Frankreich hat gewählt: Macron bleibt Präsident

Paris (dpa) – Frankreichs liberaler Präsident Emmanuel Macron hat die Präsidentschaftswahl nach vorläufigem amtlichen Endergebnis mit 58,55 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Er büßte allerdings im Vergleich zur Wahl von 2017, als er auf 66,1 Prozent kam, deutlich an Stimmen ein.

Seine rechte Herausforderin Marine Le Pen kam auf 41,45 Prozent der Stimmen, wie das Innenministerium in Paris nach Auszählung aller Stimmen der zur Wahl registrierten Wähler mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 72 Prozent.

Deutsche und europäische Spitzenpolitiker gratulierten dem Mitte-Politiker und zeigten sich teils von seinem Sieg erleichtert. Das Wahlergebnis zeigt dennoch ein tief gespaltenes Land. Weiterlesen

Erleichterung in Europa: Reaktionen auf Macrons Sieg

Berlin (dpa) – Deutsche Spitzenpolitiker der Ampel-Koalition und der Union haben dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Wiederwahl gratuliert – und teilweise ihre Erleichterung kundgetan.

Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Macrons Wiederwahl als Bekenntnis zu Europa. «Félicitations, herzliche Glückwünsche, lieber Präsident @EmmanuelMacron», gratulierte der SPD-Politiker auf Twitter. «Deine Wählerinnen und Wähler haben heute auch ein starkes Bekenntnis zu Europa gesendet. Ich freue mich, dass wir unsere gute Zusammenarbeit fortsetzen!» Scholz gratulierte dem Liberalen Macron am Abend in einem Telefonat auch persönlich zu seinem Wahlsieg – als erster ausländischer Regierungschef, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. Der Kanzler und der Staatspräsident hätten ihren Willen zur Fortsetzung der «engen und vertrauensvollen Beziehungen» zwischen Deutschland und Frankreich bekräftigt. Weiterlesen

Macron bleibt: Warum die Wiederwahl aufatmen lässt

Frankreich
Von Rachel Boßmeyer, Violetta Heise und Michael Evers, dpa 

Paris (dpa) – In den zwei Wochen vor seiner Wiederwahl zieht Emmanuel Macron öfter sein Jackett aus, tritt in eine Menschenmenge und lässt sich beschimpfen. «Ich habe Sie 2017 gewählt, aber ich bedauere es», sagt eine Frau im Norden Frankreichs zu ihm.

«Macron, tritt zurück!», skandieren ihm in der Pariser Vorstadt Saint-Denis junge Leute entgegen. «Präsident der Reichen», schallt es von anderen. Vor der Stichwahl um den Präsidentenpalast geht der 44-Jährige in die Orte, wo Menschen sich nicht für ein Selfie nach vorne drängen, sondern um ihm ins Gesicht zu sagen, was schief läuft in Frankreich. Weiterlesen

Emmanuel Macron: Vom Politikjungstar zum Krisenpräsidenten

Porträt
Von Rachel Boßmeyer, dpa

Paris (dpa) – Der Präsident arbeitet im Kapuzenpulli, der Präsident fläzt sich im aufgeknöpften Hemd auf ein Sofa, der Präsident drückt einem Kind beim Bad in der Menge einen Kuss auf die Wange.

Den Bildern, die zuletzt von Emmanuel Macron die Runde machen, ist anzusehen, dass der französische Staatschef im Wahlkampf-Endspurt sein Image als abgehobener Mann der Eliten abzuschütteln versuchte. Weiterlesen

Macron laut Umfragen in TV-Duell gegen Le Pen klar vorn

Paris (dpa) – Aus dem großen TV-Duell vor der Frankreichwahl ist Präsident Emmanuel Macron nach ersten Umfragen als Gewinner mit klarem Vorsprung vor der rechten Herausforderin Marine Le Pen hervorgegangen.

Nach der mehr als zweieinhalbstündigen Debatte hielten zwei von drei Zuschauern den Mitte-Politiker für den überzeugenderen Kandidaten, wie eine Umfrage des Instituts Elabe ergab. Mit Spannung war erwartet worden, ob die beiden Kontrahenten sich wie im Duell vor der Präsidentschaftswahl 2017 Beschimpfungen und persönliche Angriffe leisten würden. Die Debatte blieb aber überwiegend sachlich, auch wenn beide hart gegen den Gegner austeilten. Weiterlesen

Frankreich: 14 Prozent glauben an Wahl-Manipulationen

Paris (dpa) – Kurz vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich am kommenden Sonntag gehen 14 Prozent der Stimmberechtigten von einer Manipulation der Wahl aus.

Beim Anhang der rechtsnationalen Kandidatin Marine Le Pen glauben dies 30 Prozent der Stimmberechtigten, bei Präsident Emmanuel Macron sind es nur sieben Prozent, wie eine Ifop-Umfrage ergab. Auch unter dem Anhang des in der ersten Runde unterlegenen Linkspolitikers Jean-Luc Mélenchon gingen demnach 18 Prozent von Manipulationen aus. Generell meinen 48 Prozent der Menschen, dass es möglich sei, bei den Wahlen zu manipulieren. In welcher Form mögliche Manipulationen sind und von wem sie ausgehen könnten, erfragte das Institut nicht. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Verhärtete Fronten am Boden, heftige Angriffe aus der Luft: Im Ukraine-Krieg hat Russland nach Angaben beider Seiten strategisch wichtige Ziele mit Raketen und Marschflugkörpern getroffen.

Russland selbst meldete die Zerstörung eines ukrainischen Waffenarsenals westlich der Hauptstadt Kiew. Die Ukraine bestätigte den Beschuss eines Luftwaffenstützpunkts. In Deutschland fordert die Opposition immer lauter ein Energieembargo gegen Russland, um die Finanzierung des russischen Kriegs zu stoppen.

Inzwischen haben russische Truppen zwar Teile des Nachbarlands im Norden, Osten und Süden unter Kontrolle. Ukrainische Streitkräfte leisten jedoch Gegenwehr und treiben russische Truppen wohl auch teilweise zurück, so etwa in der südukrainischen Stadt Cherson und in der Umgebung von Kiew. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Ein Ultimatum der russischen Truppen an die seit Wochen belagerte Stadt Mariupol ist von der ukrainischen Führung abgelehnt worden. «Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben», sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der «Ukrajinska Prawda». Sie fordert vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die Hafenstadt mit Hunderttausenden notleidenden Zivilisten.

Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen zehn und zwölf Uhr Moskauer Zeit (acht bis zehn Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden. Das russische Militär schickte ein acht Seiten langes Schreiben und forderte eine schriftliche Antwort. Weiterlesen

Scholz und Macron fordern Putin zu Waffenstillstand auf

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine aufgefordert. Außerdem drangen Scholz und Macron auf einen Einstieg in eine diplomatische Lösung des Konflikts.

Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstag nach einem Telefonat von Scholz und Macron mit Putin mit. Das Gespräch am Mittag habe 75 Minuten gedauert. Weiterlesen

EU-Staaten ringen um Kurs in Russland-Krise

Versailles (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU haben am ersten Tag ihres Gipfeltreffens im französischen Versailles rund acht Stunden über das weitere Vorgehen nach Russlands Angriff auf die Ukraine gerungen.

Dabei machten Länder wie Lettland deutlich, dass sie die deutsche Ablehnung eines Importstopps russischer Energie für nicht mehr tragbar halten. Zudem lagen die Meinungen darüber auseinander, wie mit dem Antrag der Ukraine auf einen schnellen EU-Betritt umgegangen werden soll. Auch hier stand Kanzler Olaf Scholz auf der Seite jener, die bremsen. Nach einer langen Gipfelnacht taten sich erste Risse in dem bislang geschlossen handelnden Staatenblock auf. Weiterlesen

Macron: «Europa muss sich auf alle Szenarien einstellen»

Versailles (dpa) – Vor Start des EU-Gipfels zum Ukraine-Krieg hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Europa zur Einigkeit und Stärke gemahnt. «Europa muss sich auf alle Szenarien einstellen», sagte Macron am Donnerstag in Versailles.

«Ich bin besorgt und pessimistisch», sagte der Präsident zur Lage in der Ukraine. «Es wird keine Lösung in den nächsten Stunden und Tagen geben.» Dennoch halte er den intensiven Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin aufrecht. «Wir sprechen in den kommenden Stunden erneut mit Putin.» Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen