Rheinland-Pfalz und Ruanda feiern 40 Jahre Partnerschaft

Mainz (dpa/lrs) – Nach 2200 Projekten wie dem Bau von Zisternen und Schulen in Ruanda will Rheinland-Pfalz die seit 40 Jahren bestehende Partnerschaft angesichts neuer Aufgaben weiterentwickeln.

«Gemeinsam wollen wir künftig verstärkt Projekte zu globalen Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Schutz der Biodiversität, zur wirtschaftlichen Kooperation oder zur gesundheitspolitischen Kooperation umsetzen», sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Samstag auf einem Festakt zum Jubiläum in der Mainzer Staatskanzlei.

Herzstück der Partnerschaft seien alle, «die sich seit Jahren und Jahrzehnten dafür einsetzen, unsere Freundschaft mit Leben zu füllen», sagte Dreyer nach einer Mitteilung der Landesregierung vor vielen ruandischen Gästen, unter ihnen Botschafter Igor César.

«Unsere Graswurzelpartnerschaft schafft Nähe zwischen Menschen über Kontinente hinweg», sagte die Regierungschefin. «Sie orientiert sich an den Bedürfnissen vor Ort und hilft den Menschen in Ruanda ganz konkret in ihrem alltäglichen Leben.» Aber auch Rheinland-Pfalz lerne dazu, so dass es eine «Partnerschaft auf Augenhöhe» sei

Der als «einzigartiges Modell der Entwicklungszusammenarbeit» bezeichnete Austausch wurde am 23. Juni 1982 in Form eines Briefwechsels zwischen Rheinland-Pfalz und der Republik Ruanda vereinbart. Seitdem wurden 187 Schulpartnerschaften, 40 kommunale Partnerschaften, zwölf Partnerschaften zu ruandischen Pfarreien und Diözesen und mehr als 50 zwischen Vereinen und Stiftungen gebildet.

In den vergangenen 40 Jahren habe Ruanda in Bildung und wirtschaftlicher Entwicklung, bei der Gesundheitsversorgung oder in der Gleichstellung von Mann und Frau viel erreicht, sagte Dreyer und fügte hinzu: «Wir sind stolz, Ruanda auf diesem Weg zu begleiten und werden es auch künftig tun.» Angesichts der Klimakrise, der Corona-Pandemie oder dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seien vertrauensvolle internationale Kooperationen auf Augenhöhe wichtiger denn je.

Dreyer kritisierte jedoch das Asylabkommen zwischen Großbritannien und Ruanda, das Abschiebungen von Geflüchteten in das ostafrikanische Land vorsieht. «Großbritannien hat die Europäische Menschenrechtskonvention unterzeichnet und sich somit völkerrechtlich verpflichtet, Schutz vor Ausweisung und Abschiebung zu gewähren.» Die Partnerschaft stehe auf einem stabilen Fundament, so dass es möglich sei, offen über Gemeinsamkeiten und auch Differenzen zu sprechen.

Trotz der großen geografischen Distanz profitierten beide Seiten von der Partnerschaft, sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD). «Die Partnerschaft fördert die Begegnung und die Freundschaft von Menschen beider Länder. So bieten wir einen Rahmen, um die Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher Gruppen vor Ort zu ermöglichen.»

 

 

 

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