«Winteraktion Saar» erreicht Tausende Hilfsbedürftige

Saarbrücken (dpa/lrs) – Mehr als zehntausend hilfsbedürftige Menschen sind nach Schätzungen des saarländischen Sozialministers Magnus Jung (SPD) bislang von der «Winteraktion Saar» erreicht worden. Das Land hatte das Programm mit unterschiedlichen Hilfsangeboten gemeinsam mit Sozialverbänden, Vereinen, Organisationen und kirchlichen Trägern im vergangenen November gestartet. Ziel war es unter dem Motto «Das Saarland rückt zusammen», angesichts steigender Preise für Energie und Lebensmittel zusätzlich und niedrigschwellig Unterstützung zu schaffen. Bis Ende März stehen dafür 1,7 Millionen Euro bereit.

«Unsere Hoffnung war, dass wir am Ende eine kleine Bürgerbewegung für Solidarität im Land lostreten», sagte Jung am Dienstag in Saarbrücken. Dies sei in einer Art und Weise gelungen, «die uns positiv überrascht und wirklich zufrieden gemacht hat mit dem vielen Engagement und Ideen, die ganz viele Menschen und Organisationen entwickelt haben».

Unter anderem seien über 90 Wintercafés und 20 Ausgabestellen für Essen und Hygieneartikel eingerichtet worden. An 20 Stellen seien die aufsuchende Arbeit ausgeweitet und 25 Beratungseinrichtungen personell verstärkt worden. Angeregt durch das Landesprogramm hätten sich neue Initiativen entwickelt. So ließen sich beim Sozialverband VdK allein 180 Saarbrücker ehrenamtlich ausbilden, um beim Thema Wohngeld zu beraten und bei Anträgen zu helfen.

«Die Menschen sind bereit, in schwierigen Zeiten zusammenzurücken, das ist das positive Fazit», sagte Jung. Rund 90 Mitarbeiter der Aktion hätten bei einer Zwischenkonferenz berichtet, dass die Resonanz auf die Angebote «uneingeschränkt positiv» gewesen sei.

Dabei sei es nicht nur um preiswertes und kostenloses Mittagessen gegangen, sondern für viele sei der Weg in die Einrichtungen auch der Weg aus der Einsamkeit gewesen und eine Möglichkeit, niedrigschwellig Beratungen und Informationen zu erhalten. «Der Erfolg auf der einen Seite ist auch etwas, was uns besorgen muss», sagte Jung. Denn durch die Aktion sei noch einmal stärker offengelegt worden, wie groß die Not für manche Menschen in diesem Land tatsächlich sei.

Schon jetzt überlege man, wie man das Programm im nächsten Winter fortsetzen könne. Dafür sollen bis zum Frühsommer auch Erkenntnisse aus einer Evaluation ausgewertet werden. Die SPD habe für die nächste Winteraktion bereits 300.000 Euro im Haushalt als Grundstock vorgesehen.

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