Projekt unterstützt Berufsschüler mit Migrationserfahrung

Mainz (dpa/lrs) – An vier Berufsschulen in Rheinland-Pfalz richtet das Bildungsministerium ein Pilotprojekt zur Unterstützung junger Menschen mit Migrationserfahrung ein. «Wir wollen gemeinsam herausfinden, was junge Menschen mit Migrations-und Fluchthintergrund brauchen, um aufeinander abgestimmte Unterstützung für eine erfolgreiche Ausbildung zu erhalten», erklärte am Dienstag Projektleiterin Vanessa Agné von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Weiterlesen

Ukraine-Krieg: Kommunalverband fordert Flüchtlingsgipfel

Berlin (dpa) – Der Städte- und Gemeindebund hat sich angesichts des Kriegs in der Ukraine für einen Flüchtlingsgipfel starkgemacht.

«In einem ersten Schritt ist es jetzt Aufgabe von Bund und Ländern, gemeinsam mit den Kommunen die notwendigen Vorbereitungen für die Aufnahme und Versorgung der Geflüchteten zu treffen», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Handelsblatt. «Ein Flüchtlingsgipfel unter Einbeziehung weiterer Akteure sollte dann in einem zweiten Schritt zeitnah folgen» Weiterlesen

Frankreich: TGV für Ukraine-Flüchtlinge kostenlos

Paris (dpa) – Flüchtlinge aus der Ukraine können nun in Frankreich wie auch in Deutschland und anderen Ländern kostenlos mit der Bahn fahren. «Das Drama, das die Ukraine trifft, berührt uns alle», schrieb der Chef der französischen Bahngesellschaft SNCF, Jean-Pierre Farandou, am Montag auf Twitter. «Die SNCF und die Eisenbahner sind solidarisch mit den ukrainischen Flüchtlingen» Diese könnten in den TGV- und Intercity-Zügen kostenlos mitfahren.

 

Mainz will Flüchtlinge aufnehmen: Bitte um Unterstützung

Mainz (dpa/lrs) – Die Stadt Mainz ist auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vorbereitet. «Wir wollen natürlich helfen», sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Rosenmontag in Mainz. Auch innerhalb des Städtetags sei der Wille zur Hilfe «riesengroß», sagte der SPD-Politiker, der auch Vorsitzender des kommunalen Spitzenverbands in Rheinland-Pfalz ist. Weiterlesen

Flüchtlingsrat: umfassende Aufnahme von Kriegsflüchtlingen

Mainz (dpa/lrs) – Der Landesflüchtlingsrat Rheinland-Pfalz hat sich am Montag für eine unbefristete Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine ausgesprochen. Die vom Integrationsministerium bekundete Bereitschaft sollte auch nach drei Monaten noch gelten, sagte die Referentin beim Flüchtlingsrat, Annika Kristeit, am Montag in Mainz. Auch dürften aus einer rassistischen Haltung heraus keine Unterschiede gemacht werden zwischen Geflüchteten mit ukrainischer Staatsbürgerschaft und Menschen, die aus Afghanistan, Tschetschenien oder Somalia in der Ukraine gestrandet seien und nun vor dem Krieg aus dem Land fliehen müssten. Weiterlesen

Integrationsministerium: Kaum Asyl-Anträge von Ukrainern

Mainz (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz haben sich bislang nur vereinzelt ukrainische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger bei den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber gemeldet. Konkrete Zahlen nannte das Integrationsministerium in Mainz aber nicht. «Aufgrund der dynamischen Lage lässt sich keine seriöse Schätzung abgeben, wann und wie viele Geflüchtete aus der Ukraine in Rheinland-Pfalz ankommen werden», teilte eine Sprecherin in Mainz am Montag auf Anfrage mit. Weiterlesen

EU will Regeln für «Massenzustrom» Vertriebener nutzen

Berlin/Brüssel (dpa) – In Erwartung einer riesigen Fluchtbewegung aus der Ukraine will die EU-Kommission erstmals vorschlagen, Regeln für den Fall eines «massenhaften Zustroms» von Vertriebenen in Kraft zu setzen.

Sie werde dazu beim nächsten Treffen der EU-Innenminister an diesem Donnerstag einen Vorschlag vorlegen, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Sonntag nach einem Krisentreffen in Brüssel.

Konkret könnte Vertriebenen, die wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine in die EU kommen, ohne langes Asylverfahren unverzüglich vorübergehender Schutz mit bestimmten Mindeststandards gewährt werden. Weiterlesen

Geflüchtete aus der Ukraine können kostenlos Bahn fahren

Berlin (dpa) – Die Deutsche Bahn erleichtert Menschen aus der Ukraine die Flucht nach Deutschland. «Die Deutsche Bahn ermöglicht Geflüchteten mit ukrainischem Pass oder Personalausweis, kostenlos alle Fernzüge aus Polen in Richtung Deutschland zu nutzen», teilte der Konzern am Sonntag mit.

Die Regelung gelte von sofort an. «Damit soll Flüchtenden die Weiterreise ab der Grenze erleichtert werden» Die Bahn stehe in engem Austausch mit Behörden und Partnerbahnen in Polen, Tschechien und Österreich. Weiterlesen

Faeser: Sind auf Flüchtlingsbewegung vorbereitet

Berlin (dpa) – Deutschland ist nach Angaben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf eine Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine vorbereitet.

Im Moment sei noch nicht absehbar, wie viele Menschen wegen des Kriegs flüchten könnten, sagte Faeser am Freitag im ZDF-«Morgenmagazin». «Die einzige Zahl, die bisher existiert, bezieht sich auf die Ukraine selber. Das (Flüchtlingshilfswerk) UNHCR geht im Moment davon aus, dass sich innerhalb der Ukraine 100.000 Flüchtlinge auf den Weg gemacht haben» Weiterlesen

Gut 300 Geflüchtete im Januar im Norden als Asylsuchende registriert

Kiel (dpa/lno) – In Schleswig-Holstein sind im Januar 301 Geflüchtete registriert worden. Darunter waren 82 Kinder, die bereits hier leben, aber erst jetzt statistisch erfasst wurden, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge hervorgeht. 129 weitere im Januar eingetroffene Geflüchtete wurden aus dem Norden in andere Bundesländer geschickt. Die meisten Menschen kamen aus Syrien (108), Afghanistan (72) und Irak (50). Weiterlesen

Bis jetzt kein Terrorkämpfer ausgebürgert

Berlin (dpa) – Über Sanktionen und Verschärfungen im Staatsangehörigkeitsrecht ist in den vergangenen Jahren viel gestritten worden – dabei zeigt sich jetzt, dass die Folgen in der Praxis überschaubar geblieben sind.

Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mitteilte, ist der Bundesregierung bis heute kein Fall bekannt, in dem jemand die Staatsbürgerschaft verloren hätte, weil er sich «an Kampfhandlungen einer terroristischen Vereinigung im Ausland» beteiligt hat.

Zwar sind seit dem Inkrafttreten dieser Gesetzesänderung im August 2019 mehrere mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland angeklagt worden. Allerdings gilt die Änderung im Staatsbürgerschaftsgesetz, auf die sich Union und SPD damals geeinigt hatten, nicht rückwirkend. Maßgeblich ist dabei nicht der Zeitpunkt der Rückkehr nach Deutschland, sondern der Zeitraum, in dem der deutsche Staatsbürger für den IS oder eine andere Terrormiliz gekämpft hat.

Frist verlängert

Mit dem dritten Gesetz zur Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes war damals außerdem die Einbürgerung von Ausländern, die in Mehrehe leben, verboten worden. Die Frist für einen Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft aufgrund von falschen Angaben über die eigene Identität wurde mit der Reform zudem von fünf auf maximal zehn Jahre verlängert. Es liegen keine bundesweiten Zahlen vor, in wie vielen Fällen aufgrund dieser beiden Änderungen eine Einbürgerung verhindert beziehungsweise eine Einbürgerung rückgängig gemacht wurde – um eine häufig angewandte Vorgehensweise handelt es sich aber offenkundig nicht.

Die Ampel-Regierung plant derweil Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht, die Einbürgerungen insgesamt erleichtern sollen. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP heißt es zudem mit Blick auf das Aufenthaltsrecht: «Wir werden die Klärung der Identität einer Ausländerin oder eines Ausländers um die Möglichkeit, eine Versicherung an Eides statt abzugeben, erweitern und werden hierzu eine gesetzliche Regelung im Ausländerrecht schaffen»

Um in Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis als Schutzberechtigter zu erhalten, ist eine wasserdichte Identitätsklärung, etwa indem der Asylbewerber einen Pass vorlegt, auch jetzt schon nicht zwingend notwendig. Anders sieht es bei der Erteilung einer Niederlassungserlaubnis aus, die Voraussetzung für eine mögliche spätere Einbürgerung ist.

«Von Identitätsklärung nicht absehen»

Hierzu hatte das Bundesinnenministerium, an dessen Spitze damals noch Horst Seehofer (CSU) stand, im August noch ein Schreiben an die Landesregierungen geschickt. Darin wurde – auch mit Hinweis auf die seit 2015 eingereisten Flüchtlinge – ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der im Aufenthaltsrecht vorhandene Ermessensspielraum in der Regel hier so ausgelegt werden müsse, «dass von einer Identitätsklärung nicht abgesehen wird».

Das müsse auch nach dem Regierungswechsel so bleiben, meint der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm. «Die von der Ampel-Koalition geplante Identitätsklärung durch Versicherung an Eides statt ist eine absolute Farce», sagt der CDU-Politiker «Sie darf so nicht kommen, denn sie ist ein Einfallstor für Lügner und Verbrecher» Schließlich könne sich ein Zuwanderer in diesem Fall eine neue Identität konstruieren, «der Staat hat kaum eine Chance dies zu widerlegen». Das damit verbundene Sicherheitsrisiko dürfe nicht unterschätzt werden, warnt der Bundestagsabgeordnete. «Die Ampel-Koalition verabschiedet sich hier von dem grundlegenden Konsens in unserem Land, nämlich dass der deutsche Staat wissen muss, wer hier lebt»

 

 

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