Pandemie- und Zinssorgen drücken Dax unter 16.000 Punkte

Frankfurt/Main (dpa) – Die Nervosität der Anleger wächst – der Dax sackte am Dienstag angesichts erneuerter Pandemie- und Zinssorgen unter die Marke von 16.000 Punkten.

Gegen Ende der ersten Handelsstunde büßte der deutsche Leitindex 1,35 Prozent auf 15.897,92 Punkte ein. Der MDax verlor 1,53 Prozent auf 35.117,52 Zähler.

Die Zinssorgen begründete Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners mit der Nominierung des amtierenden US-Notenbankchefs Jerome Powell für eine zweite Amtszeit. Auf dem Parkett werde daraufhin für das kommende Jahr mit drei US-Zinserhöhungen gerechnet. «Steigende Zinsen werden jetzt einmal mehr zur Gefahr für die Aktienmärkte», betonte der Experte.

Hinzu kommt, dass die Stimmen lauter werden, die sich um die anhaltend hohe Inflation sorgen. Am Vorabend hatte es solche Aussagen von der US-Finanzministerin Janet Yellen gegeben, am Dienstag folgte nun die deutsche Direktorin bei der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel. Die Corona-Pandemie hatte unter den Börsianern in den vergangenen Tagen schon für wachsende Unsicherheit gesorgt.

Mit Blick auf Einzelwerte waren die Papiere von Thyssenkrupp mit minus 6,4 Prozent und jene von Synlab mit minus 10,6 Prozent von Platzierungen durch Großaktionäre betroffen. Im Falle von Thyssenkrupp halbierte Großaktionär Cevian seinen Anteil an dem Konzern fast auf 7,9 Prozent.

Beim Laborspezialisten Synlab wurden laut der Nachrichtenagentur Bloomberg zehn Millionen Anteile von mehreren Großaktionären zu einem Kurs von 22,15 Euro veräußert. Das ist ein Abschlag von etwa zehn Prozent auf den Vortagesschlusskurs von 24,60 Euro.

Delivery Hero gab rund 600.000 neue Aktien aus für ein Belegschaftsaktienprogramm, was aber nur 0,24 Prozent des Grundkapitals entspricht. Die Aktien fielen um rund zwei Prozent.

Ganz anders war das Bild bei der Aareal Bank. Mit einem Kurssprung um vier Prozent waren sie Klassenbester im SDax. Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge wollen für den Immobilienfinanzierer 29 Euro je Aktie in bar zahlen. Diesen Preis übertraf die Aktie sogar leicht mit zuletzt 29,22 Euro.

Um 1,6 Prozent bergauf ging es für die Aktien von Dermapharm, weil die Analysten von Berenberg in dem Pharmakonzern und Biontech-Partner einen Profiteur der aktuell gefragten Booster-Impfungen sehen.

Im MDax waren Papiere von Aroundtown eine positive Ausnahme, die nach einer Kaufempfehlung durch die Societe Generale an der MDax-Spitze um 2,1 Prozent anzogen.

 

 

 

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