Dreyer ehrt Regisseurin Nino Haratischwili mit Medaille

Mainz (dpa/lrs) – Die Romanautorin, Dramatikerin und Theaterregisseurin Nino Haratischwili erhält an diesem Mittwoch (19.00 Uhr) die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) übergibt die Bronze-Medaille im Staatstheater Mainz am Todestag des in Rheinhessen geborenen Schriftstellers Carl Zuckmayer (1896-1977). Zu der Auszeichnung gehört auch ein 30-Liter-Fass mit Nackenheimer Wein.

Der Literaturpreis ehrt Persönlichkeiten, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Zur Entscheidung für Haratischwili sagte Dreyer, der 39 Jahre alten Schriftstellerin gelinge es «auf faszinierende Weise, Unterhaltung mit Haltung zu verbinden und dabei Einzelschicksale und Historie zu verschmelzen.» Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine seien ihre Romane erschreckend aktuell. In ihren Romanen sei «viel Schatten, doch trotz der Abgründe geht das Licht nie aus». Darin sei sie Zuckmayer sehr ähnlich.

Haratischwili wurde in der georgischen Hauptstadt Tiflis geboren und lebt seit 2003 in Deutschland. Besondere Resonanz fand 2014 ihr Roman «Das achte Leben (Für Brilka)», in dem sie auf mehr als 1200 Seiten das Schicksal einer Familie vor dem Hintergrund der sowjetischen Geschichte im 20. Jahrhundert beschreibt.

Im vergangenen Jahr erhielt der in Syrien geborene Schriftsteller Rafik Schami die Zuckmayer-Medaille. Zuvor wurden unter anderen die Lyrikerin Nora Gomringer, der Romanautor Friedrich Dürrenmatt, der Mainzer Lyriker und Liedermacher Hanns Dieter Hüsch, die Poetin Hilde Domin und der Filmemacher Edgar Reitz ausgezeichnet. Eine heftige Kontroverse begleitete 2019 die Verleihung der Medaille an den Wiener Autor Rorbert Menasse, dem die Verwendung falscher Zitate vorgeworfen worden war.

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