Fehlender Immunitätsnachweis: Zutrittsverbot für Heim

Koblenz (dpa/lrs) – Das Verwaltungsgericht Koblenz hat das Zutrittsverbot gegen den Mitarbeiter eines Seniorenheims wegen seines fehlenden Corona-Immunitätsnachweises bestätigt. Ein Eilantrag des Mannes gegen eine entsprechende Anordnung des dafür zuständigen Gesundheitsamt sei abgewiesen worden, teilte das Verwaltungsgericht am Montag mit (Aktenzeichen: 3 L 974/22.KO). Gegen die Entscheidung ist Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz möglich.

Der Kläger hatte argumentiert, dass er als Hauswirtschaftsleiter keinen unmittelbaren Kontakt zu den Bewohnern oder dem Pflegepersonal habe, sich täglich teste und eine FFP2-Maske trage. Nach Ansicht des Gerichts kommt es aber nicht auf die Art der Tätigkeit an, sondern auf die nicht nur vorübergehende Tätigkeit in der Einrichtung. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz schließt Impfzentren zum Jahresende

Mainz (dpa/lrs) – Nach Millionen von Corona-Impfungen schließt Rheinland-Pfalz zum Jahresende alle 22 Impfzentren. Bei einer Grundimmunisierungsquote von 89,7 Prozent könne der Impfbedarf ab dem neuen Jahr von den Arztpraxen gedeckt werden, ohne dass eine Versorgungslücke entstehe, teilte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Montag in Mainz mit. Das ergänzende Landesangebot mit mobilen Teams und Impfbussen soll zunächst bis April 2023 fortgeführt werden. Weiterlesen

FDP für Ende der Isolationspflicht

Berlin (dpa) – Nach dem Wegfall der Isolationspflicht für Corona-Infizierte in mehreren Bundesländern fordert die FDP ein bundesweites Ende entsprechender Vorgaben. «Wir brauchen keine staatlich fixierte Isolationspflicht», sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann im Deutschlandfunk.

Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein hatten die Isolationspflicht kürzlich bereits aufgehoben, Hessen folgt voraussichtlich am Mittwoch. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte das Vorgehen. «Die Abschaffung dieser klaren Regel von einer Minderheit der Länder ist brandgefährlich für Leib und Leben der verletzlichen Menschen», sagte Vorstand Eugen Brysch am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Monat für Monat sterben 4000 Menschen an dem Virus.» Weiterlesen

China meldet ersten Corona-Toten seit sechs Monaten

Peking (dpa) – Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen hat China den ersten Corona-Toten seit gut einem halben Jahr gemeldet. Der 87-jährige Mann aus Peking ist nach Angaben der Gesundheitskommission der erste seit Ende Mai, der nach einer Infektion mit dem Virus gestorben ist. Damals war es in Shanghai zu einem größeren Ausbruch gekommen.

Wegen einer strikten Null-Corona-Politik gibt es in China deutlich weniger Infektionen und Tote im Zusammenhang mit Corona-Infektionen als in anderen Ländern. Jedoch muss die Bevölkerung harte Maßnahmen und immer wieder Lockdowns in Kauf nehmen, die auch die Wirtschaft schwer belasten. Weiterlesen

Experten: Sporttherapie bei Long Covid ungeeignet

Jena (dpa) – Sport- und Bewegungstherapien als klassische Angebote von Reha-Kuren sind nach Einschätzung von Ärzten für einen Großteil der an Spätfolgen einer Corona-Infektion leidenden Menschen nicht geeignet.

Bei Long-Covid-Patienten, die unter extremer Erschöpfung (Fatigue) litten, könnten sich die Symptome nach körperlicher Belastung sogar verschärfen, hieß es am Samstag auf dem ersten Kongress des Ärzte- und Ärztinnenverbandes Long Covid. «Vom Sport als klassischen Reha-Bestandteil müssen wir bei diesen Patienten abrücken», sagte die Ärztin Claudia Ellert von der Betroffeneninitiative Long Covid Deutschland. Weiterlesen

Ruf nach bundesweitem Ende von Isolationspflicht wird lauter

Berlin (dpa) – Die FDP im Bundestag fordert ein generelles Ende der Isolationspflichten für Corona-Infizierte. «Wir brauchen keine staatlich fixierte Isolationspflicht», sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann am Samstag im Deutschlandfunk. Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein hatten die Isolationspflicht kürzlich bereits aufgehoben, Hessen folgt voraussichtlich am Mittwoch. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte vor einem Flickenteppich der Corona-Maßnahmen. Binnen eines Tages gab es laut Robert Koch-Institut 25 328 Corona-Neuinfektionen. 203 Menschen starben innerhalb von 24 Stunden mit Corona.

FDP: Nicht vom Staat fixiert

Ullmann sagte: «Bayern, Baden Württemberg und Schleswig Holstein machen es richtig.» Das heiße nicht, dass es ein Verbot zur Isolation oder Krankschreibung gebe. Erkrankte Menschen sollten sich krankschreiben lassen und zu Hause bleiben. Habe ein Beschäftigter eines Krankenhauses, der mit immungeschwächten Personen arbeite, einen positiven Test, so habe er dort nichts zu suchen. «Aber das sind Einzelentscheidungen, die getroffen werden können», sagte der FDP-Politiker. Sie müssten nicht «vom Staate her fixiert sein». Weiterlesen

Neue Corona-Fälle in Peking – «Gesellschaft herunterfahren»

Peking (dpa) – Wegen eines Anstiegs der Corona-Infektionen in Peking ist die Bevölkerung in weiten Teilen der chinesischen Hauptstadt aufgefordert worden, am Wochenende zu Hause zu bleiben. Viele Restaurants und Geschäfte blieben am Samstag geschlossen. Am Vortag waren wieder rund 500 neue Infektionen unter den 21 Millionen Bewohnern festgestellt worden. Landesweit waren es mehr als 24.000.

Die Ausbrüche in mehreren Metropolen wie Guangzhou, Peking, Shanghai oder Chongqing haben in den vergangenen Wochen die höchsten Infektionszahlen seit dem zweimonatigen Lockdown von Shanghai vor einem halben Jahr erreicht. Statt aber Beschränkungen allgemein zu verhängen, gehen die Behörden dazu über, ohne große Ankündigungen gezielt Nachbarschaften oder Stadtteile «stillzulegen». Weiterlesen

Debatte um weitere Finanzierung von Corona-Tests und Masken

Berlin (dpa) – Die Debatte um die Corona-Schutzvorkehrungen im Winter weitet sich aus. In den Blick rückt auch die staatliche Finanzierung von Tests, weil die aktuellen Regelungen des Bundes am 25. November enden.

Über eine Anschlussverordnung laufen derzeit Abstimmungen in der Regierung, wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Aus der mitregierenden FDP kamen Forderungen nach einem Ende der Milliardenzahlungen für Bürgertests, auch Maskenpflichten stehen zur Debatte. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) pocht grundsätzlich auf weiteren Corona-Schutz vor allem für Risikogruppen.

Der FDP-Haushaltsexperte Karsten Klein sagte der «Welt»: «Es gibt keinen Grund mehr, anlasslose Bürgertests durch den Bund zu finanzieren.» Es stehe den Ländern frei, eigene Testmaßnahmen zu beschließen und selbst zu finanzieren. Der Unions-Gesundheitsexperte Tino Sorge (CDU) sagte, sinnvoller sei, sensible Bereiche gezielt bei Testungen zu unterstützen, etwa Pflegeheime und Kliniken. Weiterlesen

Eine Pandemie ohne Ende: Tausende Tote durch Antibiotikaresistenzen

Antibiotika gegen Viren? Nur die Hälfte der Europäer weiß laut einer Umfrage, dass das nichts bringt. Doch der unnötige Gebrauch von Antibiotika kann zu Resistenzen führen – mit tödlichen Folgen.

Berlin/Stockholm/Brüssel (dpa) – Jedes Jahr erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) etwa 50 000 Menschen in Deutschland an antibiotikaresistenten Erregern. «Davon sind circa zwei Drittel im Krankenhaus erworbene Erkrankungen», sagte Tim Eckmanns, Leiter der Surveillance von Antibiotikaresistenz beim RKI, am Donnerstag. Etwa 2500 vom RKI erfasste Todesfälle gebe es jedes Jahr durch multiresistente Erreger. Das sind solche, die gegen mehrere Antibiotika gleichzeitig resistent sind.

Deutschland steht mit diesem Problem nicht alleine da: Im Europäischen Wirtschaftsraum sterben nach Schätzungen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC jährlich mehr als 35 000 Menschen aufgrund von Antibiotikaresistenzen. Die gesundheitlichen Folgen seien vergleichbar mit denen von Grippe, Tuberkulose und HIV/Aids zusammen, teilte die in Stockholm ansässige Behörde in einem Bericht mit. Zwischen den Staaten gibt es demnach teils deutliche Unterschiede, generell betrachtet liegen die gemeldeten Resistenzwerte im Norden des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) am niedrigsten und in Ländern im Süden und Osten am höchsten. Weiterlesen

Omikron-Sublinie BQ.1.1: Anteil in vier Wochen vervierfacht

Berlin (dpa) – Die Verbreitung der relativ neuen Omikron-Sublinie BQ.1.1 in Deutschland hat merklich zugenommen. Der Anteil dieses Erregers in einer Stichprobe habe vorvergangene Woche bei über acht Prozent gelegen, «was einer Vervierfachung des Anteils in den letzten vier Wochen entspricht», schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht von Donnerstagabend. BQ.1 hingegen stagnierte demnach mit einem Anteil von unter vier Prozent.

BQ.1 und BQ.1.1 sind Abkömmlinge von BA.5 – der Omikron-Variante, die seit Monaten für das Gros der Ansteckungen hierzulande sorgt. Beide dürften nach Modellierungen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC zu Beginn von 2023 mehr als 80 Prozent der Fälle verursachen. Berücksichtigt man den Verzug in den RKI-Daten, ist aktuell bereits von höheren Anteilen auszugehen als im Bericht angegeben. Weiterlesen

Nicht nur Corona: Plachter erwartet Rückkehr anderer Erreger

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Virologe Bodo Plachter rechnet damit, dass sich im Herbst und Winter neben Corona andere Infektionskrankheiten der Atemwege ausbreiten werden. «Es kehren Erreger zurück, die zuvor wegen der Corona-Beschränkungen – etwa Maskenpflicht und Abstand halten – zurückgedrängt waren», sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Unimedizin Mainz im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

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