16 Polizisten in Rheinland-Pfalz seit 1945 Opfer tödlicher Angriffe

Hahn/Kaiserslautern (dpa) – 16 Polizisten sind laut der Hochschule der Polizei beim Hunsrück-Flughafen Hahn seit 1945 Opfer von tödlichen Angriffen im heutigen Rheinland-Pfalz geworden. Dabei kamen Fall Nummer 15 und 16 in der Nacht zum Montag dazu: Zwei junge Beamte, eine Frau und ein Mann, wurden bei einer Kontrolle durch eine Zivilstreife im Kreis Kusel durch Schüsse tödlich verletzt.

Insgesamt sind 48 Polizisten im heutigen Rheinland-Pfalz seit dem Zweiten Weltkrieg im Dienst ums Leben gekommen – beispielsweise auch weil Autos sie bei Unfallaufnahmen und Verkehrskontrollen erfasst haben.

Neben dem Tagungszentrum der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz beim Flughafen Hahn befindet sich die Gedenkstätte des Landes für all diese Fälle: eine drei Meter hohe Basaltstele umringt von zehn Basaltblöcken zum Sitzen und Innehalten. An der Stele sind kleine Bronzetafeln befestigt mit den Namen sowie Geburts- und Todestagen der getöteten Polizisten. Täfelchen mit den Daten der beiden jüngsten Todesfälle «werden natürlich ebenfalls angebracht», sagte eine Sprecherin der Hochschule am Montag.

Das erste Opfer war 1945 ums Leben gekommen. Der bis zu den beiden jüngsten Todesfällen letzte rheinland-pfälzische Polizist, der im Dienst starb, wurde 2010 in Anhausen im Kreis Neuwied von einem Rocker durch dessen Haustür erschossen. Ein Beamter war 1971 in Kaiserslautern Opfer der anfangs auch als Baader-Meinhof-Bande bezeichneten RAF geworden.

Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) sagte 2018 bei einem Besuch der damals gerade fertiggestellten Gedenkstätte: «Jedes einzelne Schicksal, jede einzelne Geschichte ist tragisch und berührt Angehörige, Freunde und Bekannte, aber auch die Polizeibeamtinnen und -beamten, die einen Kollegen verloren haben»

Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Westpfalz in Kaiserslautern erklärte am Montag, angehende Polizisten würden in ihrem Einsatztraining auf zahlreiche gefährliche Situationen eingestimmt.

«Man versucht, sie auf jede Möglichkeit vorzubereiten. Sie werden so gut wie möglich ausgebildet. Es ist aber auch klar, dass draußen jedes Szenario immer anders ist» Geschockte Kollegen können von Polizeipsychologen Unterstützung bekommen.

 

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