Luisa Neubauer vor Klimaentscheid: Es kommt auf alle an

Berlin (dpa) – Aktivistin Luisa Neubauer hat vor einem Berliner Volksentscheid erneut mehr Tempo beim Klimaschutz gefordert. Es komme dabei auf alle an, sagte Neubauer am Freitag im rbb-Inforadio. «Wenn wir uns gemeinsam entscheiden, ein Feuer zu löschen, dann braucht es Leute, die jeweils ihren Teil dazu beitragen, das Feuer zu löschen. Und nicht Menschen, die am Straßenrand rumstehen und sagen “Ui, aber was kann ich denn schon machen?”», sagte die Aktivistin.

Es brauche Städte und Länder weltweit, die loslegten und anpackten. Berlin könne sich in der globalen Spitzenklasse im Klimaschutz verorten und jetzt andere inspirieren. «Und dann haben wir auch eine reale Chance, dass wir die Sache noch einigermaßen gedreht bekommen.» Weiterlesen

Ex-Präsident Medwedew droht mit Raketen auf Berlin

Moskau (dpa) – Russland will in diesem Jahr 1500 Panzer für den Krieg gegen die Ukraine produzieren. «Der militärisch-industrielle Komplex ist heiß gelaufen», sagte der Vizechef des Nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, in einem Interview.

Die Mehrheit der Rüstungsbetriebe arbeite im Drei-Schichten-System. Der Westen versuche zwar, Russland von wichtigen Bauteilen abzuschneiden und behaupte, dem Land würden die Artilleriegeschosse, Panzer und Raketen ausgehen. «Dabei stellen wir allein 1500 Panzer in diesem Jahr her», sagte der Ex-Präsident.

Noch im Februar hatte Medwedew, der im Sicherheitsrat auch für die Rüstungsindustrie zuständig ist, beim Besuch einer Fabrik von Bau und Modernisierung Tausender Panzer gesprochen. Experten bezweifeln, dass sein Land solche Mengen herstellen kann. Medwedew sagte nun auch, dass Russland zwar eigene Drohnen produziere. Es fehle bislang aber an großen Kampfdrohnen, für die es bald eine eigene Produktion geben werde. Weiterlesen

Das Programm: Charles und Camilla in Deutschland

Berlin (dpa) – Der Staatsbesuch des britischen Königs Charles III. kommende Woche wird aus Sicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die vielen Facetten der Freundschaft beider Länder betonen. Das am Donnerstag offiziell veröffentlichte Programm für Charles und Königsgemahlin Camilla spiegele «Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft», erklärte das Präsidialamt. Zentrale Themen sind die gemeinsame Geschichte, Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Charles und Camilla werden am Mittwochnachmittag (29.3.) von Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender mit militärischen Ehren empfangen – ungewöhnlicherweise am Brandenburger Tor. Dort sollen Bürger Gelegenheit bekommen, sich den britischen König aus der Nähe anzuschauen. Anschließend lädt Steinmeier zu einem Empfang zum Thema Energiewende und Nachhaltigkeit ins Schloss Bellevue ein. Dort gibt es zudem ein Staatsbankett mit Reden von Charles und Steinmeier. Weiterlesen

Menschliche Knochenfragmente von Verbrechensopfern bestattet

Berlin (dpa) – Letzte Ruhe für Opfer von Verbrechen im Namen der Wissenschaft: Mit einer öffentlichen Trauerfeier sind am Donnerstag in Berlin mehrere Tausend Knochen bestattet worden. In fünf Gebeinekisten wurden die bei Grabungen gefundenen etwa 16.000 Knochenfragmente auf dem Waldfriedhof in Dahlem zu Grabe getragen.

«Die inhumane Praxis des Forschungsrassismus sah für die Überreste keine Bestattung vor und warf sie in Gruben», sagte Daniel Botmann vom Zentralrat der Juden. «Heute tragen wir zahlreiche Leben, deren Stimmen und Biografien ausgelöscht wurden, zu ihrer letzten Ruhestätte.» Weiterlesen

Herbert Grönemeyer über Altern, Druck und Endlichkeit

Berlin (dpa) – Der Musiker Herbert Grönemeyer hat bei der Produktion seines jüngsten Albums auch die Last zunehmender Jahre verspürt. «Der Druck für mich bei diesem Album war enorm hoch. Ich glaube, das ist auch das Drama des Alters, dass der gefühlte Druck immer höher wird», sagte der 66-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Weiterlesen

Hass und Hetze auf Facebook – Umwelthilfe klagt gegen Meta

Berlin (dpa) – Wegen Gewalt- und Morddrohungen in öffentlichen Facebook-Gruppen hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Internetriesen Meta verklagt. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch verlangt vom Facebook-Mutterkonzern die Schließung bestimmter Gruppen und versucht dies mit einer Musterklage vor dem Landgericht Berlin durchzusetzen, wie er am Mittwoch mitteilte. «Wir nehmen die Verfolgung und Bedrohung in solchen Social-Media-Gruppen nicht länger hin», sagte Resch.

Er selbst sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erlebten seit Jahren massive Anfeindungen und Beleidigungen, die inzwischen in Gewaltaufrufen und Gewaltfantasien gipfelten. Weiterlesen

Dave Gahan von Depeche Mode über Leben und Tod

Interview: Cordula Dieckmann, dpa

München (dpa) – Depeche Mode stellen ihr neues Album «Memento Mori» vor – doch nicht mehr so, wie sie es 40 Jahre lang gewohnt waren. Seit dem Tod von Andrew Fletcher im vergangenen Mai sind Dave Gahan und Martin Gore zu zweit. «Das Leben ist wunderschön, aber gleichzeitig auch irgendwie grausam», resümiert Gahan. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München anlässlich der Albumveröffentlichung geht es um den Tod, aber auch um Hoffnung und kostbare Zeit.

Sie sind inzwischen 60 Jahre alt. Manche werden mit dem Alter weiser und geduldiger. Haben Sie mehr Geduld?

Ich denke schon. Aber nicht viel. Es gibt eine rote Linie. Ich habe keine Geduld mehr, Zeit mit Leuten zu verbringen, auf die ich eigentlich keine Lust habe. Dafür fehlen mir inzwischen die Geduld und die Toleranz. Das ist auch in meinem Privatleben so, mit Freunden und anderen Leuten, in die ich keine Zeit mehr investieren möchte. Aber ich glaube, das geht auch den Leuten mit mir so.

Weil die Zeit kostbar ist?

Das Album weist immer wieder darauf hin, dass das Leben sehr kurz ist und die Zeit verfliegt. Wenn man älter wird, sieht man vieles klarer, etwa was meine Geduld und meine Toleranz anbelangt. Ich kann besser akzeptieren, was ich will und was ich nicht will. Und manchmal gefällt das den Leuten und manchmal auch nicht.

Wie viele dieser Gedanken stecken im neuen Album?

Musik zu machen ist sehr intim und entlarvend. Manchmal gibt man dabei sehr viel von sich preis. Dinge, die man mag oder nicht mag. Ich versuche, all das in die Art zu legen, wie ich meine Stimme benutze, die ja sozusagen mein Instrument ist. Da sind Freude und Zweifel, Angst und Stärke. Und oft alles auf einmal. Wenn ich auftrete, kommt das alles hervor. Ich liebe diese Freiheit, mich so ausdrücken zu können.

Wie fühlt es sich an, gemeinsam Musik zu machen und zu spüren, wie das Publikum mitgeht?

Das hat mich immer angespornt, weil das über all das hinausgeht, was wir alleine schaffen können. Das gibt mir ein Gefühl der Hoffnung, dass alle Leute eins sind, und dieses Gefühl, zusammen zu sein. Das ist stärker als alles andere, was in der Welt geschieht und wir können alles schaffen.

Haben Sie schon mal über das Ende Ihrer Karriere nachgedacht?

Ich fühle, dass die Zeit kommt. Ich liebe es, aufzutreten, wirklich. Und ich werde einen Weg finden, das auch weiter zu tun. Aber mein Körper wird mir in Zukunft nicht mehr alles erlauben, was ich machen will. Das weiß ich. Aber bis dahin wird hoffentlich noch viel Zeit vergehen.

In «Memento Mori» geht es um Zeit, die vergeht, um Abschiede, ums Sterben und um die Hoffnung, eines Tages die goldene Treppe in den Himmel empor zu steigen, wie Martin Gore in «Soul With Me» geschrieben hat. Woher kam die Idee, war es eine Art Intuition?

Martin ist in seinen Texten viel hoffnungsvoller als ich, und ich bin froh, dass er da ist, damit ich über diese Hoffnung singen kann. Ich höre die Hoffnung in diesen Liedern, die andere Leute vielleicht anders interpretieren. Ich brauche das. Die Hoffnung besteht darin, irgendwo diese goldenen Treppen hinaufzusteigen. Ich selbst denke mir immer, warum sollte man davon ausgehen, dass es irgendwo etwas Besseres gibt?

Im Jenseits?

Ja, warum sollte man so denken? Nachdem wir diese erstaunliche Erde bekommen haben, die Welt, die Leute. Soll es danach wirklich noch etwas Besseres geben? Das ist schon etwas gierig, oder? Das ist gierig, das ist menschlich. Wir wollen immer mehr. Es muss immer mehr geben. Es muss immer besser werden. Das ist unser ständiger Kampf.

Wie stellen Sie sich das Jenseits vor?

Gar nicht.

Aber haben Ihnen die Songs zumindest geholfen, besser mit dem Tod von Andrew Fletcher klarzukommen?

Ja. Das wird uns noch lange beschäftigen. Ohne Fletch auf der Bühne zu stehen, Interviews zu führen, Fotosessions, Videos, Reisen. Wir haben das immer gemeinsam gemacht, mit Fletch und Martin waren das 40 Jahre. Jetzt ist alles anders. Aber so ist das Leben. Das Leben ist wunderschön, aber gleichzeitig auch irgendwie grausam. Gerade wenn man denkt, man hat alles unter Kontrolle, passiert etwas. Man verliert einen Freund oder realisiert, dass man doch nicht alles unter Kontrolle hat.

Im Album gibt es immer wieder Momente der Zärtlichkeit. Wie stark hat Sie der Tod Fletchers bei den Aufnahmen in Kalifornien beeinflusst?

Ich will mich gar nicht länger damit aufhalten, dass Fletch in dem Moment starb, als wir gerade wieder dabei waren, zusammenzukommen. Martin und ich hatten schon angefangen. Alle Songs waren bereits geschrieben, wir haben mit den Aufnahmen begonnen, den Titel gab es schon. Ich habe selbstverständlich viel darüber nachgedacht, als wir die Aufnahmen in Santa Barbara fortgesetzt haben. Fletch kam mir oft in den Sinn, wenn ich sang oder wenn ich einfach nur im Hotel war. Wir waren jahrelang immer in Santa Barbara, in der Nähe von Martins Haus. Deshalb fühlte es sich an, als wäre er dabei, auch wenn er physisch nicht anwesend war. Es fühlt sich immer noch surreal an, dass er nicht mehr dabei ist und Teil des Ganzen hier sein wird.

Das Album könnte eine Hommage an Fletcher sein, ein Geschenk.

Wenn wir ein Album aufnehmen, gibt es Vieles, was dort einfließt, auch in unsere Auftritte und unsere Tour. Aber man weiß nie, wann es das letzte Mal sein wird. Ein Freund rät mir immer: Mach es so, als wäre es das letzte Mal. Genieße, was du machst, hol das Beste raus. Denn keiner weiß, was morgen sein wird.

Zur Person : Dave Gahan ist Mitbegründer von Depeche Mode. Zusammen mit Martin Gore und Andrew Fletcher bildete er seit 1980 den Kern der überaus erfolgreichen britischen Band, die mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft hat. Der Popsänger stammt aus England, lebt aber mittlerweile mit seiner Familie in New York. Zwischenzeitlich machte Gahan mit Alkohol- und Drogenexzessen Schlagzeilen, ist aber nach eigenen Angaben davon geheilt.

Mediziner Trabert: Lindner fehlt Wille zur Armutsbekämpfung

Berlin/Mainz (dpa) – Der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fehlenden Willen bei der Armutsbekämpfung vorgeworfen. Mit Blick auf die Verteilungsgerechtigkeit sagte Trabert am Dienstag beim Kongress Armut und Gesundheit in Berlin: «Unser Finanzminister hat eben nicht Recht, wenn er behauptet, es seien zu wenig finanzielle Mittel in diesem Land vorhanden, um diese Form der Armutsbekämpfung zu finanzieren.» Und: «Er will einfach Armut nicht bekämpfen.» Weiterlesen

Neues Musical erzählt von Romeo und Julia

Berlin (dpa) – In Deutschland gibt es ein neues Musical. Im Berliner Theater des Westens läuft nun «Romeo & Julia – Liebe Ist Alles». Rosenstolz-Musiker Peter Plate und Komponist Ulf Leo Sommer haben dabei erneut zusammengearbeitet. Die beiden hatten schon die Fernsehserie «Ku’damm 56» für die Musicalbühne umgesetzt. Nun haben sie sich die bekannte Liebesgeschichte von William Shakespeare (1564-1616) vorgenommen.

Die Tragödie, in der sich zwei verfeindete Familien gegenüberstehen, ist schon oft erzählt worden. Auf der Musicalbühne sieht das nun sehr instagramtauglich aus – das Paar verliebt sich etwa zwischen schön beleuchteten Kugeln. Weiterlesen

Boris Becker kehrt als Werbefigur und Unternehmer zurück

Berlin (dpa) – Rund drei Monate nach seiner Haftentlassung meldet sich Ex-Tennisstar Boris Becker als Unternehmer und Werbefigur zurück. Heute präsentiert der 55-Jährige seinen neuesten Werbedeal mit einem Fensterversandhändler.

Die Tennislegende blickt auf eine lange Laufbahn als Werbebotschafter zurück. Der dreifache Wimbledon-Sieger hatte während seiner Tennis-Karriere etwa 25 Millionen US-Dollar an Preisgeld eingesammelt und nach eigenen Schätzungen etwa dieselbe Summe mit Werbung verdient. Weiterlesen

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