Hubig informiert über Zukunft schulischer Gedenkarbeit

Ockenheim (dpa/lrs) – Noch vor drei Jahren hat der Auschwitz-Überlebende Ignacy Golik Schülerinnen und Schülern in der Bildungsstätte Kloster Jakobsberg in Ockenheim (Kreis Mainz-Bingen) über sein Leben berichtet. Aber inzwischen ist er 100 Jahre alt und kann die Reise von Warschau nach Deutschland nicht mehr auf sich nehmen. Wie die Zeitzeugenarbeit in Zukunft weiter möglich gemacht werden kann, will Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) an diesem Dienstag (9.00 Uhr) in Ockenheim aufzeigen.

Alle jungen Menschen in Rheinland-Pfalz sollen mindestens einmal während ihrer Schullaufbahn in Kontakt mit Zeitzeugen zur NS-Zeit kommen oder sich damit beschäftigen. Dies sei ein zentraler Baustein der Demokratiebildung und der Gedenkarbeit an rheinland-pfälzischen Schulen, erklärte das Bildungsministerium. Der Filmemacher Edmund Bohr und Autor Reiner Engelmann stellen in Ockenheim zwei Filme über die beiden Holocaust-Überlebenden Henriette Kretz und Niusia Horowitz-Karakulska vor.

Das Bistum Mainz und das Maximilian-Kolbe-Werk haben in dieser Woche Schulklassen zum Austausch eingeladen unter dem Motto: «Fragt uns, wir sind die letzten… Erinnern für die Zukunft». Zu den Zeitzeugen der Gespräche im Kloster Jakobsberg gehörte in den vergangenen Jahren auch Henriette Kretz, die knapp zehn Jahre alt war, als ihre jüdischen Eltern vor ihren Augen erschossen wurden. Sie überlebte in einem Versteck in einem Nonnenkloster.

 

 

 

 

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