Ministerium rät vom Verzehr von Moselfischen ab: Blaualgen

Mainz (dpa/lrs) – Wegen einer massenhaften Vermehrung von Blaualgen in der Mosel hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium vom Verzehr von Fischen aus dem Fluss abgeraten. Fische könnten die von den Blaualgen produzierten Giftstoffe (Cyanotoxine) aufnehmen und anreichern, teilte das Ministerium am Freitag in Mainz mit. Diese Stoffe seien hitzestabil und würden auch bei der Garung nicht sicher zerstört. Zudem werde vorsorglich davon abgeraten, Moselwasser zur Bewässerung von Gemüse zu verwenden, da Pflanzen die giftigen Stoffe aufnehmen könnten.

Blaualgen haben sich derzeit in Teilen der Mosel so kräftig ausgebreitet wie nie zuvor. Im mittleren und unteren Bereich der Mosel von Enkirch bis Koblenz seien aktuell Höchstwerte gemessen worden, wie das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz vor kurzem mitteilte. Der für ein Badeverbot an Badegewässern Grenzwert von 75 Mikrogramm pro Liter werde teils um das Zweifache überschritten.

Das Landesamt rät daher, Gewässer- und Uferbereiche mit deutlich grüner Färbung zu meiden und nicht mit Wasser in Kontakt zu kommen.

Das Wasser sollte keinesfalls getrunken oder verschluckt werden. Auch Tiere seien vom Gewässer fernzuhalten. Auf sportliche Betätigungen mit Kontakt zum Moselwasser sollte verzichtet werden, warnte das Amt.

Blaualgen sind eigentlich Bakterien (Cyanobakterien), die sich im Sommer bei viel Sonne und Wärme gerne in stehenden Wässern massenhaft vermehren. Sie können diverse Giftstoffe produzieren, die die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden.

Wenn man mit Blaualgen belastetes Wasser schlucke, kann es nach Angaben der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz zu Erbrechen oder Durchfall kommen. Zudem seien bei längerem Kontakt auf der Haut Reizungen oder Allergien möglich.

Blaualgen in der Mosel gibt es erst seit 2017. Nach Angaben von Experten hängt das mit den langen Dürrephasen zusammen: Bei trockenen Phasen verlangsame sich die Fließgeschwindigkeit, die Temperaturen sind höher, es gibt mehr Sonnenlicht: Alles Faktoren, die das Blaualgen-Wachstum begünstigten.

 

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