Hundertjährige überlistet Telefonbetrüger

Augsburg (dpa) – Viele Senioren werden Opfer von Telefonbetrügern – nicht so eine Hundertjährige in Augsburg. Weil sie die Masche eines Anrufers durchschaute und diesen überlistete, lobte sie die Polizei am Freitag als «pfiffig» und sprach der Frau «Respekt und Riesenlob» aus. Zusammen mit jungen Nachbarn sei ihr gelungen, einen Täter zu schnappen. Die Seniorin hatte am Donnerstag einen Anruf von einem Unbekannten erhalten, der Geld von ihr forderte. Sie verständigte gleich ihre Nachbarn. Während sie am Telefon vortäuschte, bezahlen zu wollen, rief das 26-jährige Paar die Polizei. Bei einer simulierten Geldübergabe konnten Zivilbeamte einen 33-jährigen Mann festnehmen, der das Geld abholen wollte. Die Polizei ermittelt nun, ob der Verdächtige für zwei weitere Betrugsfälle in Augsburg verantwortlich ist.

 

 

Im Deggendorfer Mordprozess überraschend neuer Zeuge aufgetaucht

Sechs Jahre nach der Tötung einer jungen Frau im Bayerischen Wald ist im zweiten Prozess um den Fall ein bislang unbekannter Zeuge erschienen. Etwas wirklich Neues trug er nicht bei – und doch bildete er ein weiteres Puzzleteil in dem Gesamtbild.

Deggendorf (dpa/lby) – Sechs Jahre sind eine lange Zeit, wenn es um Erinnerungsdetails geht – das ist in dem Deggendorfer Prozess um die Tötung einer jungen Frau aus dem Bayerischen Wald einmal mehr deutlich geworden. Vor dem Landgericht der niederbayerischen Stadt sagten am Montag zwei Zeugen aus, die gerade bei Fragen nach Daten und chronologischen Abfolgen bisweilen unsicher waren. Einer der Zeugen ist der einstmals beste Freund des Angeklagten, der zweite war als potenzieller Zeuge bislang völlig unbekannt und wurde kurzfristig geladen. Der Planung der Prozessbeteiligten nach waren es die letzten Zeugenaussagen in dem seit April laufenden Mammutverfahren. Weiterlesen

Fünf Kandidaten treten bei Wahl zum «Vogel des Jahres» an

Berlin/Hilpoltstein (dpa) – Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn oder Trauerschnäpper – diese fünf Kandidaten gehen bei der Wahl zum «Vogel des Jahres» 2023 ins Rennen. Dabei sind seit Freitag erneut die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Bis zum 27. Oktober um 11.00 Uhr können diese im Internet für ihren Favoriten stimmen. Noch am selben Tag wollen der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) den Sieger verkünden.

Die beiden Naturschutzverbände küren den Jahresvogel seit 1971, um auf die Bedrohung der Vogelwelt aufmerksam zu machen. Seit 2021 darf die Bevölkerung diesen wählen – Nabu und LBV legen allerdings vorher eine Vorauswahl fest. Im vergangenen Jahr beteiligten sich nach Nabu-Angaben mehr als 143.000 Menschen. Mit fast einem Drittel der Stimmen wurde der auffällige Wiedehopf klarer Sieger. Weiterlesen

Einheits-Cloud für VW-Software soll bis 2025 stehen

Wolfsburg/Ingolstadt (dpa) – Die Volkswagen-Gruppe will bis 2025 eine einheitliche, internetgestützte Software-Plattform zur Ausstattung fast sämtlicher Konzernwagen mit neu entwickelten Apps fertigstellen und so auch mehr Drahtlos-Updates in den kommenden Autogenerationen verankern.

Der angepeilte Zeitpunkt für die dann möglichst voll ausgereifte «Automotive Cloud» (VW.AC) liegt damit kurz vor dem geplanten Start des künftigen Kernmodells Trinity. Dieses soll die Baukasten-Logik vom Antrieb auf die gesamte Fahrzeug-IT ausdehnen.

«Ab Mitte des Jahrzehnts wollen wir alle Konzernautos anbinden», sagte Thomas Bierwirth, zuständiger Manager bei der Ingolstädter Tochter Cariad, in einer Online-Diskussion. «Die digitalen Dienste sollen für unsere Kunden zu mindestens 99 Prozent verfügbar sein.» Im aktuellen Modellbestand mit der bisherigen, alten Struktur unterschiedlicher Entwicklungs-Schnittstellen sei dieses Ziel schon erreicht. «Was wir hier lernen und aufbauen, wollen wir aber natürlich auch mit den neuen Systemen synchronisieren», kündigte Bierwirth an. Die Integration werde ein schrittweiser Prozess sein. Weiterlesen

Turbulente Saison bei den Bayreuther Festspiele

Musiktheater
Von Britta Schultejans und Gerd Roth, dpa

Bayreuth (dpa) – Es ist eine bemerkenswerte Saison, die auf dem Grünen Hügel zu Ende geht: Sexismusvorwürfe hatten den Start der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth überschattet, Corona-Fälle im Team wirbelten die Pläne immer wieder durcheinander – und der neue «Ring des Nibelungen» sorgte für Diskussionen, um es mal vorsichtig auszudrücken.

«Es war vor allem eine sehr anstrengende Spielzeit. Wir hatten über 100 Corona-Fälle und es grenzt an ein Wunder, dass wir wirklich jeden Tag spielen konnten. Das war ein Puzzlespiel», sagt Festspiel-Chefin Katharina Wagner der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Energieintensiv, zu teuer? Der lange Weg zum Wasserstoffauto

Verkehr
Von Roland Losch, dpa

München (dpa) – Mercedes-Benz und Audi setzen für die Zukunft ganz auf das Batterieauto – andere Hersteller investieren daneben auch in das Wasserstoffauto. Toyota und Hyundai etwa sind dabei schon weit, nun bringt BMW mit dem iX5 Hydrogen eine Kleinserie auf die Straße. Experten sehen die Technologie jedoch skeptisch – zu energieintensiv sei sie, zu teuer, zudem fehle die passende Infrastruktur. Doch die Brennstoffzelle hat auch ihre Vorteile im Vergleich zur Batterie.

Der Startschuss für die Wasserstoff-Produktion bei BMW fällt am Mittwoch in Garching: Vorstandschef Oliver Zipse will hier zusammen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder die Produktion des Brennstoffzellen-Systems für das neue Fahrzeug starten. Weiterlesen

Frontalzusammenstoß auf Kreisstraße – drei Verletzte

Untersteinach (dpa/lby) – Bei einem Frontalzusammenstoß auf einer Kreisstraße in Oberfranken sind drei Menschen mittelschwer verletzt worden. Der Unfall passierte am späten Dienstagnachmittag zwischen Untersteinach (Landkreis Kulmbach) und Guttenberg, wie die Polizei mitteilte. Eine 27-jährige Autofahrerin habe nach links in ein Grundstück einbiegen wollen und dabei einen entgegenkommenden Wagen übersehen, der von einer 41-Jährigen gesteuert wurde. Beide Fahrzeuge stießen frontal zusammen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Wagen der 41-Jährigen in den Straßengraben geschoben. Beide Fahrerinnen und eine 86-jährige Beifahrerin wurden mit mittelschweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht, wie es weiter hieß. Die Kreisstraße war für rund zwei Stunden gesperrt.

Olympia-Attentat: 28 Millionen Euro Entschädigung angeboten

Berlin/Tel Aviv (dpa) – Im Streit über Entschädigungen für das Olympia-Attentat 1972 steuern die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und Angehörigen der israelischen Opfer offenbar auf eine Einigung zu. Im Raum steht ein deutsches Angebot, den Hinterbliebenen ungefähr 28 Millionen Euro zu zahlen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Verhandlungskreisen erfuhr. Zuvor hatten die «Süddeutsche Zeitung» und der «Stern» darüber berichtet. Laut «Stern» sollen mehr als 20 Millionen Euro der Summe aus Bundesmitteln kommen und der Rest von Bayern und der Stadt München.

Zuvor hatte die Witwe des bei dem Attentat getöteten israelischen Fechttrainers André Spitzer, Ankie Spitzer, die Hoffnung auf einen positiven Ausgang geäußert. Die Verhandlungen seien noch im Gange, sagte Spitzer der dpa. Im Fall einer Einigung sei eine Teilnahme der Hinterbliebenen an der Gedenkfeier in München am 5. September noch möglich. Weiterlesen

Erneut Geldautomat gesprengt – 19. Fall dieses Jahr

Eching (dpa/lby) – Unbekannte haben einen Geldautomaten im niederbayerischen Eching gesprengt. Es ist nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) der 19. Fall dieser Art in diesem Jahr im Freistaat – und damit eine Steigerung zum Vorjahr. Im gesamten Jahr 2021 hatten Kriminelle im Freistaat 17 Geldautomaten in die Luft gejagt. Die Täter hatten im aktuellen Fall demnach am frühen Dienstagmorgen mit Sprengstoff einen Automaten einer Sparkasse gesprengt. Danach waren sie mit einem vermutlich dunklen Auto in unbekannte Richtung geflohen. Das Landeskriminalamt ermittelt nun. Fachleute vom Kriminaltechnischen Institut in München sollen in den kommenden Tagen den Sprengstoff genauer untersuchen

Aiwanger: «Gasumlage muss eingestampft werden»

Augsburg (dpa) – Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Bundesregierung zur vollständigen Rücknahme der Gasumlage aufgefordert. «Die Gasumlage muss möglichst schnell eingestampft werden», sagte der Freie-Wähler-Vorsitzende der «Augsburger Allgemeinen». Die Abgrenzung zwischen berechtigten Empfängern und Mitnahmeeffekten sei nur schwer möglich. Wenn Importeure in Schieflage seien, müsse der Staat notfalls selbst Gas einkaufen.

Bei der Stromversorgung sei es «unterlassene Hilfeleistung an unserem Land, nicht schon längst die Verlängerung der noch laufenden Atomkraftwerke beschlossen zu haben und Gundremmingen aktuell zu zersägen, anstatt eine Wiederinbetriebnahme anzustreben», sagte Aiwanger. Das Atomkraftwerk in der bayerischen Gemeinde Gundremmingen war zum Jahreswechsel abgeschaltet worden. Weiterlesen

Aktivisten beschädigten Rahmen von Rubens-Gemälde

München (dpa) – Bei einer Aktion von Klimaaktivisten ist nach Museumsangaben der historische Rahmen eines Rubens-Werkes in der Alten Pinakothek beschädigt worden.

«Es ist nicht legitim, einmalige kulturelle Menschheitszeugnisse zu beschädigen, um auf die faktisch gegebenen klimatischen Probleme hinzuweisen», sagte der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz, am Montag in München. Weiterlesen

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