Pilotenstreik bei Fluggesellschaft SAS beendet

Stockholm (dpa) – Nach über zwei Wochen Pilotenstreik bei der Fluggesellschaft SAS können Urlauber in Skandinavien wieder mit geregelteren Abflügen rechnen. Die Airline und vier skandinavische Pilotengewerkschaften einigten sich nach tagelangen Schlichtungsgesprächen auf einen neuen Tarifvertrag. Weiterlesen

Reise-Beschwerden nehmen zu

Berlin (dpa) – Mit dem wieder einsetzenden Reiseverkehr in den Frühlings- und Sommermonaten ist auch die Zahl der Beschwerden bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) im zweiten Quartal deutlich gestiegen. Weiterlesen

Saudi-Arabien öffnet Luftraum, USA lobt Signal

Dschidda/Jerusalem (dpa) – Mit veränderten Regeln für den Flugverkehr über Saudi-Arabien setzt das Königreich ein Zeichen der Annäherung im belasteten Verhältnis zu Israel.

Die Luftfahrtbehörde des Landes teilte mit, dass der saudische Luftraum künftig «für alle Fluggesellschaften geöffnet wird, die die Voraussetzungen der Behörde für einen Überflug erfüllen». Damit dürfte das Überflugverbot für israelische Maschinen enden, das in vergangenen Jahren bereits etwas gelockert worden war.

US-Präsident Joe Biden, der gerade auf Staatsbesuch in Israel weilt und am Freitag nach Dschidda in Saudi-Arabien weiterreisen wollte, würdigte den Schritt der saudischen Führung als «historische Entscheidung».

Israel und Saudi-Arabien keine diplomatischen Beziehungen

Israel und Saudi-Arabien unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, die Regierung in Riad erkennt das Land als Staat nicht an. Wohl auch deshalb nimmt die offizielle Mitteilung der saudischen Seite nicht ausdrücklich Bezug auf Israel. Hinter den Kulissen arbeiten die beiden Seiten etwa in Sicherheitsfragen aber schon länger zusammen. Sie fühlen sich vom gemeinsamen Feind Iran bedroht und sehen dessen wachsenden Einfluss in der Region mit Sorge.

Das Weiße Haus verbreitete eine Erklärung von US-Sicherheitsberater Jake Sullivan, in der es heißt: «Präsident Biden begrüßt und lobt die historische Entscheidung der Führung Saudi-Arabiens, den saudischen Luftraum unterschiedslos («without discrimination») für alle zivilen Fluggesellschaften zu öffnen, eine Entscheidung, die auch Flüge nach und von Israel umfasst.» Der Schritt ebne den Weg zu einem «integrierteren, stabilen und sicheren Nahen Osten», was essenziell sei «für die Sicherheit und das Wohlergehen Israels».

Verkürzte Flugzeiten für nach Israel Reisende

Eigentlich hatte für Flüge von und nach Israel ein nahezu komplettes Überflugverbot über Saudi-Arabien gegolten. Dieses hob die Golfmonarchie aber bereits für Flüge zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Bahrain auf. Die beiden Golfländer hatten unter Vermittlung der USA 2020 diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen. Jetzt scheint das Königreich beim Luftraum zu einer weiteren Öffnung bereit.

Die nun veröffentlichte Ankündigung bedeutet verkürzte Flugzeiten etwa für Reisende aus asiatischen Ländern wie Thailand und China, die auf dem Weg nach Israel bisher lange Umwege in Kauf nehmen mussten. Eine Ausnahmeregelung gilt seit 2018 für die indische Fluggesellschaft Air India auf dem Weg von und nach Tel Aviv, was deren Flugzeiten um mehr als zwei Stunden verkürzt. 2020 unterstützte die saudische Flugsicherung laut einem Bericht auch eine israelische Maschine auf ihrem Weg nach Indien, die wegen Unwetters über Saudi-Arabien fliegen musste. Die Piloten sagten demnach, die Hilfe sei «wirklich sehr nett» gewesen.

Biden fliegt als «erster Präsident von Israel nach Dschidda»

Biden wollte am Freitag als «erster Präsident von Israel nach Dschidda» in Saudi-Arabien fliegen, wie er vorab in einem Gastbeitrag für die «Washington Post» hervorhob. Die Reise sei ein «kleines Symbol der aufblühenden Beziehungen und Schritte in Richtung Normalisierung zwischen Israel und der arabischen Welt», schrieb er. Der frühere US-Präsident George W. Bush war 2008 bereits von Tel Aviv nach Riad geflogen, Bidens Vorgänger Donald Trump flog 2017 dieselbe Strecke in umgekehrter Richtung.

Für Biden ist es der erste Besuch im Nahen Osten seit dem Amtsantritt vor anderthalb Jahren. Im Rahmen der sogenannten Abraham-Abkommen haben unter Vermittlung der USA inzwischen mehrere arabische Staaten Beziehungen mit Israel aufgenommen. Ein Beitritt Saudi-Arabiens gilt derzeit als unwahrscheinlich.

 

 

 

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Frankfurter Flughafen will Systemzusammenbruch verhindern

Frankfurt/Main (dpa) – Der Frankfurter Flughafen rüstet sich für die passagierstärksten Tage dieses schon pannenreichen Flugsommers. Bis zu 200.000 Fluggäste täglich werden in den beiden Terminals erwartet, wenn die Bundesländer Hessen und das nahe Rheinland-Pfalz am Wochenende vom 22. bis 24. Juli in die Sommerschulferien starten. Systemzusammenbrüche wie an den Flughäfen in London oder Amsterdam sollen mit verstärktem Personaleinsatz und einem abgespeckten Flugplan um jeden Preis vermieden werden, machten der Betreiber Fraport, die Lufthansa und die Bundespolizei am Donnerstag deutlich.

Täglich starten und landen in Frankfurt bis zu 1250 Flugzeuge mit 285 Reisezielen, rund 70 Prozent entfallen dabei auf die Lufthansa. «In den vergangenen zwei Wochen ist es uns bereits gelungen, das System zu stabilisieren», sagt Fraport-Sprecher Jürgen Harrer. So hat Lufthansa an den Drehkreuzen Frankfurt und München für Juli und August knapp 6000 Flüge gestrichen, wovon dem Vernehmen nach der Löwenanteil auf das Rhein-Main-Drehkreuz entfällt. Dort hakte der Betrieb nach dem Ende der Corona-Flaute besonders deutlich bei den Bodenverkehrsdiensten, also den Dienstleistern, die Flugzeuge be- und entladen, betanken, reinigen oder mit Lebensmitteln versorgen.

Mit den Streichungen will die Lufthansa das verbleibende Programm verlässlicher machen. Selbst Frachtflüge werden bis Ende Juli nach München umgeleitet, weil in Frankfurt das Bodenpersonal fehlt. «Jeder ausgefallene Flug tut weh. Niemand streicht gerne Flüge, auch wir nicht», beteuert Sprecher Martin Leutke. Der Kranich hat vor allem kurze Flüge im Inland und ins nahe Nachbarausland abgesagt und schickt die Kunden stattdessen immer häufiger mit der Bahn auf die Kurzstrecke. Die Ferienflüge bleiben nahezu alle erhalten, verspricht Leutke. «Mykonos oder Kreta werden nicht gestrichen.»

Überrascht von hoher Nachfrage

Die hohe Reisenachfrage nach der Corona-Flaute hatte Flughäfen wie Airlines unvorbereitet getroffen. Manager der Unternehmen räumten Fehler bei der Personalplanung ein. Dabei liegen die Passagierzahlen immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Im Juni bedeuteten 5 Millionen Passagiere in Frankfurt zwar den höchsten Monatswert seit Beginn der Pandemie, gleichzeitig waren das aber immer noch 24,1 Prozent weniger als im Juni 2019.

Fraport-Sprecher Harrer dämpfte die Erwartungen auf Hunderte Aushilfskräfte aus der Türkei, für die von der Bundesregierung Sonderregeln erlassen worden sind. Hier müsse man genau auf die Qualifikationen schauen. Grundsätzlich benötige Fraport aber trotz laufender Einstellungen weiter mehrere hundert zusätzliche Mitarbeiter. «Es gibt keinen strukturellen Personalmangel bei Lufthansa», sagte hingegen Leutke. Er führte die Engpässe auf den hohen Krankenstand wegen Corona und eine Vielzahl kleiner Ereignisse zurück, die den Betrieb behinderten.

200.000 Passagiere sind für den größten deutschen Flughafen eigentlich nichts Ungewöhnliches. Schließlich liegt der Tageshöchstwert bei exakt 241.228 Passagieren, gezählt am 30. Juni 2019. Von Corona war damals noch keine Rede und Fraport blickte sehnsüchtig der Eröffnung erster Teile des dritten Terminals am Flughafen entgegen. Dessen Eröffnung ist inzwischen auf den Sommer 2026 verschoben, und der Airport kam bereits Ende Juni beim Nach-Corona-Rekordwert von 180.000 Passagieren an seine Grenzen.

Gepäck-Berge in den Hallen

Regelmäßig bleiben am Drehkreuz Koffer hängen, die dann in anderen Jets den Passagieren hinterhergeschickt werden müssen. Derzeit lagere eine mittlere vierstellige Zahl von Gepäckstücken in den Hallen, sagt Harrer. Man arbeite «mit Hochdruck» daran, sie wieder an ihre Eigentümer zu übergeben. Längst sind die Teams dazu übergegangen, das ausgehende Gepäck zu priorisieren. Das heißt auch: Bei ankommenden Flügen sind Wartezeiten von zwei Stunden am Gepäckband keine Seltenheit, worauf man sich bei der Weiterreise einstellen sollte.

Viele Passagiere haben die Probleme mit dem Aufgabegepäck längst erkannt und nehmen so viel Handgepäck in die Kabine mit wie möglich. Das wiederum führt zu längeren Passagierkontrollen, sagt Reza Ahmari von der Bundespolizei. Extreme Wartezeiten wie zum NRW-Ferienauftakt in Düsseldorf müssen die Passagiere hier aber wohl nicht fürchten. Man habe bei den Dienstleistern fast so viel Personal an Bord wie vor der Corona-Krise, sagt Ahmari. Statt der üblichen 20 Minuten könne die Wartezeit bei den anstehenden Verkehrsspitzen bis zu einer Stunde betragen. Es sei daher ratsam, sich unmittelbar nach dem Check-In auf den Weg zum Flugsteig in der Sicherheitszone zu machen.

Auf die Personenkontrollen könne man auf keinen Fall verzichten, sagt Ahmari. Er verwies auf 150.000 verbotene Gegenstände, die im vergangenen Jahr an den Kontrollstellen gefunden worden sind. «Von der Handgranatenattrappe bis zur Kettensäge war alles dabei.» Dazu kommen 17.000 Fahndungstreffer und 1500 vollstreckte Haftbefehle.

Fraport, Lufthansa und Bundespolizei appellierten an die Gäste, ihre Flugreisen gut vorzubereiten. Dazu gehören Möglichkeiten, das Gepäck bereits am Vorabend aufzugeben, Papiere zu kontrollieren, online einzuchecken und Handgepäck optimal für die Kontrollen vorzubereiten. Flughafen-Sprecher Harrer sagt: «Wir empfehlen unseren Passagieren, dass sie zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen sind.» Den wichtigsten Rat hat aber Bundespolizist Ahmari parat: «Bitte haben sie Geduld und Gelassenheit. Das wird allen in diesen Zeiten helfen.»

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Verdi lehnt erstes Lufthansa-Angebot für Bodenpersonal ab

Hamburg/Frankfurt (dpa) – Die Gewerkschaft Verdi hat ein erstes Tarifangebot der Lufthansa für rund 20.000 Beschäftigte des Lufthansa-Bodenpersonals als «unzureichend» abgelehnt.

Nach Gewerkschaftsangaben hatte das Unternehmen bei den Verhandlungen in Hamburg Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten. Die Gewerkschaft fordert bei 12 Monaten Laufzeit 9,5 Prozent mehr Geld.

«Dieses Angebot gleicht nicht annähernd die Inflation aus, angesichts der aktuellen Preissteigerungen würde das für die Beschäftigten einen deutlichen Reallohnverlust bedeuten», erklärte die Verhandlungsführerin und Verdi-Vizevorsitzende Christine Behle laut einer Mitteilung. Angesichts der Überlastung, der hohen Inflation und einem Lohnverzicht über drei Jahre seien deutliche Lohnsteigerungen gerechtfertigt. «Die Beschäftigten brauchen dringend mehr Geld und sie brauchen Entlastung – für sich selber und für die Passagiere.»

Die Gewerkschaft will bei einer Laufzeit von zwölf Monaten die unteren Lohngruppen besonders versorgen. Die Gehaltssteigerung müsse mindestens 350 Euro betragen und zusätzlich sollten sich alle Stundenlöhne deutlich vom gesetzlichen Mindestlohn absetzen, der im Oktober auf 12 Euro die Stunde steigt. Es geht um Beschäftigte der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems, Lufthansa Technik Logistik Dienstleistungen, Lufthansa Cargo und der Lufthansa Service Gesellschaft. Die Gespräche sollen am 3. und 4. August in Frankfurt fortgesetzt werden.

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Studie zum Einfluss des Flughafens auf Wirtschaft und Leben

Dietzenbach (dpa) – Fast fünf Jahre lang haben Wissenschaftler erforscht, wie der Flughafen Frankfurt die Sozialstruktur und die Wirtschaft im Rhein-Main-Gebiet beeinflusst. Am Donnerstag (12.30 Uhr) werden die Ergebnisse in Dietzenbach im Kreis Offenbach vorgestellt. Die Studie soll zum einem Aufschluss geben über Zusammenhänge zwischen dem Flughafen sowie der Ansiedlung von Unternehmen und Arbeitsplätzen in der Region. Zum anderen soll sie zeigen, welche Auswirkungen Fluglärm auf die Kommunen, deren Finanzen, die Zusammensetzung der Einwohner und das Wohnen hat.

Die Untersuchung ist Teil des Mediationsverfahrens, das Befürworter und Kritiker des Flughafenausbaus vor etlichen Jahren miteinander vereinbart hatten. Auftraggeber des sogenannten Sozialmonitorings ist das dem Land Hessen gehörende Umwelt- und Nachbarschaftshaus.

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Vom Drehkreuz an alle: Kofferberge an den Flughäfen

Frankfurt/Main (dpa) – Die deutschen Flughäfen kämpfen angesichts der Abfertigungsprobleme im Luftverkehr mit großen Problemen beim Gepäck. An den größeren Flughäfen muss eine wachsende Menge an Koffern umgeschlagen werden, die erst nach ihren Besitzern am Zielort ankommen, wie eine dpa-Umfrage ergab. Vor allem beim Umsteigen an Drehkreuzen wie München und Frankfurt werden demnach Passagiere und Gepäck getrennt.

Den Berliner BER erreichen täglich an die 300 Koffer, die von den Fluggesellschaften an ihre Kunden nachgesendet werden, wie eine Sprecherin sagte. Das sei deutlich mehr als sonst. Es musste demnach eine zusätzliche Fläche zur Verfügung gestellt werden, auf der die Koffer zwischengelagert werden. Ein Großteil stamme von Drehkreuzen wie München oder Frankfurt.

In München steht ein Berg von mehreren Tausend Koffern, die zugeordnet werden müssen, wie der Flughafenbetreiber bestätigte. Eine exakte Zahl kenne man aber nicht, und man sei auch nicht allein verantwortlich: «Ein nicht unerheblicher Teil dieser Koffer wurde von anderen Stationen nach München geschickt, um hier bearbeitet zu werden.»

Am Frankfurter Flughafen finden sich im Moment in Spitzenzeiten Tausende Koffer, die nachgesendet werden müssen, bestätigte der Betreiber Fraport, ebenfalls ohne exakte Zahlen zu nennen. Es sei mehr als in normalen Zeiten. Grund ist die mangelnde Pünktlichkeit zahlreicher Flüge. Zuletzt hatte die Lufthansa weitere Flüge gestrichen, um das Gesamtsystem verlässlicher zu machen. Extraflächen für gestrandete Koffer müssen laut Fraport aber nicht eingerichtet werden, da es auch in der Vergangenheit immer mal wieder Situationen gab, in denen vermehrt Gepäckstücke nachgesendet werden mussten.

Koffer, Taschen und Kinderwagen stehen in der Gepäckausgabe des Hamburger Flughafens und finden erst nach Tagen ihre Besitzer. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Der Flughafen Hannover verzeichnet nach eigenen Angaben etwa fünfmal mehr verlustgemeldete Gepäckstücke als üblich. «Wir schätzen die Zahl auf täglich durchschnittlich zwischen 300 bis 500 Lost-&-Found-Fälle.» Aufgrund der Pandemie seien aber besonders die Zahlen der Jahre ab 2019 bis 2022 schwer miteinander vergleichbar. «Natürlich steigt die Zahl der Verlustmeldungen mit dem Anstieg des Flugvolumens jedes Jahr auch saisonbedingt.»

Am Hamburger Flughafen gibt es nach Angaben einer Sprecherin nur Probleme mit dem nachgesendeten Gepäck von anderen Flughäfen. Zuständig seien die Fluggesellschaften. Die Lufthansa hatte den Fluggästen empfohlen, den Status ihrer Verlustmeldung online einzusehen und nach Eintreffen des Gepäckstücks in Hamburg ihren Koffer am Flughafen abzuholen.

Der Flughafen Düsseldorf sah sich nicht in der Lage, Angaben zum Gepäck zu machen. Ein Sprecher verwies auf die Fluggesellschaften und ihre Abfertiger, die für das Gepäck zuständig seien.

Am Stuttgarter Flughafen lagern zurzeit etwa 160 Gepäckstücke, wie ein Sprecher mitteilte. Im Rekordjahr 2019 seien es zu einem vergleichbaren Zeitpunkt etwa doppelt so viele gewesen.

 

 

 

Nach Flugstreichungen: Frankfurter Flughafen läuft stabil

Frankfurt/Main (dpa) – Am Frankfurter Flughafen hat es am Freitag keine außergewöhnlichen Störungen des Luftverkehrs gegeben. Nachdem der Hauptkunde Lufthansa weitere Verbindungen gestrichen hat, meldete der Betreiber Fraport einen geregelten Betrieb in den Terminals und auf der Luftseite. Für Freitag waren am größten deutschen Flughafen nach insgesamt 122 Annullierungen 1270 Starts und Landungen geplant, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. In den vergangenen Wochen hatte es am Drehkreuz große Probleme bei der Bodenabfertigung der Jets gegeben.

Ein Großteil der Flugabsagen vom Freitag entfiel auf die Lufthansa, die vorläufige Angaben vom Vortag präzisierte. Danach wurden in der Woche von diesem Freitag bis einschließlich Donnerstag (8.-14. Juli) weitere 770 Flüge in München und Frankfurt gestrichen. Diese Zahl versteht sich zusätzlich zu rund 3000 Flügen, die Lufthansa bereits zuvor für die Monate Juli und August an ihren beiden Drehkreuzen abgesagt hatte. Dies entsprach im Schnitt bereits einer Streichung von 330 Flügen pro Woche.

Maßnahmen sollen stabilisieren

Lufthansa will den Angaben zufolge in der kommenden Woche neu entscheiden, ob das Programm weiterhin so stark reduziert werden muss wie derzeit. Mit der Maßnahme soll der verbleibende Flugplan stabilisiert werden. Gestrichen werden vor allem kurze Flüge am späten Nachmittag und abends. Damit verbunden ist auch eine Zunahme von Positionierungsflügen, um Crews und Maschinen am nächsten Tag am richtigen Einsatzort zu haben. Diese Maschinen nehmen Gepäck, aber keine Passagiere mit, wie eine Lufthansa-Sprecherin erläuterte. Eine Zahl dieser Flüge könne sie nicht nennen.

Lufthansa hat zudem die niedrigeren Buchungsklassen für ihre Europaflüge wieder geöffnet. Zwischenzeitlich hatte sie Tickets sowohl in der Business- als auch in der Economy-Klasse ausschließlich zu Höchstpreisen angeboten. Ziel dieser Verknappung sei es gewesen, Plätze frei zu halten für die zahlreichen Passagiere, die nach den Absagen auf andere Flüge umgebucht werden mussten. Dies sei nun geschehen und die Tickets würden wieder im üblichen Rahmen angeboten.

 

 

 

Kritik an Bundesregierung wegen Flugchaos

Von Matthias Arnold und Anne-Béatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Angesichts der Personalengpässe an deutschen Flughäfen und der Folgen für den Flugverkehr in diesem Sommer wächst die Kritik an den Maßnahmen der Bundesregierung. Das Abfertigungschaos habe sich schon lange abgezeichnet, sagte die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, Anja Karliczek (CDU) am Freitag. Die Ministerien hätten zu lang weggeschaut und sogar Warnungen von Gewerkschaften und der Reisebranche ignoriert.

«Warum brauchen dann die Bundesregierung und die beteiligten Ministerien über fünf Wochen, um die Genehmigung für das Anwerben der 2000 Mitarbeiter aus der Türkei auf den Weg zu bringen?» Weiterlesen

Warteschlangen am Hamburger Flughafen zum Ferienstart

Hamburg (dpa) – Am Hamburger Flughafen müssen Passagiere zum Start der Schulferien Geduld aufbringen. Am frühen Donnerstagmorgen zwischen 5.00 und 6.00 Uhr betrug die Wartezeit vor den Sicherheitskontrollen laut Bundespolizei anderthalb Stunden.

«Man merkt aber, dass die Leute gut vorbereitet zu den Sicherheitskontrollen kommen und die Tipps beherzigen, die wir als Bundespolizei kundtun», sagte Sprecher Marcus Henschel der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Große Flughafenstandorte melden Bedarf an Aushilfen an

Berlin/Frankfurt (dpa) – Zur Lösung der Abfertigungsprobleme haben die größeren deutschen Flughafenstandorte ihren Bedarf an ausländischen Aushilfen angemeldet.

Es seien Anfragen von Flughafenbetreibern sowie privaten Bodenverkehrsdienstleistern eingegangen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, am Donnerstag in Berlin. Zahlen für einzelne Standorte könne er nicht nennen. Weiterlesen

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