Ortsbürgermeister loben Zusammenarbeit nach Flutkatastrophe

Mainz (dpa/lrs) – Mehrere Ahr-Ortsbürgermeister haben im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde, der Bundeswehr, Feuerwehrleuten und Technischem Hilfswerks in den ersten Tagen nach der Katastrophe gelobt. «Das ist in den Dörfern so: Jeder hilft», sagte Udo Adriany, Ortsbürgermeister von Müsch. «Dass man irgendwo anrief, ging nicht. Da haben wir uns halt selber geholfen.» Der Ortsbürgermeister von Dümpelfeld, Robert Reuter, sagte: «Wir waren am Anfang auf uns selbst gestellt.»

Feuerwehren, Bundeswehr und Technisches Hilfswerk seien zusammen mit vielen freien Helfern rasch vor Ort gewesen, so die Ortsbürgermeister. Ewald Neiss von der Gemeine Insul formulierte es so: «Die Hilfe kam aus allen Löchern.»

Ein «großes Lob an die Bevölkerung» sprach Peter Richrath aus. Der Ortsbürgermeister von Antweiler sagte: «Wir haben uns in der ersten Zeit mehr oder weniger selbst geholfen.» Allerdings habe der enorme Einsatz vielen seiner Kollegen gesundheitlich sehr zu schaffen gemacht. «Sie werden den Job nicht weiter machen», sagte der 65-Jährige.

Der Ortsbürgermeister von Schuld, Helmut Lussi, sagte: «Du hast von Anfang an keinen beim Kreis erreicht.» Selbst die Verbandsgemeinde Adenau nicht, viele aus der Kreisverwaltung seien ja selbst von der Katastrophe mit mindestens 134 Toten betroffen gewesen.

«Diese Katastrophe konnte keiner vorausahnen», betonte Lussi und kritisierte seine eigene Partei. «Wo ist die Opposition in der Katastrophe gewesen?», fragte der CDU-Politiker. «Für mich hat der Hauptschuldige in der Kreisverwaltung Ahrweiler gesessen», sagte er mit Blick auf den ehemaligen Landrat Jürgen Pföhler (CDU). Gegen ihn und einen Mitarbeiter ermittelt die Staatsanwaltschaft. Zum Stand der Beweisaufnahme werden die Koblenzer Ermittler am kommenden Freitag (16. Dezemer) befragt.

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