militärgelände der radikalislamischen Hamas, teilte die Armee mit.

Berichten aus dem Gazastreifen zufolge wurde niemand verletzt. Von den beiden Militärposten stiegen demnach Rauchsäulen auf. Mehrere Häuser in der Nähe seien leicht beschädigt worden.

Wenige Stunden zuvor hatten militante Palästinenser im Gazastreifen sechs Raketen auf Israel abgefeuert. Fünf Raketen seien abgefangen worden, eine Rakete sei in offenes Gebiet gefallen, teilte die israelische Armee mit. Offiziell bekannte sich zunächst keine palästinensische Gruppierung zu dem Angriff. Weiterlesen

Fünf Hamas-Mitglieder bei israelischer Razzia getötet

Tel Aviv (dpa) – Bei einer Razzia des israelischen Militärs in Jericho im Westjordanland sind fünf Mitglieder der islamistischen Hamas getötet worden. Ziel des Einsatzes sei die Festnahme zweier militanter Palästinenser gewesen, die vor gut einer Woche nach einem versuchten Anschlag auf israelische Zivilisten in die Stadt geflüchtet seien, teilte die Armee mit. Das palästinensische Gesundheitsministerium bestätigte die Todeszahl.

Die israelische Armee teilte mit, die Soldaten seien während des Einsatzes im Flüchtlingslager Akabat Dschabr in Jericho beschossen worden. Sie hätten das Feuer erwidert und mehrere Angreifer getroffen.

Nach Angaben der im Gazastreifen herrschenden Hamas handelte es sich bei den Toten um Kämpfer ihres bewaffneten Flügels, der Kassam-Brigaden. Hamas-Chef Ismail Hanija kündigte Vergeltung an: «Wenn der Feind weiter im Westjordanland mordet, wird das eine Katastrophe für ihn sein». Der Widerstand werde fortgesetzt. Weiterlesen

US-Außenminister besucht Israel und Palästinensergebiete

Tel Aviv (dpa) – Inmitten einer neuen Welle der Gewalt in Nahost besucht US-Außenminister Antony Blinken ab heute Israel und die Palästinensergebiete. In Israel stehen Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Außenminister Eli Cohen auf dem Programm. Dabei soll es um Israels zunehmende Integration in die Region und seine Beziehungen mit den Palästinensern gehen. Auch das Thema Iran dürfte im Mittelpunkt stehen.

In Ramallah will Blinken morgen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zusammenkommen. Ziel des Besuchs in der Region ist eine Deeskalation. Israel setzt nach dem schlimmsten Anschlag eines Palästinensers seit 15 Jahren auf eine Politik der harten Hand. Die USA hatten den Anschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem, bei dem sieben Menschen getötet worden waren, klar verurteilt. Weiterlesen

Toter und Verletzte bei Explosionen in Jerusalem

Tel Aviv (dpa) – Bei zwei Explosionen an Bushaltestellen im Großraum Jerusalem sind mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka bestätigte am Mittwoch, ein Mann sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Die Polizei sprach vom Verdacht auf einen kombinierten Anschlag. In Jerusalem hat es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge militanter Palästinenserorganisationen gegeben. Der scheidende Ministerpräsident Jair Lapid wollte am Mittag eine Dringlichkeitssitzung mit der Polizei- und Militärspitze abhalten.

Die erste Explosion ereignete sich an einer Haltestelle am Stadtrand, dabei wurden elf Menschen verletzt. Kurz darauf gab es Berichte über eine weitere Explosion an einer Haltestelle in Ramot nördlich der Stadt. Rettungskräfte kümmerten sich dort um drei Verletzte. Die Polizei sperrte wegen der Explosion am Stadtrand die Schnellstraße nach Tel Aviv. Die Suche nach Verdächtigen laufe, so die Polizei. Weiterlesen

Journalistin starb «wahrscheinlich» durch israelische Kugel

Tel Aviv (dpa) – Die tödlichen Schüsse auf die in der arabischen Welt prominente Journalistin Schirin Abu Akle vor fast vier Monaten sind neuen Angaben zufolge «sehr wahrscheinlich» vom israelischen Militär abgeben worden. «Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie versehentlich von Schüssen des Militärs getroffen wurde», sagte ein hochrangiger Vertreter der Armee nach dem Abschluss interner Untersuchungen. Die Reporterin des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira sei jedoch zu keinem Zeitpunkt als Journalistin identifiziert worden, sagte er.

Schirin Abu Akle war während eines israelischen Militäreinsatzes im besetzten Westjordanland durch Schüsse getötet worden. Zuvor hatte es nach Angaben des israelischen Militärs ein heftiges Feuergefecht mit Dutzenden militanten Palästinensern während einer israelischen Razzia in der Stadt Dschenin gegeben. Weiterlesen

Hamas richtet im Gazastreifen fünf Palästinenser hin

Gaza (dpa) – Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat am Sonntag fünf Palästinenser hingerichtet. Zwei der Männer waren wegen Kollaboration mit Israel und drei wegen Mordes verurteilt worden, wie das von der islamistischen Organisation kontrollierte Innenministerium mitteilte. Drei der Verurteilen wurden den Angaben zufolge gehängt und zwei erschossen. Es waren die ersten Hinrichtungen in dem Küstenstreifen seit 2017. Weiterlesen

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