Minister erklärt Neuausrichtung des Katastrophenschutzes

Koblenz/Mainz (dpa/lrs) – Eineinhalb Jahre nach der tödlichen Ahrflut nimmt die geplante Neuausrichtung des Katastrophenschutzes in Rheinland-Pfalz Gestalt an. Innenminister Michael Ebling (SPD) stellt laut Innenministerium an diesem Dienstag (14.30 Uhr) in der Koblenzer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA) Stabsräume vor, von denen aus Einsätze bei großen Katastrophen geführt werden können. Die entsprechenden Experten können dort auch essen und schlafen. «Die neu eingerichteten Räume sind einer von mehreren Bausteinen, die der Minister im Rahmen der Neuaufstellung des Katastrophenschutzes präsentiert», erklärte das Innenministerium.

Die rot-grün-gelbe Landesregierung hatte diese Neuorientierung im August 2022 angekündigt. Dazu soll längerfristig auch ein neues beobachtendes Lagezentrum gehören, um rund um die Uhr die Belange des Bevölkerungsschutzes im Blick zu haben. Ebling will laut seinem Ministerium am Dienstagnachmittag «die ersten Schritte auf dem Weg dorthin» vorstellen. In der LFKA in Koblenz werden dann auch Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß (SPD) sowie Fachleute des Brand- und Katastrophenschutzes erwartet.

Die Vorsitzende der Landtags-Enquete-Kommission zur Katastrophenvorsorge, Lea Heidbreder (Grüne), hatte im November 2022 mit Blick auf den Klimawandel gesagt, Studien zeigten, dass es schon jetzt viermal so viele Extremwetterereignisse gebe wie vor 50 Jahren. Nötig sei aus ihrer Sicht eine neue Katastrophenschutzkommunikation mit konkreten Handlungsanweisungen und Leitsystemen zu Schutzräumen. Die Flut im engen Ahrtal mit mindestens 134 Todesopfern nach extremem Starkregen im Juli 2021 hatte in den Augen vieler Experten Defizite im Katastrophenschutz offengelegt.

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