Immer mehr Affenpocken-Fälle in Europa

Brüssel (dpa) – Die Zahl der Affenpocken-Fälle in Europa steigt weiter, der Impfstoff reicht in mehreren Ländern jedoch nicht mehr aus. In Deutschland wurden erstmals mehr als 3000 Fälle gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte.

Bei den insgesamt 3025 Erkrankten handele es sich überwiegend um Männer. Betroffen seien aber auch acht Frauen, zwei männliche Jugendliche und ein vierjähriges Mädchen. Die Krankheit wird durch engen Körperkontakt übertragen, nach Angaben des RKI bislang besonders bei sexuellen Aktivitäten zwischen Männern. Weiterlesen

RKI: Vierjähriges Mädchen mit Affenpocken infiziert

Berlin/Stuttgart (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) spricht erstmals von einer Affenpocken-Infektion bei einem Kind. Dem RKI-Lagebericht zufolge lebt es in einem Haushalt mit zwei erwachsenen Infizierten.

Es handelt sich dabei um ein vierjähriges Mädchen aus Pforzheim in Baden Württemberg, wie aus einer RKI-Datenbank mit Stand vom Montag hervorgeht. Zuvor hatten Medien berichtet. Erst vergangene Woche waren dem RKI die ersten Ansteckungen bei Jugendlichen im Alter von 15 und 17 Jahren bekannt geworden. Weiterlesen

Zwei Jugendliche in Deutschland mit Affenpocken infiziert

Berlin (dpa) – Rund drei Monate nach dem ersten Affenpocken-Nachweis in Deutschland spricht das Robert Koch-Institut (RKI) erstmals von bekannt gewordenen Ansteckungen bei Minderjährigen.

Bei allen Fällen, außer zwei Jugendlichen, handele es sich um Erwachsene, heißt es in der  Lage-Einschätzung des RKI vom Dienstag. Zunächst hatte der «Spiegel» über zwei Betroffene im Alter von 15 und 17 Jahren berichtet. Wie aus einer RKI-Datenbank hervorgeht, stammen die Fallmeldungen aus Stuttgart und Erfurt, beziehen sich auf die erste Julihälfte (Meldewochen 27 und 28) und auf männliche Jugendliche. Weiterlesen

Erste Affenpocken-Todesfälle in Europa

Madrid (dpa) – Erstmals sind in Europa Todesfälle nach einer Affenpocken-Infektion bekannt geworden. Die beiden Männer starben am Freitag und Samstag in Spanien, wie Gesundheitsbehörden des Landes mitteilten. Ein weiterer möglicher Todesfall wurde am Wochenende aus Brasilien bekannt. Angesichts der sich ausbreitenden Affenpocken rief die Gouverneurin des US-Bundesstaates New York den Notstand aus.

Es könnten Vorerkrankungen vorliegen

Die beiden Patienten starben in Krankenhäusern in den Regionen Valencia und Andalusien. Beide waren amtlichen Angaben zufolge mit einer Gehirnentzündung eingewiesen worden. Das Gesundheitsministerium der Region Valencia teilte am Freitagabend mit, der Tod des Patienten sei «durch eine infektionsbedingte Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursacht» worden. Die Regionalzeitung «Levante» schrieb, es handele sich um einen «etwa 40 Jahre alten Mann», der in Alicante auf der Intensivstation lag. Weiterlesen

Brandbrief wegen Affenpocken – EU als Epizentrum

Brüssel (dpa) – EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat wegen der Ausbreitung der Affenpocken einen Brandbrief an die zuständigen Minister der EU-Staaten geschickt.

Die Europäische Union sei das Epizentrum entdeckter Fälle, heißt in dem Schreiben vom Mittwoch, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. «Es ist keine Zeit für Selbstzufriedenheit, und wir müssen weiter zusammenarbeiten, um den Ausbruch zu kontrollieren.»

Die WHO hatte den Affenpocken-Ausbruch am Wochenende zu einer «Notlage von internationaler Tragweite» erklärt. Vor diesem Hintergrund schreibt Kyriakides, es sei unter anderem wichtig, dass die EU-Staaten solide Systeme zur Überwachung der Lage und zum Melden neuer Fälle hätten. Daran habe es zu Beginn der Corona-Pandemie gefehlt. Eine effektive Kontaktnachverfolgung sowie gegebenenfalls Isolation könnten zudem dabei helfen, den Ausbruch zu kontrollieren. Am wichtigsten sei aber wohl die öffentliche Kommunikation über Risiken. Diese solle verstärkt werden, «insbesondere um das Bewusstsein zu schärfen – ohne Panik oder Stigmatisierung zu verursachen». Weiterlesen

WHO: Affenpocken-Ausbruch ist internationale Notlage

Genf (dpa) -Angesichts der Einstufung des Affenpocken-Ausbruchs als internationale Notlage fordert eine Expertin, sich gegen künftige Epidemien besser zu wappnen.

«Unsere Welt wird immer anfälliger für Ausbrüche von Infektionskrankheiten», erklärte Josie Golding, Chefepidemiologin der britischen Forschungseinrichtung Wellcome Trust. Die Einstufung sollte Regierungschefs an die derzeitigen Schwächen der Weltgemeinschaft erinnern, solchen Herausforderungen zu begegnen

«Während die Affenpocken-Fälle weiterhin zunehmen und sich in mehr Ländern ausbreiten, stehen wir jetzt einer doppelten Herausforderung gegenüber: eine endemische Krankheit in Afrika, die seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, und einem neuen Ausbruch, der marginalisierte Gruppen betrifft», schrieb sie. Die internationale Zusammenarbeit müsse verstärkt werden. Die Forschung müsse klären, warum man bei den Affenpocken neue Übertragungsmuster sehe und was man dagegen unternehmen könne. «Wir können es uns nicht leisten, darauf zu warten, dass Krankheiten eskalieren, bevor wir eingreifen.» Weiterlesen

Europa: Bislang kein Todesfall durch Affenpocken registriert

Kopenhagen (dpa) – Die Zahl der gemeldeten Affenpocken-Infektionen in der Europaregion ist auf fast 6000 gestiegen. Das berichteten die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO in einer gemeinsamen Analyse mit Datenstand 5. Juli.

Bislang sei noch kein Todesfall registriert worden. Insgesamt haben die beiden Gesundheitsorganisationen beim aktuellen Ausbruch rund 5950 Fälle von Affenpocken in 33 europäischen Ländern und Regionen gezählt.   Weiterlesen

Berlin startet in Kürze Impfungen gegen das Affenpocken-Virus

Berlin (dpa/bb) – In Berlin sollen in Kürze Impfungen gegen das Affenpocken-Virus starten. Ziel sei es, in der kommenden Woche damit zu beginnen, sagte Gesundheitssenatorin Ulrike Gote nach einer Senatssitzung am Dienstag. «Für mich zählt hier jeder Tag», fügte die Grünen-Politikerin hinzu. «Wenn ich sehe, dass sich täglich 30 bis 50 mehr Menschen infizieren, möchte ich da möglichst schnell handeln können.»

Bisher wurden in Berlin (Stand Montagabend) 557 Personen mit dem Affenpocken-Virus registriert, wie Gote informierte. Bundesweit seien es 838 Menschen. Zwei Drittel der Infektionen entfallen also auf die Bundeshauptstadt. Der Erreger wird laut Robert Koch-Institut (RKI) meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. «Bisher bereitet sich die Krankheit in Berlin, soweit wir wissen, ausschließlich unter Männern aus, die Sex mit Männern haben», sagte Gote. Aber alle Bevölkerungsgruppen könnten sich infizieren. Weiterlesen

Affenpocken-Ausbruch derzeit keine internationale Notlage

Genf (dpa) – Der Ausbruch von Affenpocken in mehr als 50 Ländern wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorerst nicht als «Notlage von internationaler Tragweite» bewertet.

Das gab die UN-Organisation in Genf am Samstagabend nach Beratungen eines Notfallausschusses bekannt, der aus Sorge über die Infektionen einberufen worden war. Der Ausschuss will die Lage jedoch rasch neu bewerten, falls die Ansteckungsrate und die Zahl der betroffenen Länder in den kommenden Wochen ansteigt, falls gehäuft Fälle unter vulnerablen Gruppen auftreten, oder falls sich das Virus verändert. Weiterlesen

Studie: Zahlreiche Mutationen bei Affenpocken-Erreger

Lissabon (dpa) – Der Erreger des aktuellen Ausbruchs von Affenpocken ist laut einer Studie überraschend stark mutiert. Verglichen mit verwandten Viren aus den Jahren 2018 und 2019 gebe es rund 50 Unterschiede im Erbgut, schreibt ein Team aus Portugal im Fachblatt «Nature Medicine».

Dies sei weit mehr als anhand früherer Schätzungen für diese Art von Erreger zu erwarten gewesen wäre: grob 6- bis 12-mal mehr. Der abweichende Zweig könne ein Zeichen beschleunigter Evolution sein. Die Arbeit stützt sich vor allem auf Analysen von portugiesischen Fällen. Weiterlesen

Vorbereitungen für Annahme von Pockenimpfstoff angelaufen

Mainz (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz sind die Vorbereitungen für die Annahme einer Lieferung von Pockenimpfstoff des Bundes angelaufen. Das Vakzin soll gegen Affenpocken eingesetzt werden. Wie viele Dosen Rheinland-Pfalz erhalten wird, ist laut Gesundheitsministerium noch nicht bekannt. Die Verfügbarkeit und die Verteilung des Impfstoffes seien eines der Themen bei der Gesundheitsministerkonferenz in der kommenden Woche, sagte eine Sprecherin. Nach Angaben des Bundes geht es deutschlandweit um 40.000 Dosen Pockenimpfstoff. Weiterlesen

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