Verwaltung: Notstrom von Gefängnissen reicht bis zu vier Tage

Berlin (dpa/bb) – Im Falle eines sogenannten Blackouts, also eines längeren großflächigen Stromausfalls, können die Gefängnisse Berlins mit Energie aus Dieselmotoren versorgt werden. Wie aus einer Antwort der Justizverwaltung auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Marc Vallendar hervorging, kann die Notstromversorgung in den Justizvollzugsanstalten (JVA) Plötzensee, Tegel und Moabit mehr als vier Tage (100 Stunden) aufrechterhalten werden. In der JVA Heidering reicht der Strom demnach etwa 40 Stunden und in den Teilanstalten der JVA für Frauen in Lichtenberg und Pankow jeweils etwa 50 und 21 Stunden. Die JVAs seien für den Krisenfall gewappnet, sagte ein Sprecher der Justizverwaltung der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

In der Antwort auf die AfD-Anfrage hieß es, die bestehenden Notfallpläne der Justizvollzugsanstalten im Hinblick auf das Szenario eines Stromausfalls würden geschärft und aktualisiert. Die sicherheitsrelevanten Systeme seien im Falle eines Blackouts durch die Notstromversorgung gewährleistet, hieß es weiter. Technische Ausfälle könnten über mehr Personal kompensiert werden. Elektronische Schlösser seien in den Berliner JVA’s nicht vorhanden. Die Möglichkeit von Unruhen wurde als gering eingeschätzt.

Ein Blackout ist in Berlin nach Einschätzung des Senats sehr unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit eines mehrere Tage oder Wochen dauernden Ausfalls sei auch in der aktuellen Energiekrise «als sehr gering einzustufen», hatte Innen-Staatssekretär Torsten Akmann (SPD) am Montag im Innenausschuss gesagt. Bei der Einschätzung stütze man sich auf Experten. Im schlimmsten Fall könnten allerdings im Winter bei fehlender Erdgasversorgung auch Stromnetze an bestimmten Orten und für begrenzte Dauer abgeschaltet werden. Der Senat werde demnächst Hinweise für die Berliner zu Vorbereitungsmaßnahmen und Handlungsmöglichkeiten veröffentlichen.

 

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