Flächenversiegelung hat deutlich zugenommen

Mainz (dpa/lrs) – Jeden Tag verschwinden in Rheinland-Pfalz zwei Hektar Boden unter Asphalt oder Beton – nach einem Rückgang zu Beginn des Jahrhunderts nahm diese Flächenversiegelung zuletzt wieder deutlich zu. «Täglich werden wertvolle Ackerflächen und Biotope in der Größenordnung von nahezu drei Fußballfeldern zubetoniert», sagte die Grünen-Abgeordnete Lea Heidbreder zur Antwort auf eine Landtagsanfrage. «Versiegelte Flächen bieten keinen Lebensraum und verschärfen durch die Erhitzung im Sommer und die mangelnde Wasseraufnahme Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Starkregen»

Zwischen 2004 und 2007 wurde dem Boden auf einer Fläche von täglich 6,6 Hektar die Fähigkeit zum Atmen und Versickern genommen. Zwischen 2014 und 2017 waren es noch 0,4 Hektar. Aber im zuletzt ausgewerteten Zeitraum von 2017 bis 2020 erreichte die Flächenversiegelung wieder 2,0 Hektar am Tag, wie die Landesregierung mitteilte.

Die Landesregierung habe zwar bereits den Grundsatz «Innen- vor Außenentwicklung» fest in der Landesplanung verankert, sagte Heidbreder mit Blick auf die Planung von weiterer Bebauung. «Aber wir brauchen zusätzliche, wirksame Instrumente, um Wohn- und Gewerbeflächen ressourcenschonend und umweltverträglich zu entwickeln»

Die kommunalpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Pia Schellhammer, brachte die jüngste Zunahme der Flächenversiegelung in Verbindung mit der Einführung von Paragraf 13b im Baugesetzbuch im Jahr 2017. Dies ermöglichte bei Bauvorhaben im Außenbereich für Wohnzwecke den Verzicht auf eine Umweltprüfung. Die Regelung läuft Ende dieses Jahres aus. Aber damit habe die Bebauung von Flächen zuletzt zugenommen, Bürgerbeteiligung und Umweltschutz vor Ort seien beschränkt worden, kritisierte Schellhammer.

 

 

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