Projekte der Mainzer Provenienzforschung werden vorgestellt

Mainz (dpa/lrs) – Vier Projekte zur NS-Raubkunst und postkolonialen Provenienzforschung stehen am Samstag im Mittelpunkt einer Veranstaltung in Mainz. Unter dem Motto «Geraubt, getauscht, gehandelt» können interessierte Bürger nach einer Podiumsdiskussion Fragen stellen und die Objekte und Quellen begutachten, wie Dorothee Glawe vom Landesmuseum mitteilte. Organisatoren der Veranstaltung am fünften internationalen Tag der Provenienzforschung sind das Landesmuseum, das Leibniz-Zentrum für Archäologie (Leiza) und die Universität. Provenienzforschung beschäftigt sich mit der Herkunft (Provenienz) von Kulturgütern.

Glawe ist mit dem Thema «Systematische Prüfung der Erwerbungen der Gemäldegalerie und des Altertumsmuseums» der Stadt in den Jahren 1933-45 vertreten. Nathalie Neumann von der Mainzer Universität und Medienwissenschaftler Professor Adam Ganz von der Royal Holloway-University in London befassen sich mit der Kunstsammlung des Teppichhändlers Felix Ganz (1869-1944), dem früheren Inhaber der Mainzer Firma Ludwig Ganz AG. Dabei geht es um Rekonstruktion und Lokalisierung der Sammlung.

Anna Georgiev und Jörg Drauschke vom Leiza stellen unter dem Titel «Das Glas vom Gleis» Archäologie der Bagdadbahn unter kolonialen Vorzeichen vor. Ethnologin Anna-Maria Brandstetter von der Mainzer Uni erläutert am Beispiel des in Kamerun tätigen ehemaligen Händlers Adolf Diehl (1870-1943) die Provenienzforschung an der Ethnografischen Studiensammlung.

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