Mehr Hilfe für Polizisten bei psychischer Belastung

Mainz (dpa/lrs) – Polizistinnen und Polizisten in Rheinland-Pfalz soll bei psychisch belastenden Situationen dank einer neuen Kooperation mit der Landespsychotherapeutenkammer mehr Hilfe zuteil werden. «Um die Gesundheit unserer Einsatzkräfte noch stärker zu schützen, wollen wir künftig psychologische Unterstützung gewährleisten, die über die unmittelbare Nachsorge des polizeilichen Kriseninterventionsteams sowie die Sozialberatung und Polizeiseelsorge in den Präsidien hinausgeht», sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) laut einer Mitteilung vom Donnerstag.

Dem Ministerium zufolge ergänzt die mit der Landespsychotherapeutenkammer vereinbarte Kooperation die bereits in der Polizei Rheinland-Pfalz vorhandenen Beratungsangebote bei psychischen Belastungen. Die Kooperation solle den Zugang zu psychotherapeutischer Behandlung beschleunigen und erleichtern. Auch gemeinsame Fortbildung von Landespsychotherapeutenkammer und Polizei sei Teil der Vereinbarung.

Die Beamtinnen und Beamten bei der Polizei seien immer wieder mit psychisch sehr belastenden Situationen konfrontiert, erklärte Ebling. «Ich denke dabei an Einsätze wie nach dem schrecklichen Mord an einer jungen Polizistin und einem jungen Polizisten im Landkreis Kusel oder nach der Amokfahrt von Trier», sagte er.

Bei der Tat im Kreis Kusel waren Ende Januar 2022 eine Polizeianwärterin (24) und ein Polizeikommissar (29) mit Kopfschüssen getötet worden. Dem Urteil des Landgerichts Kaiserslautern zufolge hatte der Mörder gewerbsmäßige Jagdwilderei verdecken wollen, als es zu einer Fahrzeugkontrolle gekommen war.

Bei der Tat in Trier war ein Amokfahrer – inzwischen ebenfalls wegen mehrfachen Mordes verurteilt – Ende 2020 mit seinem Geländewagen durch die Fußgängerzone gerast und hatte fünf Menschen getötet und viele weitere verletzt.

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