Flughafen London-Gatwick beschränkt Kapazität im Sommer

London (dpa) – Nach dem Reisechaos um Pfingsten an britischen Flughäfen beschränkt der Londoner Gatwick Airport seine Kapazität. Wie der Flughafen am Freitag mitteilte, sollen im Juli maximal 825 Starts und Landungen stattfinden. Im August sollen es 850 sein.

Mit der Maßnahme sollen kurzfristige Flugausfälle verhindert werden, hieß es in der Mitteilung. Hintergrund ist, dass Fluggesellschaften und Unternehmen in der Flugzeugabfertigung in der Pandemie viele Mitarbeiter entließen, die nun angesichts sprunghaft angestiegener Nachfrage fehlen. Zigtausende Passagiere waren von dem Flugchaos um Pfingsten betroffen. Weiterlesen

Easyjet senkt Flugangebot wegen Personalmangel an Flughäfen

Luton (dpa) – Wegen des Personalmangels an Flughäfen kappt die Billigairline Easyjet ihre Kapazität für das zweite Geschäftshalbjahr.

Dies werde zu einer Kostenbelastung führen und es würden mehr Kosten anfallen als in der Prognose zuvor veranschlagt, hieß es am Montag vom Unternehmen im britischen Luton, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Analyst Alex Irving von Bernstein Research schätzt die zusätzlichen Kosten wegen der Ausfälle auf einen Betrag zwischen 100 und 200 Millionen britische Pfund (bis zu knapp 233 Mio Euro). Weiterlesen

Prinz William setzt sich stärker gegen Obdachlosigkeit ein

London (dpa) – Prinz William will sich künftig stärker gegen Obdachlosigkeit einsetzen und damit ein Herzensthema seiner Mutter Prinzessin Diana aufgreifen.

Er wolle in den kommenden Monaten und Jahren die Aufmerksamkeit stärker auf dieses «lösbare Problem» lenken, schrieb der Royal kurz vor seinem 40. Geburtstag am Dienstag (21. Juni) in einem Beitrag in der Obdachlosenzeitung «Big Issue», deren Cover er in diesem Monat ziert. Weiterlesen

Großbritannien genehmigt Assange-Auslieferung an die USA

London (dpa) – Großbritannien hat die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA genehmigt. Eine entsprechende Anweisung sei von Innenministerin Priti Patel unterzeichnet worden, teilte ihr Ministerium in London mit.

Nach jahrelangem Hin und Her vor verschiedenen Gerichten war die britische Regierung nun am Zug. Der High Court in London hatte Ende vergangenes Jahr ein zuvor wegen Suizidgefahr erlassenes Auslieferungsverbot für Assange wieder aufgehoben. Das oberste Gericht (Supreme Court) hatte eine Berufung dagegen zuletzt abgelehnt.

Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft

Ob und wann der 50-jährige Australier ausgeliefert wird, war aber zunächst unklar. Seinen Unterstützern zufolge ist der Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft. Sie befürchten, dass er trotz anderslautender Zusicherungen aus Washington in ein Hochsicherheitsgefängnis kommen wird.

Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

Bundesregierung: Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft

Die Entscheidung Großbritanniens ist nach Kenntnis der Bundesregierung noch anfechtbar. Das erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin. Demnach sei das an diesem Freitag ergangene Auslieferungsurteil «noch nicht unanfechtbar, also noch nicht letztinstanzlich», erklärte Hoffmann. «Da ist nach jetzigem Kenntnisstand wohl auch noch ein weiterer Rechtsweg möglich.»

Die Bundesregierung würde diesen, wenn er beschritten würde, «sehr genau beobachten», sagte Hoffmann. Darüber hinaus werde die Bundesregierung auch die nun gefällte Entscheidung vor einer detaillierten Bewertung «zunächst einmal anschauen», erklärte sie. Das Urteil sei gerade erst ergangen und müsse noch geprüft werden.

Seine Unterstützer sehen in ihm dagegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat und an dem nun ein Exempel statuiert werden soll.

Wikileaks-Gründer Julian Assange wird wohl an die USA ausgeliefert werden. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa

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Großbritannien will Flüchtlinge trotz Kritik abschieben

London (dpa) – Trotz Protesten will Großbritannien an diesem Dienstag erstmals mehrere Flüchtlinge mit einem Flugzeug ins ostafrikanische Land Ruanda abschieben.

Außenministerin Liz Truss zeigte sich im Sender Sky News optimistisch, dass die Maschine nach dem grünen Licht durch die britische Justiz abheben kann. Die konservative Politikerin ließ offen, wann das Flugzeug startet und wie viele Menschen an Bord sein werden. «Wichtig ist, dass der Flug stattfindet und wir das Prinzip einführen.»

Es gehe darum, zu zeigen, dass das Geschäftsmodell des Menschenschmuggels mit Booten über den Ärmelkanal «einfach nicht funktioniert», sagte Truss. Großbritannien hat dazu eine Vereinbarung mit Ruanda geschlossen. Menschen, die illegal nach Großbritannien gelangt sind, sollen dort die Möglichkeit für einen Asylantrag erhalten. Eine Rückkehr ist nicht vorgesehen.

Nur wenige Migranten an Bord

Verschiedene Eilanträge gegen den ersten Flug waren vor Gericht in mehreren Instanzen gescheitert. Einzelne Einsprüche haben inzwischen aber dazu geführt, dass in der Maschine wohl nur wenige Migranten an Bord sein werden – nach Informationen von Sky News nur sieben. Die Maschine sollte einem Bericht zufolge erst am Abend (22.30 Uhr MESZ) starten. Truss sagte dazu: «Es werden Leute an Bord sein. Und wer nicht bei diesem Flug dabei ist, nimmt den nächsten.»

Premierminister Boris Johnson warf Anwälten, die mit rechtlichen Mitteln die Flüge zu verhindern suchen, vor, Menschenschmugglern Beihilfe zu leisten.

Ein Wachmann steht in der Hauptstadt Kigali auf der Straße vor den Hallmark Residences, einem der Standorte, an denen einige der Asylsuchenden untergebracht werden sollen, die von Großbritannien nach Ruanda geschickt werden sollen. Foto: Uncredited/AP/dpa

Die britische Opposition, das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und Menschenrechtsorganisationen werfen der Regierung von Premierminister Boris Johnson vor, mit den Abschiebeflügen gegen internationales Recht zu verstoßen. Nach Medienberichten soll sogar der zu politischer Neutralität verpflichtete Thronfolger Prinz Charles das Vorgehen als «entsetzlich» bezeichnet haben. Die Bischöfe der Church of England sprachen in einem offenen Brief, den die «Times» (Dienstag) veröffentlichte, von einer «Schande für die Nation». Truss wies die Kritik zurück. «Unsere Politik ist vollkommen legal, vollkommen moralisch.»

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Flugausfälle in Europa und Tausende gestrandete Passagiere

London/Amsterdam/Berlin (dpa) – Nach Flugausfällen bei großen europäischen Airlines und Tausenden im Ausland gestrandeten Passagieren in Folge von Personalmangel wächst die Sorge vor chaotischen Zuständen in der Hauptreisezeit.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) warnte vor Personalengpässen in der Reise- und Verkehrsbranche in den Sommerferien. Nach Weggängen und Entlassungen in der Pandemie sind in der Branche noch nicht genug Beschäftigte angestellt und einsatzfähig, um dem Reiseansturm gerecht zu werden.

Am Wochenende sind nach Medienberichten wegen etlicher Flugausfälle unter anderem Tausende Britinnen und Briten im Ausland gestrandet. Die auf die Reisebranche spezialisierte Beratungsagentur PC Agency schätzte der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge, dass mindestens 15.000 Passagiere von kurzfristigen Änderungen am Sonntag betroffen sein könnten. Sowohl die Airline Easyjet als auch British Airways und Tui strichen wie schon in den Tagen zuvor etliche Flüge. Die britische Regierung warf der Branche vor, sich nicht ausreichend vorbereitet zu haben. Weiterlesen

Johnson muss sich Misstrauensvotum stellen

London (dpa) – Der durch die «Partygate»-Affäre stark in die Kritik geratene britische Premierminister Boris Johnson muss sich einem Misstrauensvotum seiner Konservativen Partei stellen.

Dafür sei die notwendige Anzahl an Anträgen – mindestens 54 – von Tory-Abgeordneten eingegangen, teilte der Chef des zuständigen Parteikomitees, Graham Brady, am Montag in London mit. Damit wurde die notwendige Schwelle von 15 Prozent der 359 konservativen Parlamentarier erreicht. Johnson kann die Abstimmung, die noch am Montagabend zwischen 18.00 und 20.00 Uhr (Ortszeit) stattfinden sollte, gewinnen und sein Amt behalten. Allerdings gilt allein die Abstimmung als weiterer schwerer Schlag für den Premier. Stimmt eine Mehrheit gegen Johnson, ist er sein Amt als Premier vorerst los. Weiterlesen

Weniger Ukraine-Flüchtlinge in Großbritannien und Frankreich

London (dpa) – Großbritannien und Frankreich haben einer Berechnung des «Guardian» zufolge bislang proportional deutlich weniger ukrainische Flüchtlinge aufgenommen als andere europäische Länder.

Mit 65.700 Geflüchteten nahm Großbritannien bis Ende Mai etwa zehn Ukrainerinnen und Ukrainer pro 10.000 Einwohnern auf, wie die Zeitung berichtete. Frankreich lag mit etwa neun Flüchtlingen pro 10.000 Einwohnern auf einem ähnlich niedrigen Niveau. Allerdings deuteten Zahlen von einzelnen Präfekturen darauf hin, dass die Gesamtzahl mittlerweile höher liegen könnte als die aktuellsten offiziellen Zahlen besagen, hieß es. Weiterlesen

Dankgottesdienst ohne Queen: London feiert Thronjubiläum

London (dpa) – Die Feierlichkeiten zum Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. müssen am Freitag ohne die persönliche Teilnahme der Königin auskommen. Zu einem «Dankgottesdienst für die Herrschaft der Queen» in der Kathedrale St. Paul’s werden führende Mitglieder der Royal Family erwartet.

Die 96 Jahre alte Königin habe während der Feierlichkeiten «einige Beschwerden» verspürt und werde die Zeremonie in der Kathedrale St. Paul’s «mit großem Widerwillen» verpassen, teilte der Buckingham-Palast am Donnerstagabend mit. Die 96 Jahre alte Monarchin hatte zuletzt immer wieder «Mobilitätsprobleme» und benutzt bei ihren seltenen öffentlichen Auftritten einen Stock. Weiterlesen

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