Eiswein aus dem Paradies: Frost ermöglicht Weinspezialität

Bad Kreuznach (dpa/lrs) – Der Frosteinbruch zum Wochenbeginn hat einem Winzer an der Nahe Eiswein ermöglicht: Das Weingut Korrell Johanneshof in Bad Kreuznach-Bosenheim konnte am Dienstag nach eigenen Angaben in der Lage Bad Kreuznacher Paradies Riesling-Trauben bei Temperaturen von minus acht Grad ernten. Das Warten und Bibbern am frühen Morgen habe sich für die 20 Erntehelfer gelohnt, sagte Winzer Martin Korrell. Die Trauben hatten nach seinen Angaben den hohen Wert von 142 Grad Oechsle – die Oechsle-Grade geben das Mostgewicht des Zuckergehalts und anderer gelöster Stoffe im Traubensaft an.

Für diesen Winter haben 152 Betriebe in Rheinland-Pfalz eine Gesamtfläche von rund 107 Hektar für eine mögliche Eiswein-Lese angemeldet, wie die Landwirtschaftskammer mitteilte. Im Vorjahr waren es nur 93 Betriebe mit zusammen 72 Hektar. Eiswein ist für Betriebe immer mit Risiko verbunden. Im Weinjahrgang 2019 hatten Winzer in Rheinland-Pfalz vergeblich auf Frost gewartet. Wird es nicht kalt genug, bedeutet das für den Winzer einen Totalverlust.

Für eine Eisweinlese müssen die Trauben durchgefroren sein. Dazu braucht es mindestens minus sieben Grad Kälte über mehrere Stunden. Die überreifen Trauben werden gefroren gelesen und gepresst. Eiswein ist besonders süß, weil ein großer Teil des Wassers in den gefrorenen Früchten zurückbleibt und der Zuckergehalt sehr hoch ist.

 

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