Lage in den Katastrophengebieten bleibt angespannt

Neuer Starkregen droht

Berlin (dpa) – Am Wochenende droht den Menschen in den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen im Westen Deutschlands erneut Starkregen. In Nordrhein-Westfalen soll es wieder kräftige Regenschauer und Gewitter geben. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Essen mitteilte, muss am Samstagnachmittag und -abend vereinzelt mit Unwettergefahr durch Starkregen gerechnet werden. Wo genau die Unwetter auftreten könnten, war am Freitagmorgen noch unklar. «Eine genaue Lokalisierung der Schwerpunkte wird – wenn überhaupt – nur sehr kurzfristig möglich sein», teilte der DWD mit. Weiterlesen

Verbandsgemeinde Mendig baut Notunterkünfte auf Flugplatz

Mendig (dpa/lrs) – Die Eifel-Gemeinde Mendig wird auf dem örtlichen Flugplatz Notunterkünfte für Betroffene der Flutkatastrophe errichten. Bis Ende Juli solle dort ein Containerdorf entstehen, teilte die Kommune am Donnerstag mit. Entstehen sollen auf dem Gelände, auf dem einst mal zwei Ausgaben des berühmten Rockfestivals Rock am Ring stattfanden, 120 Notunterkünfte sowie ein Gesellschaftszelt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern, zwei Container für Verwaltung und Organisation sowie zwei Sanitär- und Duschinseln. In einem ersten Schritt könnten zwischen 240 und 360 Menschen aufgenommen werden. Die Vergabe der Unterkünfte erfolge durch das Land.

Betroffene aus Kreis Ahrweiler können Soforthilfe beantragen

Bad Ems (dpa/lrs) – Von der Flutkatastrophe betroffene Menschen aus dem Landkreis Ahrweiler können ab sofort eine Soforthilfe des Landes beantragen. Dies könne online oder schriftlich beim Statistischen Landesamt geschehen, teilte das Amt am Donnerstag in Bad Ems mit. Eine telefonische Beantragung sei leider nicht möglich. Das Landesamt unterstützt nach eigenen Angaben die Verwaltung des besonders hart getroffenen Kreises Ahrweiler bei der Bearbeitung von Anträgen und der Bewilligung von Geld für die Menschen von dort. Betroffene aus anderen Kreisen müssten sich an die jeweiligen Kreisverwaltungen vor Ort wenden. Die Landesregierung in Mainz hatte für Betroffene der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz am Dienstag Soforthilfen bis zu 3500 Euro pro Haushalt beschlossen.

Hilfskräfte aus dem Norden im Einsatz im Katastrophengebiet

Neumünster (dpa) – Die rund 600 Hilfskräfte aus Schleswig-Holstein haben am Donnerstag ihre Arbeit im Katastrophengebiet von Rheinland-Pfalz begonnen. Im Einsatzgebiet seien 68 von 72 Straßenbrücken zerstört oder nicht passierbar, sagte der Leiter des mobilen Führungsstabs Schleswig-Holstein, Marc Kutyniok, am Donnerstag. Das mache die Zuweisung von Einsatzgebieten schwer. Weiterlesen

Lewentz: Im Ahrtal kam alles Ungünstige zusammen

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat bisher keine Hinweise, dass bei der Hochwasserkatastrophe die Warnketten nicht funktioniert haben. «Es kam alles zusammen, was an ungünstigen Umständen überhaupt zustande kommen konnte, in diesem kleinen Ahrtal», sagte Lewentz am Donnerstag in einer Sondersitzung von drei Landtagsausschüssen in Mainz. «Die Situation ist eine solche Ausnahme, die die Bundesrepublik noch nicht erlebt hat.» Für solche Situationen sei ein völlig neues Warnsystem notwendig. Weiterlesen

«Lage wird lange dauern»: Landtag berät über Katastrophe

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Landtag hat in einer Sondersitzung von drei Fachausschüssen eine Zwischenbilanz zur Flutkatastrophe in Rheinland Pfalz gezogen und sich auf einen jahrelangen Wiederaufbau eingestimmt. «Diese Lage wird lange dauern», sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD). Die Abgeordneten von Innen-, Klimaschutz- und Finanzausschuss folgten in der rund vierstündigen Sondersitzung am Donnerstag in Mainz dem Appell des Innenausschuss-Vorsitzenden Dirk Herber (CDU), angesichts der Katastrophe die Parteipolitik zurückzustellen. Weiterlesen

Bürgermeister macht Wiederaufbauvorschläge für Ahrregion

Sinzig/Mainz (dpa/lrs) – Für den Wiederaufbau des vom Hochwasser schwer zerstörten Ahrtals sind nach Ansicht des Sinziger Bürgermeisters Andreas Geron (parteilos) Ingenieure und Verwaltungskräfte für jede Kommune notwendig. «Wir brauchen Hilfe: Geld, Manpower, Fachkräfte, Ingenieure, die zeitgleich im Ahrtal 20, 30 Brücken bauen», forderte Geron am Donnerstag in Mainz. «Vier Landesbeamte in jeder betroffenen Kommune wären ideal, um diese massiven Schäden schnell zu beheben. Am besten sei es, jeder Kommune einen Ingenieur für fünf bis zehn Jahre zuzuweisen, bezahlt vom Land, sowie eine Verwaltungskraft für Förderanträge. Der CDU-Oppositionsführer Christian Baldauf habe zu Recht von der «Stunde null» gesprochen. Weiterlesen

Hessen sagt finanzielle Unterstützung nach Hochwasser zu

Wiesbaden (dpa) – Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) hat finanzielle Unterstützung von Hessen zur Bewältigung der Hochwasserkatastrophe zugesichert. Hessen sei selbstverständlich bereit, sich an einem Wiederaufbaufonds nach dieser Krise zu beteiligen, erklärte Boddenberg am Donnerstag in Wiesbaden bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Lutz Lienenkämper (CDU) aus Nordrhein-Westfalen. Weiterlesen

Glockengeläut für die Hochwasser-Opfer auch im Bistum Trier

Trier (dpa/lrs) – Auch in den katholischen Kirchen des Bistums Trier werden am heutigen Freitag (18.00 Uhr) als Zeichen der Solidarität mit den Hochwasser-Opfern die Glocken läuten. Das Bistum, in dem das stark von der Flut betroffene Bad Neuenahr-Ahrweiler liegt, habe Pfarreien, Gruppen und Einrichtungen zur gemeinsamen Andacht eingeladen, teilte es mit. Damit folge das Bistum der Initiative der evangelischen Kirche, die aus Anteilnahme mit den Betroffenen bundesweit die Kirchenglocken läuten lassen will. Weiterlesen

Helfer in Hochwasserregion bereiten sich auf Unwetter vor

Prüm/Mainz (dpa/lrs) – Die Helfer in der von Hochwasser betroffenen Region in Rheinland-Pfalz bereiten sich auf die fürs Wochenende vorhergesagten Gewitter und Starkregen vor. Auch wenn aus derzeitiger Sicht die Wetterprognose nicht als bedrohlich für den Eifelkreis Bitburg-Prüm eingeschätzt werde, könnte es infolge des zurückliegenden Hochwassers vereinzelt kritische Situationen geben, teilte die Kreisverwaltung am Freitag mit. Der Katastrophenschutz des Kreises treffe daher in Abstimmung mit den Feuerwehren Vorkehrungen, insbesondere würden Sandsäcke vorbereitet. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich über «zuverlässige Quellen» in Radio, Fernsehen und Internet oder entsprechende Warn-Apps auf dem Laufenden zu halten. Weiterlesen

Rund 330 Menschen an der Ahr mit Hubschraubern gerettet

Mainz (dpa) – Nach der Sturzflut an der Ahr in Rheinland-Pfalz haben Einsatzkräfte etwa 330 Menschen mit Hubschraubern von Dächern und Bäumen gerettet. Insgesamt seien bis zu 36 Hubschrauber im Einsatz gewesen, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag in einer Sondersitzung von drei Fachausschüssen des Landtags in Mainz. Zurzeit seien im Kreis Ahrweiler 3500 Kräfte des Katastrophenschutzes, 1050 Polizisten und 853 Soldaten im Einsatz. Die Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen dauerten noch an.

In dem Landkreis seien 62 Brücken zerstört und 13 weitere beschädigt, sagte Lewentz. Auch wurden nach Angaben des Ministers 19 Kindertagesstätten sowie 14 von 60 Schulen stark beschädigt oder zerstört. Lewentz zeigte sich besorgt, dass der für das Wochenende angekündigte Regen die Situation zusätzlich erschweren könnte.

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