Migranten in Mexiko nähen sich aus Protest Münder zu

Huixtla (dpa) – In einer Protestaktion gegen Mexikos restriktive Einwanderungspolitik haben sich sechs Migranten in dem lateinamerikanischen Land die Münder zugenäht. «Wir wollen, dass die Behörden uns zuhören und uns Bewegungsfreiheit geben, um unser Ziel zu erreichen», sagte der Salvadorianer Roberto Moreno gestern (Ortszeit) in der Stadt Huixtla im südlichen Bundesstaat Chiapas.

Die sechs Migranten gehören zu einer Gruppe von rund 3000 Menschen aus der Karibik, Mittel- und Südamerika, die am Sonntag im Süden Mexikos gen Norden aufgebrochen waren. Die meisten Migranten, die durch Mexiko ziehen, wollen die USA erreichen. Weiterlesen

Dutzende Menschenopfer der Maya unter Pyramide entdeckt

Balancán (dpa) – In einer Ruinenstätte der Maya im Südosten von Mexiko sind Knochenreste von mindestens 25 geopferten Menschen gefunden worden. Unter einer Tempelpyramide in der archäologischen Stätte Moral-Reforma im Bundesstaat Tabasco entdeckten Forscher Schädel, Kieferfragmente und andere Knochenteile von meist jungen Männern, wie das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) gestern mitteilte.

Die Archäologen gingen davon aus, dass die sogenannte Struktur 18, wo der Fund gemacht wurde, mit dem Tod oder mit einer Gottheit der Unterwelt des Maya-Glaubens in Verbindung stand. Acht Opfer waren nach Angaben des Projektleiters Francisco Cuevas enthauptet worden. Weitere Körperteile waren demnach zerstückelt und lagen verstreut herum. Weiterlesen

Mehr als 200 Migranten aus Lastwagen in Mexiko befreit

Nuevo Teapa (dpa) – Im Osten von Mexiko sind 209 Migranten in einem verlassenen Lastwagen entdeckt worden. Die Menschen aus Mittel- und Südamerika wurden nahe Nuevo Teapa im Bundesstaat Veracruz aus dem Fahrzeug befreit, nachdem Hilferufe zu hören waren, wie die Einwanderungsbehörde INM mitteilte. Auch Kinder und Jugendliche waren darunter. Ein Migrant sei mit Erstickungserscheinungen in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es in der Mitteilung weiter.

Demnach war in die geschlossene Ladefläche des Lkw eine Zwischendecke eingezogen worden, um noch mehr Menschen transportieren zu können. Die meisten Migranten stammten aus Guatemala. Auch Menschen aus Honduras, El Salvador und Ecuador waren in dem Lastwagen. Weiterlesen

US-Regierung will Asylrecht einschränken

Washington (dpa) – Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will die Regeln für Asylsuchende angesichts des Andrangs an der Südgrenze des Landes deutlich verschärfen.

Migranten, die auf ihrem Weg in die USA nicht zunächst Asyl in einem Transitland beantragen, sollen künftig abgewiesen werden, teilten das Heimatschutz- und das Justizministerium mit. Zwar gebe es bestimmte Ausnahmen, etwa für alleinreisende Minderjährige. Aber Personen, die diese nicht erfüllten, würden umgehend abgeschoben. Zudem gelte dann ein fünfjähriges Wiedereinreiseverbot.

Die Regelung solle zwei Jahre gelten. Sie sei eine Notmaßnahme angesichts des für Mai erwarteten Ansturms an der Grenze mit Mexiko. Dann sollen die als «Title 42» bekannten Corona-Einreisebeschränkungen wegfallen. Die neue, rund 150 Seiten starke Richtlinie soll nun im Amtsblatt veröffentlicht werden, dann läuft bis zum Inkrafttreten eine 30-tägige Frist für Stellungnahmen. Weiterlesen

Gewalt-Welle: Karneval in Mexiko ohne Schönheitskönigin

Jerez (dpa) – Aufgrund einer Welle der Gewalt wird es bei der Karnevalsfeier in der mexikanischen Stadt Jerez in diesem Jahr keine Schönheitskönigin geben. Nach einer Reihe von Gewalttaten zogen sich die sieben Kandidatinnen am Donnerstag (Ortszeit) wenige Stunden vor der Wahl von dem Wettbewerb zurück, wie örtliche Medien und die Frauen selbst mitteilten.

In den vergangenen Wochen kam es in der rund 650 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt gelegenen Ortschaft zu mehreren schweren Gewalttaten, darunter ein bewaffneter Angriff auf eine Bar mit acht Todesopfern. Viele der Attacken stehen nach Angaben der Behörden im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität. Weiterlesen

Nordamerika-Gipfel endet nach Misstönen versöhnlich

Mexiko-Stadt (dpa) – Nach anfänglichen Misstönen haben US-Präsident Joe Biden und der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador beim Nordamerika-Gipfel in Mexiko Einheit demonstriert. Zum Abschluss des trilateralen Treffens gemeinsam mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau lobte López Obrador den Migrationskurs der Biden-Regierung.

«Sie sind der erste US-Präsident in einer langen Zeit, der keinen einzigen Meter Mauer gebaut hat», sagte er gestern Abend (Ortszeit) in Mexiko-Stadt. Bei einem bilateralen Treffen mit Biden am Montag hatte der mexikanische Präsident noch ungewöhnlich undiplomatische Töne gegenüber seinem Gast angeschlagen. Weiterlesen

Migration und Drogen im Fokus bei Biden-Besuch in Mexiko

Mexiko-Stadt (dpa) – Bei einem Besuch in Mexiko bemüht sich US-Präsident Joe Biden um eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder, um den Schmuggel mit tödlichen Drogen und einen Rekord an illegaler Migration in die USA in den Griff zu bekommen.

Zum Auftakt einer zweitägigen Visite in Mexiko-Stadt kam Biden gestern Abend (Ortszeit) mit seinem mexikanischen Amtskollegen Andrés Manuel López Obrador zusammen. Die beiden beschworen die Partnerschaft ihrer Länder, ließen aber auch Differenzen erkennen. López Obrador forderte ein Ende «der Geringschätzung Lateinamerikas». Heute wollen sich die beiden Präsidenten mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau zu einem Nordamerika-Gipfel treffen.

«Der Geringschätzung Lateinamerikas ein Ende setzen»

Biden und López Obrador gaben sich bei der Begrüßungszeremonie im Nationalpalast in Mexiko-Stadt betont eng, nachdem ihr Verhältnis im vergangenen Jahr gelitten hatte: Der mexikanische Präsident hatte da wie andere Amtskollegen einen Gipfel boykottiert, mit dem Bidens Regierung ihr Verhältnis zu den Ländern der Region verbessern wollte. Weiterlesen

Biden reist an US-Südgrenze – Gouverneur übt scharfe Kritik

El Paso (dpa) – Überschattet von tiefen politischen Spannungen ist US-Präsident Joe Biden erstmals seit Beginn seiner Amtszeit an die Südgrenze der USA im Bundesstaat Texas gereist. Biden traf gestern bei seinem mehrstündigen Besuch in der Stadt El Paso Grenzbeamte und ging entlang der Grenzmauer zu Mexiko.

Der Demokrat wurde zuvor am Flughafen der Grenzstadt kühl von dem texanischen Gouverneur Greg Abbott empfangen. Der Republikaner überreichte Biden einen Brief, in dem er der Regierung schwere Vorwürfe machte. Der Besuch komme zwei Jahre zu spät, Bidens «Versagen» sei für das «Chaos» an der Grenze verantwortlich. El Paso hatte sich zuletzt zu einem Schwerpunkt der Migration in die USA entwickelt – im Dezember hatte sich die Situation dramatisch zugespitzt. Weiterlesen

Sohn von Drogenboss «El Chapo» in Mexiko gefasst

Culiacán (dpa) – Nach der Festnahme eines Sohns des inhaftierten Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán haben sich im Nordwesten von Mexiko mutmaßliche Bandenmitglieder und Sicherheitskräfte über Stunden hinweg Kämpfe geliefert.

Kriminelle stellten in der Stadt Culiacán Busse und Lastwagen auf den Straßen quer und steckten die Fahrzeuge in Brand, wie am Donnerstag im Fernsehen zu sehen war. Zahlreiche Schüsse waren zu hören.

Bewaffnete hätten unter anderem den Flughafen und eine Kaserne angegriffen, sagte Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval. Nach Angaben der lokalen Behörden kam ein Polizist ums Leben, 18 Menschen wurden verletzt. Angesichts der Auseinandersetzungen rief Gouverneur Rubén Rocha Moya die Menschen in Sinaloa auf, in ihren Häusern zu bleiben. Schulen, öffentliche Gebäude und der Flughafen von Culiacán wurden geschlossen. Die US-Botschaft in Mexiko riet von Reisen nach Sinaloa ab. Weiterlesen

Supreme Court: Vorerst kein Auslaufen von Abschieberegelung

Washington (dpa) – Das Oberste Gericht in den USA hat die geplante Aufhebung einer umstrittenen Abschieberegelung vorerst blockiert. Die sogenannte Titel-42-Regelung erlaubt unter Verweis auf die Corona-Pandemie eine schnelle Zurückweisung von Migranten an der Grenze zu Mexiko. Sie war unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump eingeführt worden und sollte eigentlich in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) auslaufen.

Nun muss sich die US-Regierung bis heute Nachmittag zu einem Eilantrag mehrerer Bundesstaaten äußern, die die Abschieberegelung aufrecht erhalten wollen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Anordnung des Vorsitzenden des Gerichts, John Roberts, hervor. Weiterlesen

Millionen Gläubige pilgern zur Jungfrau von Guadalupe

Mexiko-Stadt (dpa) – Sie gilt als eine der größten Wallfahrten der Welt: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind wieder Millionen Gläubige zur Basilika der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko-Stadt ohne Einschränkungen gepilgert.

«In diesem Jahr haben wir mehr als elf Millionen Menschen in der Basilika von Guadalupe empfangen», schrieb die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, auf Twitter. 2020 war die Wallfahrt wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Im vergangenen Jahr besuchten dann bereits wieder 3,5 Millionen Pilgerinnen und Pilger die Kirche in der mexikanischen Hauptstadt. Weiterlesen

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