Umfrage: 39 Prozent misstrauen Aktien grundsätzlich

Köln (dpa) – Aktien als langfristige Geldanlage sind vielen Bürgern einer Umfrage zufolge nach wie vor zu unsicher und zu kompliziert. Frauen stehen der Börse dabei noch wesentlich skeptischer gegenüber als Männer. Das hat die am Donnerstag veröffentlichte Befragung von 3891 Berufstätigen durch das Umfrageinstitut YouGov ergeben, Auftraggeber war die HDI Lebensversicherung in Köln.

Demnach glauben 54 Prozent der Männer, aber nur 37 Prozent der Frauen, dass sich Aktien für den Aufbau der Altersvorsorge eignen. Geschlechterübergreifend ist 39 Prozent die Geldanlage in Aktien zu riskant, 40 Prozent zu kompliziert. Weiterlesen

Wiedeking: Keine Kenntnis von Abgasmanipulationen

Stuttgart (dpa) – Im Musterverfahren gegen die VW-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) haben der frühere Vorstandschef Wendelin Wiedeking und der damalige Finanzvorstand Holger Härter jegliches Wissen von Abgasmanipulationen bei Volkswagen verneint.

Die beiden früheren Manager erklärten am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Stuttgart, dies sei nie Thema im Aufsichtsrat bei Europas größtem Autobauer gewesen. In dem Rechtsstreit geht es um Schadenersatzklagen von PSE-Anteilseignern. Diese werfen dem Großaktionär von Volkswagen vor, zu spät über den Abgasskandal informiert zu haben.

Wiedeking sagte: «Ich hatte keine Kenntnis, dass Volkswagen nicht in der Lage gewesen sein sollte, einen auch den strengen US-Umweltvorschriften entsprechenden Dieselmotor zu entwickeln.» Erst Recht habe er keine Kenntnis davon gehabt, dass bei dem Unternehmen offenbar illegale Abschalteinrichtungen verwendet worden seien. Er habe erst 2015 aus der Presse von den Vorgängen erfahren, sagte der 70-Jährige, der auch Chef des Autobauers Porsche war. Er gehörte dem VW-Aufsichtsrat von 2006 bis 2009 an. Weiterlesen

Lindner will Kapital für Aktienrente deutlich aufstocken

Berlin (dpa) – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will das Kapital für die sogenannte Aktienrente, mit der der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung in Schach gehalten werden soll, deutlich aufstocken. «Wir brauchen mittel- bis langfristig eine dreistellige Milliardensumme, damit die Erträge der Aktienanlage einen spürbaren Effekt auf die Stabilisierung der Rentenbeiträge und des Rentenniveaus haben können», sagte Lindner dem «Tagesspiegel» (Dienstag). Für 2023 wurde als Startschuss lediglich eine Summe von zehn Milliarden Euro in den Haushalt eingestellt. Der grüne Koalitionspartner reagierte mit einem Gegenvorschlag auf Lindners Vorstoß.

Mit der Aktienrente will die Ampelkoalition einen Beitrag leisten, starke Beitragserhöhungen für die gesetzliche Rentenversicherung zu verhindern. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will zeitnah ein Rentenpaket vorlegen, damit die Rentenfinanzen und das Absicherungsniveau dauerhaft stabil gehalten werden können. Denn mit dem anstehenden Renteneintritt geburtenstarker Babyboomer-Jahrgänge dürfte es mehr Beziehende von Renten geben und weniger Einzahlende. Weiterlesen

Dax bröckelt von hohem Niveau aus weiter ab

Frankfurt/Main (dpa) – Dem Dax fehlt auf seinem hohen Kursniveau die Kraft für weitere Gewinne. Am Mittwoch bekam der deutsche Leitindex zudem Gegenwind von den Börsen in Übersee. Zuletzt stand ein Minus von 0,27 Prozent auf 14.304,19 Punkte zu Buche. Damit steuert der Dax auf den dritten Verlusttag in Folge zu, nachdem er am Freitag bei 14.584 Punkte noch den höchsten Stand seit Juni erreicht hatte.

Dass die hiesige Industrieproduktion im Oktober zum Vormonat weniger als erwartet zurückgegangen und im September stärker als zunächst berichtet gestiegen war, half dem Dax nicht. Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte fiel am Mittwochvormittag um 0,85 Prozent auf 25.410,93 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,25 Prozent auf 3929,51 Zähler. Weiterlesen

Porsche steigt in den Dax auf

Frankfurt/Main (dpa) – Nur wenige Monate nach dem Börsengang steigt der Sportwagenbauer Porsche in den Dax auf. Die Volkswagen-Tochter ersetzt noch vor Weihnachten den Sportartikelhersteller Puma, wie die Deutsche Börse am späten Montagabend mitteilte. Porsche-Finanzchef Lutz Meschke sagte, die schnelle Aufnahme in den Leitindex zeige, dass das Geschäftsmodell von Porsche auch in einem herausfordernden Umfeld robust sei. Die Stuttgarter hatten Ende September einen der größten Börsengänge der deutschen Wirtschaftsgeschichte hingelegt.

Der VW-Konzern hatte über die Notierung von einem Viertel der Porsche-AG-Vorzugsaktien brutto 9,1 Milliarden Euro eingenommen. Darüber hinaus gehen 25 Prozent plus eine Aktie der stimmberechtigten Stammpapiere der Porsche AG an die VW-Dachgesellschaft Porsche SE, die von den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch kontrolliert wird.

Bloomberg: Deutlich über dem Wert des Mutterkonzerns

Die Porsche-Aktien waren Ende September zu einem Preis von 82,50 Euro an die Aktionäre ausgegeben worden. In den ersten Tag stützten die beteiligten Investmentbanken noch den Kurs – mittlerweile notiert die Porsche AG aber bei zuletzt 106,05 Euro. Der Börsenwert der Volkswagen-Tochter lag laut Bloomberg mit rund 96,3 Milliarden Euro deutlich über dem Wert des Mutterkonzerns, der 83,5 Milliarden Euro erreicht. Die Autobauer Mercedes-Benz mit 68,8 Milliarden Euro und BMW mit 56,5 Milliarden Euro rangierten deutlich dahinter.

Das Stühlerücken in den Aktienindizes hatte neben Porsche noch für weitere Unternehmen aus Baden-Württemberg Folgen: Durch den Abstieg von Puma in den MDax musste der kriselnde Batteriekonzern Varta seinen Platz dort räumen und stieg in den Neuwerteindex SDax ab. Varta hatte im September seine ursprünglichen Jahresziele kassiert und erwartet jetzt ein Umsatzminus von über zehn Prozent. Zuletzt hatte Varta rund 500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

Die Änderungen treten am Montag, 19. Dezember, in Kraft. Sie sind wichtig für Fonds, die Indizes nachbilden. Sie müssen dann entsprechend umschichten.

Dax am Mittag schwächer – Flatexdegiro stürzen ab

Frankfurt/Main (dpa) – Für den Dax ist es am Montag etwas bergab gegangen. Um die Mittagszeit verlor der deutsche Leitindex 0,49 Prozent auf 1458,01 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann zuletzt 0,06 Prozent auf 26.198,58 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,27 Prozent auf 3967,32 Punkte nach unten.

Am deutschen Aktienmarkt stand der Online-Broker Flatexdegiro im Fokus. Nach der am Wochenende bekanntgewordenen Gewinnwarnung und der Kritik der deutschen Finanzaufsicht Bafin, die bei einer Sonderprüfung Mängel in der Organisation und der Unternehmensführung festgestellt hatte, brach der Aktienkurs bis zu 38 Prozent ein. Zuletzt lagen die Papiere noch mit 27 Prozent im Minus und blieben abgeschlagenes Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax. Weiterlesen

Dax etwas fester – Anleger warten auf US-Jobdaten

Frankfurt/Main (dpa) – Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am Freitag auf die für die US-Geldpolitik wichtigen monatlichen Jobdaten gewartet. Der Dax arbeitete sich nach einem zähen Start bis zum Mittag in die Gewinnzone vor. Er notierte zuletzt mit plus 0,31 Prozent bei 14.535,48 Punkten. Damit reduzierte sich der Wochenverlust auf nur noch wenige Punkte.

Im MDax griffen die Anleger etwa bei Immobilientiteln kräftig zu, was dem Index der mittelgroßen Unternehmen ein Plus von 1,16 Prozent auf 26.256,43 Prozent bescherte. Auf europäischer Bühne blieb die Kauflust eher gebremst, der EuroStoxx 50 legte um 0,10 Prozent auf 3.988,66 Zähler zu. Weiterlesen

Dax legt nach US-Zinssignalen zu

Frankfurt/Main (dpa) – Weitere Signale für eine moderatere Zinspolitik der US-Notenbank Fed haben dem Dax am Donnerstag etwas Auftrieb gegeben. Für einen Dämpfer allerdings sorgten die Einzelhandelsumsätze in Deutschland im Monat Oktober, die unerwartet stark sanken.,Der deutschen Leitindex stieg zunächst um mehr als ein Prozent. Zuletzt waren es noch 0,47 Prozent mehr als am Vortag bei einem Stand von 14.464,40 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um gut ein Prozent auf 25.911 Zähler. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, gewann knapp ein halbes Prozent.,Fed-Chef Jerome Powell hatte am Mittwoch die Perspektive kleinerer Zinsschritte untermauert und damit an der Wall Street eine Kursrally ausgelöst.

Proteste gegen Null-Covid-Politik in China belasten Dax

Frankfurt/Main (dpa) – Proteste in China gegen die verschärfte Null-Covid-Politik haben am Montag die Aktienmärkte weltweit belastet. Die Proteste zeigten, wie frustriert die Bevölkerung über die Politik sei und wie groß die Herausforderung für Präsident Xi Jinping, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Darunter litten neben den Börsen auch die Ölpreise.

Der Dax schloss 1,09 Prozent tiefer bei 14.383,36 Punkten. Damit zollte der Leitindex allerdings auch der mehr als 20-prozentigen Erholung der vergangenen acht Wochen etwas Tribut. Sein Jahresminus beträgt noch neuneinhalb Prozent. Eine Konsolidierung ist laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners daher «durchaus gesund und für die mittelfristige Kursentwicklung positiv». Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 1,43 Prozent auf 25.600,97 Zähler bergab. Weiterlesen

Stille Revolution: Wie der Computerhandel die Börse eroberte

Börsen
Von Jörn Bender, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Trubel, Rufen, Gestikulieren – auf dem Frankfurter Börsenparkett ist das seit einem Vierteljahrhundert Geschichte. Wenn nicht gerade ein bekanntes Unternehmen seinen Börsenstart feiert, geht es ziemlich ruhig zu im Handelssaal in der Innenstadt.

Als einer der ersten Anbieter weltweit setzte die Deutsche Börse vom 28. November 1997 an konsequent auf den elektronischen Wertpapierhandel: «Exchange Electronic Trading» – kurz Xetra – krempelte die Börsenwelt um.

Dabei waren viele Börsianer anfangs gar nicht so begeistert von der neuen Computerbörse. «Auf dem Parkett drängten sich täglich bis zu 1500 Leute», erinnert sich Börsen-Urgestein Fidel Helmer, der seit 1970 und bis vor fünf Jahren das Geschehen an der Frankfurter Börse aktiv mitgestaltete. «Die Börsianer waren damals eher konservativ: Jegliche Neuerungen wurden sehr skeptisch betrachtet.» Weiterlesen

Fed-Protokoll gibt Dax Auftrieb

Frankfurt/Main (dpa) – Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung gibt dem Dax am Donnerstag auf bereits hohem Niveau weiter Auftrieb. Zudem hellte sich das Ifo-Geschäftsklima, das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, stärker auf als von Experten erwartet. Der deutsche Leitindex erreichte in der ersten Handelsstunde ein weiteres Hoch seit Anfang Juni und gewann zuletzt 0,77 Prozent auf 14.539,04 Zähler. Er hat seit seinem Jahrestief Ende September nun fast 23 Prozent gewonnen.

Der MDax der mittelgroßen Werte legte am vorletzten Handelstag der Woche um 1,32 Prozent auf 25.973,18 Zähler zu. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone stand 0,5 Prozent höher.

Das Protokoll der November-Sitzung der US-Notenbank Fed hält die Chance auf die Jahresendrally am Aktienmarkt am Leben. Die Fed stellte ein vorsichtigeres Zinserhöhungstempo in Aussicht. Dies komme sowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt gut an, sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Das Protokoll habe die hochgesteckten Erwartungen der Börsianer erfüllt. Weiterlesen

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