Umfrage: Wenig Unternehmen nehmen Fachkräfte aus dem Ausland

Mainz (dpa/lrs) – Nur wenige Unternehmen in Rheinland-Pfalz haben Fachkräfte aus dem Ausland eingestellt. Das geht aus einer telefonischen Befragung von 700 Firmen hervor, die Landeswirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) am Freitag in Mainz vorgestellt hat. Nur 13 Prozent der Unternehmen haben demnach bislang Mitarbeiter aus anderen Staaten rekrutiert – überwiegend große hiesige Firmen mit einem Fokus auf den EU-Raum.

Schmitt betonte: «Die Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen Fachkräfte aus dem Ausland. Sie wollen die Welt in ihr Team holen.» Angesichts von demografischem Wandel und Fachkräftemangel stehe das außer Frage. Kleinere Firmen empfinden laut Wirtschaftsministerium aber die bürokratischen Hürden dieser Mitarbeitergewinnung als hoch.

Sie benötigten öffentliche Unterstützung wie etwa die sogenannten Welcome Center oder die Ausländerzentrale. Diese Angebote müssten noch besser vernetzt und bekannter gemacht werden. Die vorgestellte Firmenbefragung regt nach Schmitts Worten «One-Stop-Shops» an, «bei denen ein Unternehmer alle Fragen rund um die Zuwanderung an einer Stelle beantwortet bekommt».

Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, erklärte für die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz: «In unseren regelmäßigen Konjunkturumfragen gibt inzwischen gut die Hälfte der Unternehmen an, Stellen nicht besetzen zu können.» Nötig seien für Einwanderer weniger Bürokratie, flexiblere Sprachkurse und mehr Zusammenarbeit bei Themen wie Integration, Wohnungssuche und Kinderbetreuung.

Axel Bettendorf, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier sowie der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz, sagte, die Hilfen dieser Institutionen für ausländische Fachkräfte «werden stark nachgefragt, sind sehr erfolgreich». Ihr Ausbau sei nötig.

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