«Katastrophal und grausam»: Arzt hält Kontakt mit Nordsyrien

Mainz (dpa) – Die Situation im Erdbebengebiet in Nordsyrien ist nach Berichten von Ärzten «katastrophal und grausam». In Idlib und Umgebung fehle es an schweren Maschinen zur Rettung von Verschütteten ebenso wie an Hilfsmaterial, sagte am Dienstag der Mainzer Arzt Gerhard Trabert, der mit Ärzten in Nordsyrien in Verbindung steht. «Die Lage in Idlib ist furchtbar, es sind so viele Menschen verschüttet.» Weiterlesen

UN mahnen Deutschland zur Fortsetzung von Afghanistan-Hilfe

Brüssel (dpa) – Die stellvertretende UN-Generalsekretärin Amina Mohammed hat Deutschland und die anderen EU-Staaten davor gewarnt, wegen der frauenfeindlichen Politik der Taliban in Afghanistan humanitäre Hilfslieferungen zu stoppen. Regierungen müssten den Steuerzahlern erklären, warum man einem Land Geld gebe, das Frauen so diskriminiere, sagte Mohammed der Deutschen Presse-Agentur und anderen internationalen Medien in Brüssel. Die unangenehme Wahrheit sei aber, dass Frauen und Kinder in Afghanistan ohne Hilfe aus dem Ausland sterben würden.

«Es gibt Temperaturen von minus 30 Grad», sagte die Vize-Generalsekretärin. «Und es gibt Menschen, die nicht wissen, woher sie ihre nächste Mahlzeit bekommen.» Ziel der internationalen Gemeinschaft müsse sein, die militant-islamistischen Taliban über Druck in anderen Bereichen zur Rücknahme von diskriminierenden Entscheidungen gegen Frauen oder zumindest zu mehr Ausnahmeregelungen zu bewegen. Als Beispiel nannte sie die weitgehenden Beschäftigungs- und Ausbildungsverbote für Frauen, die auch Tätigkeiten für Hilfsorganisationen einschließen. Weiterlesen

UN warnen vor Bildungskrise in Ost- und Südafrika

Nairobi/Johannesburg (dpa) – Die Vereinten Nationen warnen am heutigen Internationalen Tag der Bildung vor einer Verschärfung der Bildungskrise im östlichen und südlichen Afrika. In einer gemeinsamen Mitteilung des Kinderhilfswerks Unicef und der Bildungsorganisation Unesco heißt es, 41 Millionen der insgesamt rund 165 Millionen schulpflichtigen Kinder dort erhielten keine ausreichende Schulbildung. Zu der Region gehören sowohl Krisenländer wie der Südsudan und Somalia aber auch Südafrika und Namibia.

Neben fehlenden Lehrkräften bemängeln die Vereinten Nationen vor allem die knappen Budgets der Regierungen für Bildung. Somalia etwa gebe lediglich 0,3 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Bildung aus. Die Staaten in der Region hätten darüber hinaus eine nachhaltige Entwicklung des Bildungssektors in Folge des ersten Weltbildungsforums in Dakar vor 23 Jahren verpasst.

UN fordern höhere Ausgaben für Bildung

Damals einigte sich die Weltgemeinschaft auf das Ziel, bis 2015 allen Kindern weltweit Zugang zu grundlegender Bildung zu ermöglichen. In Ost- und Südafrika habe man lediglich eine provisorische Bildungsinfrastruktur aufgebaut und schlecht ausgebildete Lehrkräfte mit unsicheren Vertragsbedingungen angestellt. Diese Übergangslösungen seien noch heute weitgehend Standard. Die UN forderten die Länder der Region daher auf, künftig ein Fünftel ihrer Staatshaushalte für Bildungsausgaben bereitzustellen.

Der Internationale Tag der Bildung wird jährlich am 24. Januar gefeiert. Seit Dezember 2018 wollen die UN mit diesem Gedenktag die Rolle der Bildung für den globalen Frieden würdigen. Die afrikanischen Länder südlich der Sahara haben laut UN die niedrigste Lesekompetenz der Welt: Nur ein Zehntel der 10-Jährigen kann einen einfachen Text lesen und verstehen.

Ukrainekrieg löst große Spendenwelle aus

Freiburg (dpa) – Der Ukrainekrieg hat bei der katholischen Hilfsorganisation Caritas International ein beispielloses Spendenaufkommen für eine einzelne Krise ausgelöst. Für die Nothilfe in dem Land seien bisher rund 71 Millionen Euro zusammengekommen, berichtete das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Das sei mehr als für die Hilfe nach der Tsunamikatastrophe in Südasien 2004 gespendet wurde.

Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Die Caritas kümmert sich dort unter anderem um das Verteilen von Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Weiterlesen

Musiker Krumbiegel ist Botschafter des Kinderhilfswerkes

Berlin/Hamburg (dpa) – Der Musiker Sebastian Krumbiegel (56, Die Prinzen) ist neuer Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes. Der Sachse will sich dabei vor allem für eine an den Kinderrechten orientierte Demokratiebildung und die Beteiligung von Kindern stark machen, wie die Hilfsorganisation am Donnerstag mitteilte. «Wir sollten unseren Kindern mehr zuhören, denn wir können viel von ihnen lernen», sagte Krumbiegel dazu. «Wir sollten sie in ihrem Selbstwertgefühl bestärken, sollten sie ermutigen, zweifelhafte Autoritäten zu hinterfragen, denn nicht alles, was Erwachsene sagen und tun, muss automatisch gut und richtig sein. Deshalb sind für mich Kinderrechte so wichtig.» Weiterlesen

Adveniat eröffnet bundesweite Weihnachtsaktion in Trier

Trier (dpa/lrs) – Mit einem Gottesdienst im Trierer Dom eröffnet die katholische Kirche an diesem Sonntag die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion. Das Lateinamerika-Hilfswerk sammelt in den nächsten Wochen Spenden unter dem Motto «Gesundsein Fördern» für die Ärmsten in Mittel- und Südamerika. Die Kollekte in den Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25. Dezember in allen Pfarreien Deutschlands sei für die Aktion von Adveniat bestimmt, sagte der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, am Donnerstag. Weiterlesen

«Ocean Viking» steuert Frankreich an – Streit mit Italien

Paris (dpa) – Für die 234 Migranten an Bord des Seenotrettungsschiffs «Ocean Viking» ist es nach einer strapaziösen Hängepartie auf dem Mittelmeer eine erlösende Nachricht. Nach der beharrlichen Weigerung Italiens, das Schiff in einen seiner Häfen einlaufen zu lassen, gab Frankreich am Donnerstag das von den Seenotrettern erhoffte grüne Licht zur Aufnahme der «Ocean Viking».

Das Schiff werde am Freitagmorgen im Militärhafen des südfranzösischen Toulon erwartet, teilte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin mit. Frankreich und Deutschland würden jeweils ein Drittel der Geflüchteten aufnehmen. Weitere EU-Länder prüften die Aufnahme weiterer Migranten von dem Boot. Angesichts der humanitären Notlage auf dem Schiff, das bereits seit zwei Wochen mit den Flüchtlingen auf dem Meer unterwegs sei, habe Frankreich sich ausnahmsweise zur Aufnahme des Schiffs entschieden. Weiterlesen

Erst Hungerstreik, dann Erlösung: Migranten dürfen an Land

Catania (dpa) – Nach zwei Tagen des Bangens haben die Crews der zivilen Seenotrettungsschiffe «Humanity 1» und «Geo Barents» knapp 250 im Mittelmeer aufgenommene Migranten in Sizilien an Land schicken dürfen.

Die Erleichterung bei den Hilfsorganisationen war groß. «Endlich hat das absolut unbegründete Warten ein Ende», sagte Till Rummenhohl vom deutschen Verein SOS Humanity, nachdem 35 Menschen im Hafen der Stadt Catania von Bord gegangen waren. Als die Helfer von Ärzte ohne Grenzen die 213 Leute von ihrem Schiff verabschiedeten und «Rettung abgeschlossen» meldeten, applaudierte sich die Crew selbst zu.

Damit endete am späten Dienstagabend eine Kraftprobe zwischen den privaten Helfern und der neuen, rechten Regierung in Rom, die deutlich härter als ihre politischen Vorgänger gegen Migranten vorgehen will. Nach einem Dekret des Innenministers Matteo Piantedosi waren die knapp 250 erwachsenen Männer am Wochenende auf den zwei Schiffen aussortiert worden und durften nicht an Land gehen. Weiterlesen

Katastrophale Zustände in syrischem Flüchtlingslager Al-Hol

Damaskus (dpa) – Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat die katastrophalen Zustände in dem berüchtigten syrischen Flüchtlingslager Al-Hol angeprangert. In einem Bericht kritisiert MSF unter anderem den fehlenden Schutz vor Gewalt, Gesetzlosigkeit und die humanitäre Situation der Zehntausenden Menschen in dem Camp.

Al-Hol liegt in Nordostsyrien in einer Region, die von syrischen Kurden kontrolliert wird. Es ist nach UN-Angaben mit rund 55.000 Menschen das größte Flüchtlingslager in dem Bürgerkriegsland.

Mehr als 80 Prozent der Bewohner sind Frauen und Kinder. Auch Tausende frühere Anhänger des IS leben dort, darunter auch deutsche Staatsangehörige. Hilfsorganisationen beklagen bereits seit langem menschenunwürdige Zustände in dem völlig überfüllten Lager. Minderjährige erhalten oft keine Ausbildung. Kinderarbeit und Gewalt sind weit verbreitet. Weiterlesen

Mehr als 140 Migranten verlassen «Humanity 1»

Rom (dpa) – Mehr als 140 Bootsmigranten haben das deutsche Schiff «Humanity 1» im Hafen der italienischen Stadt Catania verlassen. Das bestätigte eine Sprecherin von SOS Humanity der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagvormittag.

Die Crew erhielt in der Nacht zu Sonntag demnach die Erlaubnis, in den sizilianischen Hafen einzufahren. Zunächst seien alle Minderjährigen von Bord gegangen. Alle männlichen Erwachsenen blieben zunächst auf dem Schiff und wurden von den Behörden einzeln medizinisch untersucht. Eine Gruppe von etwas mehr als 30 Menschen durfte das Schiff nicht verlassen. Ein Mann brach laut SOS Humanity danach zusammen und musste von Bord gebracht werden. Am Sonntagvormittag erhielt die Organisation nach eigenen Angaben die Aufforderung, den Hafen zu verlassen. Der Kapitän wies diese aber zurück und erklärte laut Mitteilung, er könne den Hafen nicht verlassen, bevor nicht alle aus Bootsmigranten von Bord gegangen seien. Weiterlesen

SOS Humanity widerspricht Darstellung Italiens

Rom (dpa) – Die deutsche Hilfsorganisation SOS Humanity hat der Darstellung von Italiens Innenminister Matteo Piantedosi widersprochen, wonach das Schiff «Humanity 1» die Einfahrt in italienische Gewässer forciert habe. «Wir hatten nie die Absicht, ohne die Zuweisung des Hafens der zuständigen Behörden nach Catania zu fahren», sagte Sprecherin Petra Krischok der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

Das Schiff mit knapp 180 geretteten Bootsmigranten an Bord sei vor der Ostküste Siziliens wegen des schlechten Wetters in die Gewässer Italiens gefahren, so Krischok. Allerdings erst nachdem die Hafenbehörde Catanias dies «ausdrücklich erlaubt» habe. Die Behörden hätten verlangt, dass die «Humanity 1» nicht näher als sechs nautische Meilen an die Küste heranfahren dürfe, woran sich die Crew gehalten habe. Weiterlesen

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