Männer wegen Handels von CBD-haltigen Produkten angeklagt

Trier (dpa/lrs) – Die Staatsanwaltschaft Trier hat in zwei Fällen Betreiber von «Head-Shops» für Zubehör von Cannabis-Konsum wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln angeklagt. Die Männer sollen in den Läden unter anderem in Trier und übers Internet CBD-haltige Substanzen verkauft haben, die einen geringen Anteil des berauschenden Wirkstoffs THC (Tetrahydrocannabinol) enthielten, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Die Anklage im ersten Fall richte sich gegen einen 38-Jährigen, der in Trier und zwei weiteren deutschen Städten «Head-Shops» betrieb. Dort habe er neben legalen Produkten auch CBD-haltige Produkte, vor allem Cannabis-Blüten, vertrieben. Ein Teil der Produkte wurde laut Staatsanwaltschaft auch über einen in der Trierer City aufgestellten Verkaufsautomaten verkauft, der im April 2019 beschlagnahmt worden war. Es war deutschlandweit der erste Automat dieser Art gewesen.

Mitangeklagt sei ein 33-Jähriger aus Kassel, der auf der Grundlage einer mit dem 38-Jährigen geschlossenen Vereinbarung einen weiteren gleichartigen «Head-Shop» betrieben haben soll. Die in den Läden verkauften CBD-haltigen Substanzen wiesen demnach einen THC-Gehalt zwischen 0,05 und 0,35 Prozent auf. Im zweiten Fall wurde ein 41 Jahre alter Betreiber eines weiteren «Head-Shops» in Trier angeklagt.

Die Angeschuldigten bestreiten, sich durch den Handel mit den Substanzen strafbar gemacht zu haben. Sie vertreten den Standpunkt, der Verkauf der von ihnen vertriebenen CBD-Produkte sei legal. Nach der Rechtsauffassung der Staatsanwaltschaft Trier handelt es sich bei den vertriebenen Substanzen jedoch um verbotene Betäubungsmittel.

Denn das Betäubungsmittelgesetz erlaube Produkte mit einem THC-Wert unter 0,2 Prozent nur dann, wenn sie für wissenschaftliche oder gewerbliche Zwecke eingesetzt würden, die einen Missbrauch «zu Rauschzwecken» ausschlössen. Dies trifft laut Staatsanwaltschaft in den vorliegenden Fällen nicht zu. Die Anklage ist in einem Fall zum Landgericht Trier, im anderen Fall zum Amtsgericht Trier erhoben worden. Prozesstermine gibt es noch nicht.

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