Eder für «scheuklappenlose Prüfung» von Tempolimit

Idar-Oberstein (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) hat angesichts der Preissteigerungen bei Benzin, Gas und Öl den verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien und eine «scheuklappenlose Prüfung» des Tempolimits gefordert. «Die Krise unserer Energieversorgung sollten wir nehmen als Booster für die langfristige Energieversorgung und noch mal eine Schippe drauf legen, was den Ausbau der erneuerbaren Energien betrifft», sagte Eder am Samstag beim Landesparteitag der Grünen in Idar-Oberstein.

Die Abhängigkeit von fossilen Energien aus Russland sei in Rheinland-Pfalz besonders hoch. Energie, Öl und Gas müssten auch eingespart werden, sagte Eder. «Und das bedeutet wirklich für alle, über ihren Schatten zu springen.» Auch die Grünen hätten ideologiefrei die Frage abgearbeitet, ob die Laufzeit der drei verbleibenden Atomkraftwerke verlängert werden könne.

Die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner aus Mainz sprach sich ebenfalls für eine Temporeduzierung im Verkehr aus. Dies sei ein kleiner Schritt mit großer Wirkung. «Ein Tempolimit würde uns auch in der Ölabhängigkeit enorm helfen», ergänzte die Europaabgeordnete und ehemalige Landesvorsitzende Jutta Paulus. «Denn ich bin mir nicht sicher, ob ich lieber Öl aus Saudi-Arabien oder Katar beziehe und die Regimes dort unterstütze.»

Eder verwies auch auf die Bedeutung des grünen Konzepts des Energiegeldes, um Preissteigerungen sozial abzufedern. «Das Signal muss auch von uns Grünen ausgehen, dass wir hier auch eine soziale Frage vor der Brust haben.»

«Wir bewegen uns von Krise zu Krise», sagte Eder und nannte Corona, die Flutkatastrophe und den Krieg in der Ukraine. «Und während dieser ganzen aktuellen Krisen bleibt die große Krise die Klimakrise und die Artenkrise.»

 

 

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