Fastnachtsumzug im Pfälzer Dorf Gönnheim abgesagt

Gönnheim (dpa/lrs) – Guggemusiker und Hexen dürfen in diesem Jahr nicht durch die Dorfstraßen von Gönnheim ziehen – auch in der Winzergemeinde im Landkreis Bad Dürkheim wurde der Fastnachtsumzug wegen hoher Kosten für Sicherheitsauflagen abgesagt. «Die Behörden haben gesagt, dass wir einen Entfluchtungsplan aufstellen und die 25 Ordner in eine Schulung schicken müssen», sagte am Mittwoch der ehrenamtliche Ortsbürgermeister Wolfram Meinhardt (Freie Wähler). Die Kosten hätten Gemeinde und der Verein der Gönnheimer Fasnachter nicht stemmen können.

Für die Organisation des Nachtumzugs am Freitag vor Rosenmontag sei eigentlich alles vorbereitet gewesen, sagte Meinhardt. «Dann wurde nachjustiert seitens der Behörden.» Die Polizeidirektion Bad Dürkheim und das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Wachenheim hätten erklärt: «Sicherheit geht vor.» Da er das 1600-Einwohner-Dorf und das Umland gut kenne, habe er das Risiko für vertretbar gehalten, sagte der Bürgermeister und Winzer.

Zuletzt fand der Gönnheimer Nachtumzug kurz vor der Corona-Pandemie im Jahr 2020 statt, mit 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie 1500 bis 2000 Menschen am Straßenrand. Der Umzug in der Nacht sei etwas Außergewöhnliches gewesen, sagte Meinhardt. «Ohne Feiern geht nichts – wir feiern die Fastnacht jetzt halt auf dem Platz.»

Die Absage von mehreren Fastnachtsumzügen vor allem in der Pfalz, etwa in Frankenthal und Bellheim, hat in der vergangenen Woche auch den Landtag Rheinland-Pfalz beschäftigt. Die drei Fraktionen der Opposition warfen der Landesregierung vor, mit dem kürzlich geänderten Polizei- und Ordnungsbehördengesetz die Sicherheitsbestimmungen für Fastnachtsveranstaltungen verschärft zu haben. Innenminister Michael Ebling (SPD) erwiderte, dass die Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen schon immer und auch weiterhin jeweils vor Ort erstellt werden müssten.

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