Dreyer reist nach Schottland: «Keinen akademischen Brexit»

Mainz/Edinburgh (dpa/lrs) – Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU ist ein enger Austausch mit Schottland für die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sehr wichtig. «Es ist wichtig, dass wir auch auf einer regionalen Ebene wirklich eng miteinander verbunden bleiben, trotz des Brexit», sagte sie vor dem Start einer mehrtägigen Delegationsreise nach Schottland vom kommenden Montag (17. April) an bis zum Donnerstag. «Schottland ist schon lange unser wichtigster Partner im englischen Sprachraum, besonders im Bereich Wissenschaft.» Mit dabei wird auch Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) sein.

Schottland sei bei den Themen Biotechnologie und Wasserstoff sehr gut aufgestellt, auch in Rheinland-Pfalz seien das ganz wichtige Politikfelder. Bei Delegationsreisen gehe es immer auch darum, von guten Beispielen zu lernen. «Wir pflegen einen intensiven Austausch mit Schottland im Bildungs- und im Wissenschaftsbereich», sagte Dreyer. «Wir haben ein großes Interesse daran, dass das in der Nach-Brexit-Zeit weitergeht, wir wollen keinen akademischen Brexit, wenn im Mai die Erasmus-Programme auslaufen.»

Praktikanten, Praktikantinnen und Austauschstudierende oder wissenschaftliche Mitarbeitende müssten dann sehr hohe internationale Gebühren bezahlen. «Wir müssen versuchen, bilateral den Weg zu ebnen, dass diese Austausche weiter möglich sind», sagte Dreyer. «Im Rahmen von bilateralen Verträgen oder Partnerschaften können Hochschulen einen Erlass oder zumindest eine Reduktion der Studiengebühren vereinbaren.» Es gehe darum, dass sich junge Menschen unkompliziert auch mal längere Zeit dort aufhalten könnten. «Wir können auf regionaler Ebene einen Beitrag leisten, Dinge einfacher zu machen, so weit unsere Einflussmöglichkeiten reichen», sagte die SPD-Politikerin. Die Reise nach Schottland solle auch deutlich machen, «dass wir uns nicht vom Brexit abschrecken lassen», betonte Dreyer. «Mit dem Brexit hadert Schottland schon immer, es ist ein Europa sehr zugeneigtes Land.» Sie persönlich sei sehr gespannt, sei noch nicht dort gewesen. Daher wolle sie auch Landestypisches kennenlernen. «Dazu gehört zweifelsohne das Pub», sagte Dreyer.

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