Differenzen mit China überschatten Asean-Gipfel

Phnom Penh (dpa) – Der Ukraine-Konflikt und die Spannungen mit China überschatten den Gipfel der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Als Gastgeber eröffnete der kambodschanische Präsident Hun Sen das dreitägige Treffen in Phnom Penh mit einem Aufruf zur Einheit in der Region und auf der ganzen Welt.

Außer US-Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken, die am Samstag eintreffen, werden Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Amtskollegen Dmytro Kuleba vor Ort sein. Ob es zu bilateralen Gesprächen über den Ukraine-Krieg kommt, war unklar.

Putin bei keinem der Gipfel dabei

Das Asean-Treffen ist der Auftakt zu drei Gipfeln in Südostasien in enger Folge: Am Montag trifft Biden auf der indonesischen Insel Bali zum ersten Mal seit seiner Amtsübernahme vor fast zwei Jahren mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zusammen. Am Dienstag und Mittwoch tagen dort die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der großen Wirtschaftsmächte (G20) auf Bali. Anschließend findet am Freitag und Samstag in Thailands Hauptstadt Bangkok der Gipfel der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) statt. Weiterlesen

China bestätigt Teilnahme von Xi an G20- und Asien-Pazifik-Gipfel

Peking (dpa) – Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wird nach dem Gipfel der Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) auf der indonesischen Insel Bali auch am Asien-Pazifik-Gipfel (Apec) in Bangkok teilnehmen. Wie das Außenministerium am Freitag in Peking ferner berichtete, wird Xi Jinping neben US-Präsident Joe Biden auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Argentiniens Präsident Alberto Ángel Fernández und andere Spitzenpolitiker treffen.

 

Kreml bestätigt: Putin nimmt nicht an G20-Gipfel teil

Moskau/Jakarta (dpa) – Der Kreml in Moskau hat bestätigt, dass der russische Präsident Wladimir Putin am G20-Gipfel kommende Woche auf Bali nicht teilnehmen wird. Stattdessen werde Außenminister Sergej Lawrow zu dem Treffen der 20 großen Industrienationen auf der indonesischen Insel reisen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Peskow bestätigte damit Angaben der indonesischen Seite.

Zuvor hatte Jodi Mahardi, Sprecher des für die Koordinierung des Gipfels zuständigen Ministeriums für Investitionen, mitgeteilt, dass Putin nicht zum Gipfel reise. Der Kremlchef hatte seine Teilnahme an dem Treffen am 15. und 16. November lange offen gelassen. Zu dem Gipfel reisen unter anderen US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz an. Bei den Gesprächen auf Bali wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zentrales Thema sein. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Jakarta/Kiew (dpa) – Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben der indonesischen Regierung nicht am G20-Gipfel auf Bali teilnehmen.

Stattdessen reise Außenminister Sergej Lawrow zu dem Treffen der 20 großen Industrienationen auf der indonesischen Insel. Das teilte Jodi Mahardi, Sprecher des für die Koordinierung des Gipfels zuständigen Ministeriums für Investitionen, am Donnerstag mit. Der Kremlchef hatte seine Teilnahme an dem Treffen am 15. und 16. November lange offen gelassen.

Bei dem Gipfel wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zentrales Thema sein. Für viele kam die Entscheidung Putins deshalb nicht überraschend. Der Kremlchef hatte den Einmarsch ins Nachbarland am 24. Februar befohlen. Inzwischen hat er internationalem Protest zum Trotz vier Gebiete der Ukraine völkerrechtswidrig annektiert. Kein Land erkennt diesen Schritt an. Weiterlesen

Treffen Selenskyj und Putin bei G20-Gipfel aufeinander?

Bali (dpa) – Kremlchef Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping haben einem Bericht zufolge offenbar beide geplant, im November zum G20-Gipfel nach Bali zu reisen.

Der gastgebende indonesische Präsident Joko Widodo sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg in einem veröffentlichten Interview: «Xi Jinping wird kommen. Präsident Putin hat mir auch gesagt, dass er kommen wird.» Widodo hatte Putin eingeladen, der Kreml jedoch die persönliche Teilnahme Putins bislang offen gelassen. Bestätigungen für die Reisepläne erhielt Bloomberg allerdings zunächst weder von offizieller russischer noch chinesischer Seite. Indonesien hat derzeit den G20-Vorsitz inne. Weiterlesen

Baerbock: Robustes Auftreten Chinas globale Herausforderung

Tokio (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock sieht in China wegen seines Auftretens gegenüber Taiwan sowie im ost- und südchinesischen Raum eine Herausforderung für die weltweite Friedensordnung. Das selbstbewusste und robuste Auftreten Chinas «ist eine globale Herausforderung», sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit ihrem japanischen Amtskollegen Yoshimasa Hayashi in Tokio.

Mit Blick auf Chinas Territorialansprüche im Südchinesischen Meer ergänzte sie: «Immer wieder wird demonstriert, dass, wenn es um eigene Interessen geht, Regeln nicht unbedingt zu gelten haben.» Dies gefährde «die Grundlage für unser gemeinsames, friedliches Leben».

Das betreffe einerseits militärische Fragen, sagte Baerbock. Besondere Herausforderung im 21. Jahrhundert sei aber, «dass Angriffe der Zukunft nicht nur mit Panzern und Bomben geführt werden können, sondern gerade auch mit wirtschaftlichen Mitteln». Deswegen sei die Frage wirtschaftlicher Sicherheit eine zentrale Zukunftsfrage.

Baerbock traf in Tokio auch den japanischen Minister für Wirtschaftssicherheit, Takayuki Kobayashi, zu einem Gespräch. Dabei spielten Themen wie die Sicherheit der Telekommunikation, die Frage kritischer Infrastruktur, Lieferketten sowie Abhängigkeiten wie etwa bei der Halbleiter-Produktion eine Rolle.

Besondere Rolle für den Weltfrieden

Mit Blick auf Peking sagte Baerbock, bei ihrem Treffen mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi habe sie am Freitag am Rande des G20-Außenministertreffens auf Bali deutlich gemacht, dass China als UN-Sicherheitsratsmitglied eine besondere Verantwortung für die Wahrung des Weltfriedens habe.

Das Sicherheitsratsmitglied Russland greife die Weltordnung massiv an. In dieser Situation habe sie an China appelliert, für die Vereinten Nationen einzustehen. Trotz aller Differenzen hätten beim G20-Treffen alle Länder inklusive China deutlich gemacht, dass sie für internationale Regeln einstünden. Auch Peking habe sich nicht auf die Seite Russlands gestellt.

Hayashi sagte in Bezug auf Chinas wachsendes Machtstreben in der indopazifischen Region: «Wir werden eine gewaltsam forcierte Änderung der regionalen Lage nicht zulassen.» Mit Deutschland werde man weiter über dieses Thema sprechen, «um einen freien und offenen Indopazifik anzustreben».

G7-Treffen nächstes Jahr in Hiroshima

Japan übernimmt im kommenden Jahr den Vorsitz der G7-Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte von Deutschland. Der Gipfel der G7-Staats- und Regierungschefs soll dann in Hiroshima stattfinden, der Heimatstadt von Regierungschef Fumio Kishida.

Die USA hatten am 6. August 1945 die erste im Krieg eingesetzte Atombombe über der Stadt abgeworfen. Zehntausende kamen sofort ums Leben, viele andere starben später an den Folgen. Drei Tage nach Hiroshima warfen die USA eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich. Hiroshima ist heute ein weltweites Symbol für Krieg – und für Frieden.

Am Nachmittag besuchte Baerbock einen japanischen Flottenstützpunkt. Zudem war ein Besuch des Stützpunktes der 7. US-Flotte in Yokosuka geplant. Die Ministerin sollte von dessen Kommandeur, Vizeadmiral Karl Thomas, empfangen werden. Die 7. US-Flotte ist zum Schutz Japans in dem Land stationiert. Der bis heute bestehende Sicherheitspakt zwischen Japan und den USA wurde 1960 geschlossen.

Weiterlesen

Lawrow zu G20-Treffen eingetroffen

Bali (dpa) – Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist zu einem Treffen der Außenminister der G20-Staatengruppe auf Bali eingetroffen. An den Beratungen nimmt auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) teil, die am Donnerstagabend (Ortszeit) auf der indonesischen Insel eintreffen soll. Es wird erwartet, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine das Treffen der Gruppe führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte überschatten wird.

Lawrow wollte am Donnerstag Gespräche mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi sowie mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu führen, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Außenministerium in Moskau. Aus dem US-Außenministerium hatte es zuvor geheißen, ein bilaterales Treffen von US-Außenminister Antony Blinken mit Lawrow sei nicht vorgesehen. Weiterlesen

Blinken kommt mit Amtskollegin Wang Yi zusammen

Washington (dpa) – US-Außenminister Anthony Blinken kommt beim Außenministertreffen der G20-Staaten in Bali diese Woche mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi zusammen.

Das Außenministerium in Washington teilte am Dienstag mit, Blinken werde bei dem Spitzentreffen am Donnerstag und Freitag auf der indonesischen Insel das US-Engagement bekräftigen, «mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um globale Herausforderungen zu bewältigen». Als Beispiele nannte das Ministerium die Nahrungs- und Energiekrise «und die Bedrohung der internationalen Ordnung durch Russlands andauernden Krieg gegen die Ukraine». Das Treffen mit Wang Yi sei einer von mehreren bilateralen Terminen Blinkens in Bali. Weiterlesen

Gipfel der Geschlossenheit: G7 versucht sich neu zu erfinden

Spitzentreffen
Von Michael Fischer, Theresa Münch, Martina Herzog und Ansgar Haase, dpa

Elmau (dpa) – Das erste große internationale Gipfeltreffen unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) endet mit einem Donnern. Nach 40 Minuten Pressekonferenz auf einer Almwiese vor der Kulisse des Schlosses Elmau gibt es ein Zeichen von ganz oben, dass das G7-Treffen demokratischer Wirtschaftsmächte nun wirklich vorbei ist.

Der Kanzler tritt ab von der hölzernen Weltbühne, die sie ihm auf die Wiese gestellt haben. Am Abend wird er den Staffelstab an Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg übergeben, der dann in Madrid nach EU und G7 den letzten von drei Gipfeln in Serie leiten wird. Weiterlesen

Draghi: Indonesiens Präsident schließt Putins G20-Reise aus

Elmau (dpa) – Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des italienischen Regierungschefs Mario Draghi nicht persönlich zum G20-Gipfel im Herbst nach Indonesien reisen. Das habe der indonesische Präsident Joko Widodo als Gastgeber des G20-Treffens klar gesagt, berichtete Draghi am Dienstag nach dem G7-Gipfel in Bayern, an dem Widodo zeitweise als Gast teilnahm. «Widodo schließt dies aus und war da kategorisch. Er (Putin) wird nicht kommen.»

Unklar sei, ob sich der Kremlchef per Videoschalte an dem G20-Gipfel beteiligen wolle. «Wir werden sehen, was passieren wird», sagte Draghi. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte darauf der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge: «Nun, das bestimmt nicht Draghi. Die Einladung ist eingetroffen und wir haben positiv reagiert.» Weiterlesen

Kreml: Putin will an G20-Gipfel im Herbst teilnehmen

Moskau (dpa) – Russlands Präsident Wladimir Putin will am G20-Gipfel im Herbst in Indonesien teilnehmen. «Ja, wir haben bestätigt, dass unsere Teilnahme vorgesehen ist», sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Unklar blieb, ob der Kremlchef persönlich anreisen will oder per Video zugeschaltet sein wird. «Ich weiß es nicht. Sie haben dazu eingeladen, persönlich teilzunehmen, aber es ist noch viel Zeit. Ich hoffe, dass die Pandemie es erlauben wird, dieses wichtige Forum persönlich abzuhalten», sagte Uschakow. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen