Land treibt Ausbau von Bundesstraße im Pfälzerwald voran

Mainz (dpa/lrs) – Naturschützer verstärken ihre Kritik am Ausbau der Bundesstraße 10 im Pfälzerwald, das Verkehrsministerium in Mainz hält an dem umstrittenen Projekt fest. «Aktuell werden die Planungen für verschiedene Abschnitte des Projektes mit Hochdruck vorangetrieben», teilte ein Sprecher mit.

Der Abschnitt zwischen den Ortschaften Walmersbach und Hinterweidenthal ist bereits fertiggestellt, der Abschnitt zwischen Godramstein und Landau befindet sich in der Bauphase. «Voraussichtlich Mitte Mai werden Planungen für weitere Abschnitte vorliegen», kündigte das Ministerium an. «Wir gehen davon aus, dass in der Bedarfsplanüberprüfung die bereits festgelegten Dringlichkeiten der B10-Abschnitte bestätigt werden.»

Im Bundesverkehrswegeplan 2030 wird der Ausbau der B10 als «vordringlicher Bedarf» eingestuft. Damit bestehe ein gesetzlicher Planungsauftrag für das Land, erklärte der Ministeriumssprecher.

Dem Ministerium sei «ein breit angelegter Dialog- und Austauschprozess wichtig, um möglichst viele Interessen zu berücksichtigen und eine breite Akzeptanz zu schaffen». Eine Resolution von 19 Organisationen gegen den Ausbau der B10 werde zurzeit geprüft.

Der vierspurige Ausbau würde die B10 faktisch zu einer Autobahn mit internationalem Transitverkehr machen, kritisierte die BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub bei der Vorstellung der Resolution am 6. April. «Eine Zerschneidung dieser einzigartigen Landschaft muss vermieden werden», heißt es in der Resolution. Das deutsche MAB-Nationalkomitee für das Unesco-Progamm «Der Mensch und die Biosphäre» habe wiederholt vor einem Ausbau der B10 gewarnt, verbunden «mit dem Risiko einer für unser Bundesland äußerst schmerzhaften Aberkennung des Biosphärenstatus für den Pfälzerwald.»

Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Quaichtal, Walter Herzog, führt auch topographische Gründe gegen den Ausbau der Straße an. Die Kerbtäler im Pfälzerwald seien ungeeignet, «um da eine Autobahn durchzubügeln».

«Größere Straßen bedeuten immer auch mehr Verkehr, das ist unausweichlich», sagte die Klimaschutzaktivistin Kaycee Hesse von Fridays for Future bei der Vorstellung der Resolution. «Mehr Verkehr bedeutet mehr Feinstaub, mehr Abgase, mehr CO2.»

 

 

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