Breite Kritik an frühem Abiturtermin in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Mit einem gemeinsamen offenen Brief haben Jugendliche und Lehrkräfte an den Gymnasien in Rheinland-Pfalz den frühen Beginn der Abiturprüfungen im Januar kritisiert. «Das verkürzte Abitur in Rheinland-Pfalz ist ein Problem», heißt es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben der Landesvertretung der Schülerinnen und Schüler (LSV) und des Philologenverbands. Seit dem Schuljahr 2001/02 gebe es damit «kein echtes G9 mehr», also keinen Unterricht bis zur 13. Klasse, «sondern nur noch ein G8 und ein «G8 und ein bisschen».

Im November und Dezember hätten sich die Prüflinge zu den wichtigen Vorabitur-Klausuren geschleppt «und sind nun, pünktlich zum schriftlichen Abitur, mit den Kräften völlig am Ende – ebenso wie diejenigen, die sie prüfen müssen». Die beiden Vertretungen fügten hinzu: «Mit einer Schule, in der physische und psychische Gesundheit eine Rolle spielt, hat das aus unserer Sicht nichts mehr zu tun.»

An die Adresse von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) gerichtet wiesen die Verfasserinnen und Verfasser des offenen Briefs das Argument zurück, dass junge Menschen so direkt nach dem Abitur im Sommersemester mit dem Studium beginnen könnten. Diese Möglichkeit werde kaum genutzt, «da viele nach der äußerst stressigen Abiturphase erst einmal Zeit zum Durchatmen brauchen».

Die Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschulen (IGS) und von G9-Gymnasien absolvierten am 5. Januar ihre ersten schriftlichen Abiturprüfungen. Der Zeitraum für die schriftlichen Prüfungen endet am 25. Januar. Im März folgen dann die mündlichen Prüfungen. In Gymnasien mit verkürzter Schulzeit (G8) beginnen die schriftlichen Abiturprüfungen erst am 26. April, die mündlichen Prüfungen am 3. Juli.

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